Bis 2028 vollzieht die Europäische Union eine bedeutende Wende in der Stromversorgung von Elektronikgeräten. Wie aus einer Verordnung der EU-Kommission hervorgeht, wird der USB-C-Anschluss verbindlich zum Standard für Netzteile erklärt. Ziel ist es, die Netzinfrastruktur nachhaltiger und effizienter zu gestalten sowie die Interoperabilität zwischen verschiedenen Geräten zu verbessern.

Strikte Vorgaben für Netzteile

Die neuen Regelungen sehen vor, dass externe Stromversorgungen (EPS) eine maximale Leistung von 240 Watt aufweisen müssen. Zusätzlich sind sie verpflichtet, mindestens einen USB-C-Anschluss zu besitzen und über ein abnehmbares Kabel zu verfügen. Um Transparenz für Verbraucher zu schaffen, müssen Hersteller die Nennleistung direkt auf dem Netzteil, dem Ladeanschluss und den Kabeln klar kennzeichnen. Ein neu eingeführtes „Common Charger“-Logo soll die Identifikation konformer Ladegeräte erleichtern.

Umfassende Geräteabdeckung mit Ausnahmen

Die Gesetzgebung betrifft eine Vielzahl von Geräten, darunter Spielkonsolen, Monitore, Router und kabellose Ladegeräte. Für Laptops gilt eine ähnliche Regelung bereits ab 2026. Besondere Anforderungen werden auch an die Effizienz gestellt: Netzteile mit einer Leistung von mehr als zehn Watt müssen strenge Effizienzvorgaben sowohl bei geringer als auch bei durchschnittlicher Last erfüllen. Kabellose Ladepads müssen einen minimalen Leerlaufstromverbrauch aufweisen und über einen austauschbaren Stromversorgungskreis verfügen. Von diesen Vorschriften ausgenommen sind jedoch bestimmte Kategorien wie medizinische Geräte und Elektroroller, während eigenständige Netzteile von Drittanbietern weiterhin unter die Regelung fallen.

Vor- und Nachteile von USB-C

USB-C zeichnet sich durch eine praktische, beidseitige Steckbarkeit aus, ähnlich wie beim Apple-Lightning-Stecker, was die Lebensdauer des Anschlusses erhöht. Der Stecker ist universell einsetzbar, unterstützt die Übertragung von Audio- und Videosignalen und eignet sich zum Laden verschiedenster Geräte – von Smartphones bis hin zu Laptops. Zudem ermöglicht er hohe Datenübertragungsraten von bis zu 20 Gbit/s mit USB 3.2. Allerdings besteht ein Nachteil in der eingeschränkten Abwärtskompatibilität: Nicht alle USB-C-Stecker unterstützen automatisch die Standards USB 3.1 oder höher.