Test Dell XPS 15 2-in-1: Hybrid-Notebook mit AMD-Vega-Grafik

Das Dell XPS 15 2-in-1 wandelt dank 360-Grad-Scharnier zwischen Notebook und Tablet. Angetrieben wird es vom Core i7-8705G, der Intel-Prozessor und AMD-Grafik vereint.

Soweit wir wissen, ist die Hölle noch nicht zugefroren, doch den Core i7-8705G gibt es mittlerweile wirklich: Der unter dem Codename Kaby Lake G entwickelte Kombiprozessor vereint vier CPU-Kerne von Intel mit einer Radeon-GPU von AMD. Letztere hat AMDs Semi-Custom-Abteilung geliefert, die auch hinter den Prozessoren der Spielekonsolen Playstation 4 (Pro) und Xbox One (S/X) steckt.

Radeon-Grafik aus der Vega-Serie
Die Radeon-GPU mit 1280 Shader-Einheiten stammt aus der Vega-Serie und nutzt 4 GByte HBM2-Speicher; letzteren gab es bislang nicht bei Notebook-Grafikchips. Das XPS 15 2-in-1 (9575) ist das erste Mobilgerät mit dem Intel-AMD-Kombiprozessor und liefert in etwa die 3D-Performance, die die gängige Kombination aus Core-i-Vierkern der achten Generation und Nvidias GeForce GTX 1050 erzielen. Diese Leistung reicht für 3D-Spiele in Full-HD-Auflösung aus, wenn man die Detail- und Effektregler im mittleren Bereich belässt.

Weil Intel die Projektverantwortung bei Kaby Lake G trägt, liefert das Unternehmen auch die zugehörigen Treiber – AMDs Radeon-Referenztreiber lassen sich nicht installieren. Hier bleibt abzuwarten, wie häufig Intel seine Treiber künftig aktualisieren wird. Spieler brauchen regelmäßige Treiber-Updates, damit neue Spiele flott und ohne Grafikfehler laufen.

Platzwunder Kaby Lake G
Der größte Vorteil von Kaby Lake G ist nicht seine absolute Leistung, sondern der geringere Platzbedarf im Notebook: Die Entwickler müssen nur einen Chip unterbringen und nicht CPU und GPU plus deren Speicherbausteine. Dies erlaubt deutlich kleinere Mainboards.

Dass das hier getestete Notebook dennoch ein 15,6-Zöller ist und kein kompakteres 13,3-Zoll-Notebook, hängt damit zusammen, dass der Core i7-8705G bis zu 65 Watt verbrät. Für einen flachen 13-Zöller ist das zu viel, und selbst das Testgerät hat damit zu kämpfen, weil der Rumpf weniger als 1,5 Zentimeter dünn ist: Bei anhaltender Rechenlast drehen die Lüfter auf fast 3 Sone auf. Bei geringer Rechenlast bleibt das Notebook hingegen lautlos; kurze Lastspitzen bringen das Kühlsystem nicht aus der Ruhe.

MagLev Keyboard – laute Magnetschwebetastatur
Damit trotz geringer Dicke ein Maximum an Volumen fürs Innenleben verfügbar war, haben Dells Ingenieure eine neuartige Tastatur eingebaut: Die Tasten werden von Magneten in der oberen Position gehalten. Dell nennt es denn auch "MagLev Keyboard" (magnetic levitation), also Magnetschwebetastatur – der Transrapid lässt grüßen. Durch den Verzicht auf Federn und andere mechanische Komponenten unter den Tastenkappen konnte Bauhöhe eingespart werden.

Der Nachteil: Ähnlich wie bei den aktuellen MacBook Pro muss der Nutzer mit einem stark reduzierten Tastenhub klarkommen. Beim XPS 15 2-in-1 (9575) fällt er zwar nicht ganz so gering aus wie bei Apple und auch der Anschlag ist nicht ganz so bretthart, doch wir geben herkömmlichen Notebook-Tastaturen mit mehr Hub weiterhin den Vorzug. Wie bei den MacBooks fällt auch beim XPS der Lautstärkepegel höher aus, wenn man mit normaler Geschwindigkeit tippt, weil schalldämpfende Gummikappen unter den Tasten fehlen.

Ausstattungsvarianten
In der Einstiegskonfiguration für 1800 Euro arbeitet das minimal langsamere Kaby-Lake-G-Derivat Core i5-8305G. Das Testgerät für 2000 Euro bietet außer dem Core i7-8705G zudem 512 statt 256 GByte SSD-Speicherplatz. 16 statt 8 GByte Arbeitsspeicher bekommt man erst im 2500-Euro-Modell; dort ist dann auch ein 4K-Bildschirm an Bord. Das Topmodell für 2800 Euro bietet eine 1-TByte-SSD. Abgesehen von der SSD sind alle Komponenten auf die Hauptplatine gelötet – auch das WLAN-Modul.

Ein Jahr Vor-Ort-Service ist bei allen XPS 15 2-in-1 im Kaufpreis enthalten; gegen Aufpreis lässt sich der Garantiezeitraum auf bis zu vier Jahre ausdehnen – auf Wunsch sogar inklusive Versicherung gegen Sturz- und Flüssigkeitsschäden, was zusätzliche 500 Euro kostet.

Helles Touchdisplay, auf Wunsch mit 4K
Bei unserem gekauften Testgerät wurde unsauber gearbeitet: An zwei Stellen befanden sich Staubkörner zwischen dem Full-HD-Bildschirm und der ihn abdeckenden Glasscheibe, was zu störenden, weil permanent sichtbaren dunklen Flecken führte. Nachdem wir Dells Support Bilder geschickt hatten, wurde der Fehler ohne Murren eingestanden und auf Garantie ein Service-Techniker vorbeigeschickt, der den gesamten Deckel gegen einen fabrikneuen ohne Staubeinschlüsse ausgetauscht hat. Der IPS-Touchscreen erkennt bis zu zehn Fingereingaben gleichzeitig und schafft eine gute maximale Helligkeit von 350 cd/m². Sie lässt wie die Farben beim Blick von der Seite nicht nach. Ein digitaler Eingabestift liegt nicht im Karton, kann aber separat erworben werden.

Das 4K-Display in einem von Dell kurz vor Redaktionsschluss zugesandten Testgerät leuchtete ähnlich hell und war ebenfalls blickwinkelunabhängig. Es ist allerdings etwas stromhungriger: Wir haben rund 11 Stunden Laufzeit gemessen, während das Full-HD-Modell bis zu 18 Stunden schaffte.

Das Gerät hat vier USB-C-Buchsen (davon zwei mit Thunderbolt 3), aber keine klassische Typ-A-Buchse – ein Adapter von USB-C auf USB-A befindet sich im Lieferumfang. Der Kartenleser nimmt nur MicroSD-Kärtchen auf. Die analoge Audio-Buchse erzielte im Test einen Rauschabstand auf HiFi-Niveau, doch für Audio-Puristen ist das Gerät nicht geeignet: Der Frequenzgang ist unabänderlich verzogen.

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