So viel Wahrheit steckt hinter den 10 größten Akku-Mythen

Ein funktionsfähiger Akku ist die Voraussetzung für die kabellose Nutzung von Elektrogeräten. Lang lebe also der Akku – hoffentlich! Immer vollladen und ständig nachladen, im Kühlschrank lagern und nur bei Kälte nutzen? Die Gerüchteküche über eine fachgerechte Akkunutzung brodelt – wir stellen die 10 größten Mythen auf den Prüfstand.

Mythos 1: Der Akku braucht ein Warm-Up von mindestens 10 Stunden, bevor er voll leistungsfähig ist
Falsch. In der Gebrauchsanleitung raten Hersteller zwar, die Elektrogeräte vor dem ersten Gebrauch zehn Stunden am Stück zu laden. Auch den Hinweis auf eine sogenannte Aufwärmphase durch mehrmaliges Be- und Entladen sind oft zu finden.

Das galt aber nur für die – inzwischen nicht mehr verwendeten – Nickel-Cadmium-Akkus. Die heutigen Lithium-Ionen-Akkus bleiben jedoch von einer solchen Neukonditionierung unbeeindruckt: Sie erreichen ihre volle Leistungsfähigkeit nach einigen Ladezyklen von selbst.

Mythos 2: Der Akku muss zuerst vollständig entladen und anschließend vollgeladen werden
Das war einmal. Aufgrund des noch immer gefürchteten Memory-Effekts hält sich der Mythos, dass Akkus immer vollständig aufgeladen werden müssen. Deshalb noch einmal der Vollständigkeit halber (wir haben es bereits mehrfach erwähnt): Der Memory-Effekt gehört seit der Verwendung von Lithium-Ionen-Akkus der Vergangenheit an.

Diese hingegen sind große Feinde einer Tiefentladung, deren Schäden nur schwer reparabel sind. Akkus verfügen über eine begrenzte Anzahl von Ladezyklen. Bei der Tiefentladung wird das Energiedepot vollständig aufgebraucht und ein kompletter Zyklus verbraucht.

Doch keine Panik: Dieser Vorgang ist nicht gleich mit der „0%“ am Ladebalken Ihres Laptops gleichzusetzen. Die Tiefentladung tritt bei sehr langen Ladepausen ein – dann sinkt die Spannung unter die Grenze der Entladeschlussspannung.

In diesem Fall drohen allerdings Zellschäden und Kupferbildungen. Von der Neuladung vom absoluten Nullpunkt extrem belastet, werden Bauteile instabil und der Akku kann seine vollständige Leistung nicht mehr erbringen. Zwar sind viele Akkus mit einem Eigenschutz ausgestattet: Unbedingt austesten sollten Sie die Grenze aber dennoch nicht!

Richtiges Laden bedeutet somit, in flachen Zyklen zu laden: Den Akku nicht immer ganz voll oder ganz leer werden lassen, sondern besser auf einem konstanten Zustand zwischen 20 und 80 Prozent zu halten.

Mythos 3: Eine schneller Energieschub zwischendurch schadet nie
Dem schließen wir uns an. Um sicherzugehen, dass der Akku bei längeren Ausflügen auch noch für den Heimweg reicht, bieten sich kurze Ladeschübe zwischendrin durchaus an. Lithium-Ionen-Akkus haben dagegen nichts einzuwenden. Ob zehnmal 5% oder zweimal 50%: In der Summe wird in beiden Fällen ein Ladezyklus verbraucht. Dem Ersatz von Nickel-Akkus verdanken wir somit nicht nur den Abschied vom Memory-Effekt, sondern auch die Erlaubnis zum Kurzladen.

Mythos 4: Zeit für eine Pause: Den Akku wenn möglich immer ans Netzteil anschließen
Falsch. Wenn ein Gerät trotz vollständiger Ladung am Netzteil angeschlossen ist, wird der Akku einem permanent hohen Spannungszustand ausgesetzt.

Bei einem Ladezustand von 100 Prozent senkt der Akku entweder seinen Erhaltungsstrom bis unter den Startwert der aktiven Ladung oder bricht den Ladevorgang ab, bis der Akku wieder unter einen Nennwert entladen wurde. Bei beiden Möglichkeiten läuft der Akku auf Hochtouren sowie bei einer hohen Gerätetemperatur und ist somit einer doppelten Belastung ausgesetzt.

Daher: Lassen Sie den Akku nicht permanent am Netzteil hängen, sondern schließen Sie ihn lieber mehrmals an.

Mythos 5: Während des Ladens darf das Gerät nicht genutzt werden
Nicht unbedingt. Aufgrund der Gefahr von Überhitzung hält sich zwar die Angst vor Explosionen oder ähnlichen Katastrophen. Doch bei diesen Geschichten handelt es sich durchgehend um Einzelfälle, die mit falscher Bedienung oder fehlerhaften Komponenten zusammenhingen – und nicht mit der Nutzung von Elektrogeräten während des Ladevorgangs.

Ja, es stimmt: Die Doppelbelastung der gleichzeitigen Be- und Entladung erhöht die Temperatur und kann auf lange Sicht dem Akku schaden. Zum Schutz vor zu großer Eigenerhitzung sind diese jedoch standardmäßig mit Temperaturkontrollen ausgestattet.

Bei qualitativ hochwertigen Produkten ist das Gefahrenpotential durch Überlastung somit gering. Da der Akku trotzdem geschädigt werden kann, sollten Sie das Gerät während des Ladens nur wenn unbedingt nötig nutzen.

Mythos 6: Alles andere als ein Originalakku schadet dem Gerät
Ebenfalls falsch. Hersteller warnen oft vor der Verwendung von Geräten von Drittanbietern – eine gute Verkaufsstrategie. Gegen die Nutzung qualitativ vergleichbarer Produkte (auch bei Digitalkameras) ist jedoch nichts einzuwenden.

Wichtig ist lediglich, auf die Herstellerspezifikationen und die Leistung zu achten. Insbesondere die Werte für die Spannung in Volt sowie die Kapazität in Milliamperestunden müssen mit dem Originalgerät übereinstimmen (mehr dazu erfahren Sie auch hier).

Bei einem Austausch des Original-Akkus mit einem Ersatzgerät verfällt bei den meisten Herstellern allerdings die Garantie – dieses Risikos sollte Ihnen also bewusst sein.

Vorsicht gilt allein bei Billiggeräten: Aufgrund minderwertiger Ladeelektronik, schlechter Spannungsregelung oder Plastikgehäusen mit Schmelzgefahr können diese sogar zur Gefahrenquelle werden.

Mythos 7: Kein Akku mag heiße Temperaturen – bei Kälte und vor allem im Kühlschrank fühlt er sich wohl
Ja und nein. Die Akkuleistung wird von chemischen Prozessen erzeugt, die durch Temperatur beeinflusst werden. Sowohl bei extremer Wärme als auch bei extremer Kälte verlieren die Energiezellen an Leistung und die Selbstentladungsrate steigt.

Über 40°C und unter 0°C drohen irreversible Schäden: Die Spannung übersteigt in diesen Fällen einen Grenzwert, der die Entladung reguliert.

Die Wohlfühltemperatur für einen laufenden Akku liegt zwischen 18 und 25°C. Für die Lagerung eines Akkus ist eine Temperatur von 10 bis 15°C optimal. In diesem Bereich ist die Selbstentladerate am geringsten, aber trotzdem noch aktiv.

Also ab in den Kühlschrank? Das ist keine gute Idee: Das Kondenswasser kann dem Akku nämlich erhebliche Schäden zufügen und ihn im schlimmsten Fall vollständig ruinieren. Mit einer kühlen und trockenen Lagerung – zum Beispiel im Keller – sind Sie auf der sicheren Seite.

Mythos 8: Eine Trennung tut weder Gerät noch Akku gut: Besser zusammen lagern
Das stimmt so nicht. Während der Nutzung ist der Akku besser im Gerät aufgehoben – eine schützende Hülle kann nie schaden. Steht dem Akku allerdings eine langfristige Pause bevor, sollten Sie ihn aus dem Gerät nehmen. Andernfalls droht die Gefahr einer Tiefentladung und einer dauerhaften Schädigung, da auch im ausgeschalteten Zustand Strom fließt.

Tipp: Achten Sie auch während der Pause auf einen konstanten Ladezustand zwischen 50 und 80 Prozent.

Mythos 9: Ein Bad ist das Todesurteil für jeden Akku
Wenn das Handy ins Wasser fällt, ist der erste Gedanke: Das war’s! Doch es gilt: Lieber handeln als denken – es ist noch nicht alles verloren.

Nehmen Sie das Handy sofort aus dem Wasser und entfernen Sie den Akku, um einen Kurzschluss zu vermeiden. Sollte der Akku fest eingebaut sein, schalten Sie das Gerät aus. Auch das unterbindet den Stromfluss.

Jetzt ist Geduld gefragt: Warten Sie, bis das Handy an der Luft getrocknet ist. Ziehen Sie auf keinen Fall den Föhn oder die Heizung zur Hilfe. Der Luftdruck presst lediglich das Wasser in die Ecken und durch die Wärme droht das Gerät zu überhitzen.

Tipp: Legen Sie Ihr Gerät in trockenen Reis: Die Stärke bindet Feuchtigkeit und beschleunigt den Trocknungsprozess.

Nach circa ein bis zwei Tagen ist es Zeit für den Test. Legen Sie den Akku ein und schalten Sie das Gerät an. Zeigt es ein Lebenszeichen? Glück gehabt, Ihr Akku (und der Rest Ihres Smartphones) hat überlebt.

Mythos 10: Dank der robusten Hülle kann den Akku nichts erschüttern
Ganz im Gegenteil. Das Gerät, in dem sich Ihr Akku befindet, bildet zwar eine schützende Hülle, eine robuste Einheit gibt das Duo trotzdem nicht ab. Eine Erschütterung bringt Feinflüsse im Inneren im Gang, die die Zellalterung beschleunigen. Der Akku verliert so an Ladekapazität.

Sind sogar äußere Schäden wie Beulen oder Ausflüsse sichtbar, muss der Akku sofort ausgetauscht und entsorgt werden. Er stellt in diesem Fall eine ernstzunehmende Gefahrenquelle dar.

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