Acer Predator X34P im Test:Das Ideale Feature-Set

Der Acer Predator X34P kommt unserer Vorstellung vom perfekten Gaming-Monitor sehr nahe. Mit seiner satten 34-Zoll-Diagonale mit QHD-Auflösung im 21:9-Format, schneller Wiedergabe bis zu 120 Hz samt G-Sync und 1900R-Krümmung lässt er keine Wünsche offen.

In vielen Gaming-Setups ist der Monitor eine Art Stiefkind. Dabei lohnt es sich, fürs Display etwas mehr zu investieren, weil es mitunter zwei bis drei PCs überlebt.

Mit dem Erscheinen von 34-Zoll-Ultrawide-Screens vor etwa fünf Jahren erlebten wir eine Offenbarung, an dem für uns bevorzugten Format und Feature-Set hat sich bis heute nicht viel geändert. Im Spätsommer 2018 hat Acer mit dem X34P ein kleines Upgrade des X34 (Im Video) veröffentlicht, das seine begeisternden Eigenschaften mit Augenmaß optimiert hat.

Hier ist unsere kleine Checkliste:
34-Zoll schaffen riesige Bildfläche
21:9 ersetzt zwei Monitore
Curved ist immersiv und ergonomisch
QHD-Auflösung für Balance aus Schärfe und Performance
100 Hz Wiederholrate / G-Sync für flüssige Darstellung
IPS für Blickwinkelstabilität und korrekte Farben

DAS PERFEKTE FORMAT
21:9 CURVED BEDEUTET LUXURIÖSE VIELFALT
Mit dem Aufleben von responsiven Inhalten explodiert auch die Formatvielfalt. Egal ob 4:3, 3:2, 16:9, 18:9 oder 21:9 - Bildschirme und Inhalte sind flexibel geworden. Innerhalb dieser Bandbreite deckt ein 21:9-Ultrawide wie der X34P sehr viele Szenarien ab.

Filme oder Videos im 16:9-Format passen auf dem Acer X34P mittig auf einen 27-Zoll-Ausschnitt mit 2.560 x 1.440 Pixel, was etwas mehr als 74 Prozent der Bildfläche füllt. Man kann die 34 Zoll aber auch mittig teilen und erhält zwei 20,5-Zoll-Fenster mit je 1.720 x 1.440 Pixeln im 5:4-Format. Mit der Auflösung habt ihr zudem keinerlei Skalierungsprobleme in Windows.

Und zu guter Letzt unterstützen sehr viele Games die Darstellung im Ultrawide-Format, was mit 3.440 x 1.440 Pixeln enorm viel vom Blickfeld ausfüllt.

Für die Arbeit nutzen wir in der Regel die Side-by-Side-Darstellung mit zwei gleich großen Fenstern, die Windows für uns anclipped. Gegenüber zwei 27-Zoll-Monitoren ist die zusammenhängende Bildfläche deutlich angenehmer, die Wege sind kürzer und die Augen müssen sich nicht immer umgewöhnen. Nach ein paar Wochen mit der 34”-Kommandostation gibt es kein Zurück mehr.

Falls du nicht so flexibel sitzt und Probleme mit der Bildtrennung in der Mitte hast, kann das Programm DisplayFusion helfen. Es ist für mehrere Monitore entwickelt worden, unterstützt aber auch bei der Aufteilung der Darstellungsfläche eines Ultrawides.

Leider hat man bei Konsolen nicht so viel Glück: Weder PS4 Pro noch Xbox One X unterstützen das 21:9-Format. Hier sollten Sony und Microsoft dringend nachbessern.

CURVED SCHONT DAS AUGE UND ZIEHT DICH INS GAME
Fürs Zocken gibt es dann geballte Immersion, mitunter verursacht der Umstieg ein Schwindelgefühl. Der Krümmungsradius von 1,9-Metern bringt alle Bildbereiche in einen ähnlichen Abstand zum Nutzer und man hat fast nichts als Bildfläche im Blick. Die Vorgänger bei den Ultrawides mit G-Sync kamen teilweise mit einer Alibi-Kurve um die 4000R, der X34P ist mit der aggressiveren 1900R-Kurve ein anderes Kaliber.

Den Haupteffekt erzielt jedoch die 34-Zoll-Diagonale, in Verbindung mit einem Augenabstand zwischen 45 und 70 Zentimeter. Am besten macht sich angesichts der flexiblen Nutzung auch ein entsprechend vielseitiger Stuhl, der dreh-, roll- und zurücklehnbar alles mitmacht. Wir können den noblechairs EPIC empfehlen, der bei uns seit Jahren verlässlich im Einsatz ist.

STÖRT DIE KURVE BEI BILD- UND VIDEOBEARBEITUNG?
Uns tatsächlich nicht. Für die Ausrichtung von Objekten gibt es in den meisten Tools immer noch entsprechende Hilfslinien und wir stellen die “Tätigkeitsbereiche” in Fotos oder Videos nie so groß dar, als dass die Verzerrung stören könnte. Es ist eine Frage der Gewöhnung. Beim Wechsel von einem Flat-Panel nehmen wir die Biegung nach etwa einem Tag als natürlich wahr.

G-SYNC UND QHD SIND STARKE PARTNER
PERFORMANCE VS. AUFLÖSUNG
Auf dem Display wird ein uralter Kampf zwischen Qualität und Geschwindigkeit ausgetragen: Je höher die Auflösung, umso geringer die FPS. Oder auch: Je höher die Refresh-Rate, umso stärker muss die Grafikkarte sein. Die Preise für Grafikkarten werden vermutlich noch eine Weile weh tun, bis AMD mit Navi für Konkurrenz sorgt. Panels und damit auch Monitore werden dafür immer günstiger.

In diesem Kampf gibt es Extremisten auf allen Seiten: Für manche muss es 4K mit 8 Millionen Pixeln sein. Andere, vor allem competitive Gamer, schwören auf 144 oder sogar 240 Hz Bildwiederholrate.

Der Acer Predator X34P liegt genau dazwischen. Er kann flotte 100 Hz (mit Overclock sogar 120 Hz) aufs Display zaubern, bietet mit 3.440 x 1.440 Pixeln eine scharfe Auflösung - überfordert die Grafikkarte aber nicht so schnell wie 4K (3.840 x 2.160, 67% mehr Pixel) oder 144 Hz. Je nach Game habt ihr mit QHD rund 50 Prozent mehr FPS als mit UHD. Beim typischen Sitzabstand halten sich die optischen Einbußen des 34-Zoll-QHD-Displays gegenüber einem 27-Zoller mit 4K jedoch in Grenzen. Wenn ihr in 4K am der 60-FPS-Marke kratzt, habt ihr in QHD schon 90 Bilder pro Sekunde.

Selbst eine Nvidia RTX 2080 Ti produziert im Shooter Anthem in Ultra-Settings nur zwischen 65 und 80 FPS. In QHD, wohlgemerkt. Für 4K müsst ihr schon den einen oder anderen Regler auf High stellen, um nicht dauerhaft unterhalb der 50 FPS zu landen.

ANPASSBARE REFRESH-RATE ALS RETTER IN DER NOT
1000-Euro-Monitor, 300-Euro-Stuhl… 1.200-Euro-GPU? Wir wissen, dass das Portemonnaie schon schmerzt und dass ihr nicht immer ganz oben ins Regal greifen könnt. In den hervorragenden Grafikkarten-Tests bei ComputerBase erhaltet ihr immer auch einen Preis-Performance-Index, der zeigt, dass die 1080 (Ti) oder 2070 ihre Pixel deutlich wirtschaftlicher schubsen, gemessen am Kaufpreis. Bei 350 Euro für eine RTX 2060 setzen wir mal den Mindest-Invest, den ihr für eine passende GPU für UWQHD tätigen solltet.

Tja und dann macht mal Raytracing an. Auch wenn ein jüngstes Update den Impact für Battlefield V gesenkt hat und Metro Exodus von vornherein nicht so zulangt in Sachen Lichtsimulation, wird das selbst bei einer 500-Euro-GPU schwierig. Wollt ihr trotzdem alle Regler für maximale Optik hochstellen, dann schmerzen gelegentliche Frameraten-Einbrüche mit dem X34P nicht ganz so dank Nvidia G-Sync. Weil Monitor und Grafikkarte ihre Bildausgabe synchronisieren, sehen 40 FPS flüssiger aus, als sie sind.

Von der 120-Hz-Overdrive-Funktion würden wir abraten, damit steigert ihr Motion Blur und 100 Hz ist schnell genug beziehungsweise muss eure GPU das auch erstmal schaffen.

Nvidia ist mittlerweile zur Vernunft gekommen und unterstützt den offenen Standard AdaptiveSync (der auch für AMD FreeSync genutzt wird), es muss also kein Acer X34P sein, wenn es nur um Variable Refresh geht.

FREIHEIT IN JEDE RICHTUNG MIT IPS UND ERGONOMIE
Ihr könnt den Acer Predator X34P mit seinem stylischen und hochqualitativen Standfuß aus Metall von -5° bis 35° in der Vertikalen neigen, ihn seitlich um bis zu 30° drehen und ganze 13 Zentimeter in der Höhe verstellen. Wir haben auch den VESA-Mount genutzt und am angenehmsten ist es mit der Bildmitte auf Augenhöhe. Dank Krümmung und IPS-Panel gibt es wenig blickwinkelabhängige Abweichungen.

Das IPS-Panel erreicht eine Farbraumabdeckung von 100% sRGB und 79% RGB, geht zwar besser aber ist ok für unsere Zwecke. Wir erhalten Helligkeitswerte bis 315 Nit mit sehr gleichmäßiger Verteilung. Mit bloßem Auge sind die leicht dunkleren Bereiche im unteren Drittel nicht auszumachen und es gibt einen minimalen Gelbstich in Richtung der rechten Bildhälfte. Unser Testgerät zeigt wenig IPS Glow oder Backlight-Bleeding, erst in der Langzeitbelichtung mit der Kamera und bei absolut abgedunkeltem Raum wird das geringfügig in der unteren linken Ecke sichtbar.Sogenannte Scanlines können wir, ohne mit danach mit der Nase am Display auf Suche zu gehen, nicht nachvollziehen.

KEIN HDR?
Mit dem Acer X34P kommt ihr auf einen eher durchschnittlichen Kontrast von 940:1, mit einem günstigeren VA-Display wie im Z35P ist das Schwarz deutlich schwärzer. Die Reaktionszeit und Blickwinkel verschlechtern sich allerdings. Für uns hat der X34P hier wie erwähnt den besten Kompromiss aus Performance und Qualität in vielerlei Hinsicht.

Acer hat mit dem Predator X35 auch eine Luxusversion des X34P angekündigt. Wie, noch luxuriöser? Ja: 35” UltraWide, 21:9 mit 1.800R-Curvature, G-Sync und 200 Hz und dank Quantum-Dot-Schicht sowie 512 Beleuchtungszonen auf dem schnellen AMVA-Panel wird auch HDR unterstützt. Geschätzter Kostenpunkt: Deutlich über 2.000 Euro. Mit dem LG 34GK950G erhält man ein aktuelleres Nano-IPS-Panel mit überlegener Farbdarstellung, zahlt hier aber mit 1.400 Euro auch 40 Prozent drauf.

WAS UNS TATSÄCHLICH STÖRT AM ACER PREDATOR X34P
Der Sound könnte besser sein. Bei den Lautsprechern verbaut der X34P nicht das Beste, was hinter ein solches Premium-Panel passt. Der Monitor klingt etwas blechern.

Dann noch ein Problem, wo Acer eigentlich keine Schuld trägt: Noch immer sind nicht alle Spiele für 21:9 optimiert. Toll fänden wir, wenn nicht nur alle Spiele UWQHD unterstützten, sondern auch in den Cutscenes an das Cinematic-Format denken.

Das Predator-Logo ist uns etwas zu aggressiv. Beim Branding könnte Acer sich tatsächlich zurückhalten, weniger ist mehr.

FAZIT: DER BESTE MONITOR IM BESTEN FORMAT
Für uns ist der Acer Predator X34P die logische Schlussfolgerung einer Kette an Wünschen: Die 34-Zoll-Bilddiagonale im gebogenen 21:9-Format ist für uns die beste Größe für Gaming und Office. Bei UWQHD-Auflösung mit 3.440 x 1.440 Pixeln trifft der X34P den besten Kompromiss aus Schärfe und Performance. Mit nativen 100 Hz und G-Sync ist die Darstellung absolut flüssig, das IPS-Panel sorgt für stabile Blickwinkel und bietet ausreichende Reaktionszeiten.

Zu sehr gut optimierten Basics im Datenblatt gesellen sich ein solides Design mit hochwertiger Verarbeitung und Unterbodenbeleuchtung. Ergonomische Flexibilität, schickes Kabelmanagement und ein übersichtliches On-Screen-Menu untermauern den positiven Gesamteindruck.

Eyecandy, Performance und Immersion locken den geneigten Gamer, bei 900 bis 1.000 Euro trotz Preisverfall müssen sicher auch Enthusiasten schlucken. Aber: Der Acer Predator X34P ist ein begeisternder Monitor, an dem man noch lange seine Freude hat.

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