Apples VR-Brille mit 8K: Fans müssen weiter warten

Vor dem großen Apple Event in Cupertino lief die Gerüchteküche heiß: Zeigt Apple endlich seine Datenbrille? Doch wer darauf hoffte, wurde enttäuscht.

Das iPhone XS, XS Max und XR, die Apple Watch Series 4: Apple stellte beim Event im Steve Jobs Theatre in Cupertino eine Reihe neuer Geräte vor – doch auf eine VR-Brille warteten die Zuschauer vergeblich. Seit Längerem gilt als sicher, dass Apple an einer Datenbrille arbeitet. Mit ihr sollen Träger einerseits die Realität mit virtuellen Elementen erweitern (Augmented Reality, AR) und andererseits in die virtuelle Welt eintauchen (Virtual Reality, VR). Doch die Entwickler brauchen offenbar noch mehr Zeit. Kommt die Brille nun erst 2020, wie ein Analyst voraussagt?

Apple AR-Brille: Analyst wagt Prognose
Seit Monaten ranken sich Gerüchte um das Projekt, Details sind wenige bekannt. Nachdem im Quellcode von iOS 11.3 Hinweise auf die Datenbrille auftauchten, gab Apple-Analyst Ming-Chi Kuo hat eine Prognose zum Start der AR-Brille: In einer Analyse für seinen Arbeitgeber TF Securities schreibt er, die Datenbrille komme 2020 auf den Markt. „Apple wird unserer Ansicht nach die Benutzeroberflächen von bestehenden Produkten neu definieren wird. Diese neue AR-Erfahrung wird es durch eine AR-Brille realisieren, die Apple vermutlich 2020 auf den Markt bringen wird“, so Ming-Chi Kuo. Frühere Vorhersagen des Experten für Apple-Produkte haben sich oft bewahrheitet ...

Hat die Apple-AR-Brille zwei Displays?
Laut einem Bericht der US-Technikseite CNET verfügt Apples Datenbrille über zwei Bildschirme mit 8K-Auflösung. Das ist ambitioniert, da aktuelle VR-Brillen kaum 4K-Auflösung auf jedes Auge bringen. Die Apple-Brille filme die Umgebung mit Kameras und sende die Aufnahmen über einen neuen WLAN-Funkstandard namens „60GHz WiGig“ (802.11ay) an eine externe Box. Dort sitzt der anonymen Quelle zufolge die Recheneinheit, die ein Apple-Prozessor in 5-Nanometer-Architketur befeuere. Auch das ist ehrgeizig: Der A11-Bionic-Prozessor des Apple iPhone X ist im 10-Nanometer-Verfahren hergestellt – dem aktuell kleinsten Fertigungsverfahren. Allerdings steht die Angabe heutzutage weniger für die Größe, eher für mehr Leistungsfähigkeit und Effizienz.

Apples AR-Brille: In iOS-11.3-Software integriert?
Der Entwickler Steve Troughton-Smith hat in Programmcodes bereits einiges entdeckt. In den Befehlszeilen des Apple-Betriebssystems iOS 11.3 hat er kürzlich wohl Zeilen gefunden, die nicht zur aktuellen Hardware von Apple passen. Die Rede ist von einem „Tatl“-Display, das bislang nie im Zusammenhang mit Apple aufgetaucht ist, und einer CoreUI, die physische Größen in Metern erfasse. Beides deutet auf eine AR-Brille hin: Eine neue Display-Bezeichnung erscheint notwendig, das Vermessen der Umgebung ermöglicht die Darstellung von Inhalten. Unter dem Twitter-Post von Troughton-Smith rätseln die Nutzer mit. Der Programmierer John Siracusa stellt die Verbindung zur Spielereihe „The Legend of Zelda“ her: In der englischen Version von „Majora’s Mask“ heißt Links Fee „Tatl“. Bezeichnet Apple damit ein hauseigenes Begleitgerät?

Ist das Apples erste Augmented-Reality-Brille?
Apple ist sehr interessiert am Thema Augmented Reality. Das lässt sich der Technikhersteller aus dem US-amerikanischen Cupertino laut TechCrunch einiges kosten: Für 30 Millionen US-Dollar (rund 25 Millionen Euro) übernahm er demnach die Firma Vrvana. Die arbeitet seit einiger Zeit an einem Headset, das erweiterte und virtuelle Realität kombiniert. Das „Totem“ getaufte Konzept geht damit in den Besitz von Apple über. Falls es das erste eigene Headset von Apple wird, greift es die vor Kurzem veröffentlichten Mixed-Reality-Headsets für Windows 10 an. Vielleicht aber ging es dem Unternehmen nur um die Technik hinter Totem und die Hardware kommt von einer anderen Firma.

Bringt Apple 2020 ein eigenständiges AR-Headset?

Ein weiteres Indiz für Apples AR-Brille: 2017 plauderte Firmenchef Tim Cook in der Talkshow „Good Morning America“ begeistert von den umfangreichen Möglichkeiten von Augmented Reality. Im Hintergrund arbeitet sein Unternehmen wohl mit Hochdruck an der Umsetzung einer Brille, um eine erweiterte Realität darzustellen. Einem Bericht des Branchenmagazins „Bloomberg“ zufolge steht schon der Erscheinungstermin fest: 2020. Die Brille funktioniere ohne angeschlossenes Smartphone und hebe sich somit von der Konkurrenz ab. Dafür verbaut Apple wohl ein System-in-Package (SiP) wie bei der Apple Watch der ersten Generation. Auf einer einzigen Komponente finden Grafikkarte, Prozessor und ein Chip für künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, AI) Platz. Als Software komme ein neuer Ableger von iOS zum Einsatz. Der hört laut Bloomberg auf den Namen „rOS“ (reality operating system) – zumindest innerhalb des Unternehmens.

Kommt die Apple-AR-Brille ohne Display?
Die Informationen widersprechen einem Bericht der „Financial Times“ von August 2017. Die Wirtschaftszeitung meldete, dass Apples AR-Brille eventuell mit einer Besonderheit aufwarte: Demnach kursierte ein Designvorschlag mit 3D-Kameras – ohne Display. Ein finales Design lag dem Bericht zufolge nicht vor, da sich Apple noch mit den Funktionen für eine optimale Nutzererfahrung beschäftige. Die AR-Datenbrille übertrage Kameras, Sensoren und Bildschirminhalte vom Smartphone zum Gesicht des Nutzers. Wie das am Ende aussieht, ist ungewiss.

Apple verstärkt sich im AR-Bereich
Apple soll in den vergangenen zwei Jahren einige Ingenieure und Forscher aus den Bereichen der Optik und Datenhelme eingestellt haben, darunter ehemalige Entwickler der Oculus Rift und Microsoft HoloLens. Ein anonymer Insider von Apple-Zulieferer Foxconn hat bereits im Juni 2017 in einem Reddit-AMA (kurz für „Ask Me Anything“, zu Deutsch „Frag mich alles“) über das AR-Brillen-Projekt geschrieben: eine Datenbrille mit eingebauten Mikrofon, um mit Sprachassistent Siri zu kommunizieren, sowie einem Beschleunigungssensor, der die Kopfbewegungen des Nutzers bestimme. Eine Kamera sei – anders als die „Financial Times“ berichtet – aufgrund der Akkulaufzeit nicht geplant.

Arbeitet Apple mit Zeiss an der Datenbrille?
Der US-amerikanische Tech-Blogger Robert Scoble hat Anfang Januar 2017 die Gerüchteküche angeheizt und auf Facebook erklärt, dass Apple laut Insider-Informationen mit der deutschen Carl Zeiss AG kooperiere. Ziel sei, eine Augmented-Reality-Datenbrille und damit einen Konkurrenten für Google Glass zu entwickeln. Scoble habe seine Informationen von einem Carl-Zeiss-Mitarbeiter im Rahmen der Consumer Electronics Show (CES) Anfang Januar in Las Vegas erhalten.

Zeiss Argus: Was steckt hinter dem Projekt?
Wie unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“ und Wired berichten, arbeite Zeiss bereits seit 2014 an einer Datenbrille und beschäftige damit das firmeneigene Start-up Smart Optics. Den Medienberichten zufolge entwickelt ein 15-köpfiges Team in Aalen eine AR-Brille nach dem Vorbild von Google Glass weiter. Der Name des Projekts laute „Argus“ und die eingesetzte Technologie sei bisherigen AR-Brillen deutlich überlegen. Das Wearable sei eventuell so konzipiert, dass man es nicht auf den ersten Blick als AR-Brille erkennt.

Apple und Zeiss schweigen zur Datenbrille
Es ist schon länger bekannt, dass Zeiss sein Produktportfolio um eine smarte Datenbrille erweitern will – das Unternehmen präsentierte Anfang 2016 einen entsprechenden Prototyp. Doch ob der Partner dafür wirklich Apple ist, ist bislang unbestätigt. Der iPhone-Hersteller hält mögliche Kooperationspartner stets dazu an, Stillschweigen zu bewahren – das ist diesmal wohl ebenso. Die Zusammenarbeit der Unternehmen wäre keine Überraschung: Schon 2015 kursierten Gerüchte über eine Apple-Datenbrille. Ende 2016 befeuerten neue Informationen die Spekulationen, dass Apple in den kommenden Jahren einen Konkurrenten zu Google Glass veröffentliche.

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