Xiaomi Redmi Note 9 Pro im Test

Das Xiaomi Redmi Note 9 Pro ist ein hervorragendes Smartphone für Neueinsteiger in die Welt der Handys und alle die, die für ein gutes Gerät keine Unsummen zahlen wollen oder können. Es überzeugt mit einer hervorragende Akkulauf- und -ladezeit, einer Top-Performance und einem guten Display. Auch die Ausstattung kann sich sehen lassen, erlaubt sich allerdings einige Lücken, die in unserem Test zu Punktabzug führen. Die Kamera liefert außerdem nur unter guten Lichtbedingungen schöne Bilder, andernfalls verschwimmen Details und Bildrauschen macht sich bemerkbar.

Mit dem Redmi Note 9 Pro möchte der chinesische Hersteller Xiaomi die Welt der Einsteiger-Smartphones neu aufmischen. Der erste Eindruck ist vielversprechend: Eine schick und symmetrisch designte Rückseite machen das Handy zu einem Hingucker – aber nur im ersten Moment, denn das hübsch glänzende Blau verschwindet sehr schnell unter Fingerabdrücken.

Der Aluminium-Rahmen des Geräts vermittelt ein hochwertiges Gefühl. Etwas auffällig ist die Handhabung, denn mit 209 Gramm Gewicht ist das Xiaomi alles andere als leicht, mit rund 11 Millimeter an der dicksten Stelle außerdem nicht gerade schmal. Beide Werte erinnern etwas an das Riesen-Flaggschiff Samsung Galaxy S20 Ultra. Sie sollten also für ausreichend Platz in Hosen- oder Handtasche sorgen.

Auf der Front bedeckt das Display über 80 Prozent der Fläche und misst stattliche 6,7 Zoll in der Diagonalen. Dank des länglichen 20:9-Seitenverhältnis lässt sich das Handy aber noch einigermaßen gut mit einer Hand umgreifen. In der Spitze erreicht das Xiaomi-Handy eine Helligkeit von 453,5 cd/m². Das ist für die Nutzung in Gebäuden oder außerhalb an bewölkten Tagen voll ausreichend, bei hellem Umgebungslicht muss man das Display aber schon einmal hin und her drehen, bis man es wieder ablesen kann. Etwas auffällig: Rund um das mittig platzierte Loch für die Frontkamera verliert das Display an Strahlkraft. Vor allem mit weißen Bildschirmen zeigt sich hier ein grau-schwarzer Schleier um die Selfie-Cam.

Die Auflösung des Panels ist unauffällig, aber nicht minder gut: Mit einer Full-HD-Plus-Auflösung (2.400 x 1.080 Pixel) erreicht das Smartphone auf 6,7 Zoll Bilddiagonale eine Pixeldichte von 395 ppi. Das ist vollkommen ausreichend und bietet keinen Anlass für Probleme durch zu geringe Schärfe.

Auch in Sachen Farben und Kontraste erweist sich das Xiaomi-Handy als solide: Das IPS-Panel (LC-Display) deckt den Standard-RGB-Farbraum (sRGB) zu 116,6 Prozent ab, den DCI-P3-Farbraum zeigt es zu 85 Prozent und damit deutlich unterdurchschnittlich. Der von uns gemessene Kontrastwert fällt mit 148:1 angenehm stark aus. Die Farbkalibrierung stimmt zu 99,4 Prozent mit echten Farben überein – im Test wirkt ein Weiß also wirklich weiß und hat keinen merklichen Blaustich oder Ähnliches.

Eine wahrhaftig große Besonderheit ist der fest verbaute Akku des Xiaomi-Handys. Der ist mit 5.020 mAh überdurchschnittlich groß und auch hier wieder auf gleichem Niveau wie das High-End-Handy Galaxy S20 Ultra. Wir gehen davon aus, dass der große Akku auch eine essentielle Rolle für das hohe Gewicht des Redmi Note 9 Pro spiele dürfte.

Entsprechend der Kapazität hält das Xiaomi in unserem Laufzeittest bei 200 cd/m² Displayhelligkeit im LTE-Netz ganze 14:45 Stunden durch. Das ist phänomenal und dürfte auch Power-Nutzer gut und gerne über anderthalb Tage bringen. Bei sparsamer Nutzung sind auch zwei Tage ohne Steckdose kein Problem.

Doch so lange es dauert, den Akku leer zu nutzen, so flott ist er auch schon wieder voll. Xiaomi legt der Verpackung ein 33 Watt starkes Netzteil bei, das den großen Akku in gerade einmal 89 Minuten von 0 auf 100 Prozent Ladung katapultiert. Aber auch bereits nach 30 Minuten stehen schon wieder 46 Prozent auf der Uhr – genug Saft für einige weitere Stunden Nutzungszeit. Kabellos laden lässt sich das Redmi allerdings nicht.

Für die gute Performance des Xiaomi Redmi Note 9 Pro sorgt der Mittelklasse-Prozessor Qualcomm Snapdragon 720G. Dieser arbeitet mit acht Rechenkernen und bringt es in der Spitze auf eine Taktrate von bis zu 2,1 Gigahertz. Ihm zur Seite stehen sechs Gigabyte Arbeitsspeicher – keine Selbstverständlichkeit in der Einsteigerklasse, häufig kommen Smartphones hier nicht über vier Gigabyte hinaus.

Das „G“ im Namen des SoC steht für Gaming. Gegenüber dem herkömmlichen Snapdragon 720 kommt dieser Chip nämlich mit einer erhöhten Grafikleistung, was sich vor allem in Spielen bemerkbar macht, da diese meist voll auf die Grafikeinheit des Prozessors zurückgreifen.

Aber auch in Benchmarks zeigt sich das Handy von seiner besten Seite: Im PCMark-Benchmark erreicht das Redmi Note 9 Pro ein für ein Einsteiger-Handy hervorragendes Ergebnis von 7.492 Punkten. Auch unsere Test-PDF lädt es in gerade einmal 4,7 Sekunden. In unserem Praxistest überzeugt uns das Note 9 Pro ebenfalls und zeigt hier weder Aussetzer noch längere Ladezeiten bei typischen Alltagsaufgaben, wie beispielsweise dem Surfen im Internet.

Vier Kameralinsen sitzen in einem quadratisch geformten Modul auf der Rückseite des Xiaomi Redmi Note 9 Pro. Die Hauptkamera löst in 64 Megapixel auf, durch die Pixel-Binning-Technologie fasst die Software aber vier aufgenommene zu einem endgültigen Bildpixel zusammen, sodass Fotos letztlich mit 16 Megapixel ausgegeben werden.

Zudem setzt Xiaomi auf eine Ultra-Weitwinkel-Kamera, eine Makro-Linse für Objekte besonders nah vor der Kamera und eine Bokeh-Linse für Tiefenschärfeinformationen im Portrait-Modus. Auf einen optischen Bildstabilisator verzichtet Xiaomi allerdings. Videos dreht das Smartphone maximal in 4K bei 30 Bildern pro Sekunde. Für flüssigere Aufnahmen empfehlen wir aber, in den Einstellungen die Auflösung auf Full-HD mit 60 Bildern pro Sekunde umzustellen, da das Xiaomi-Handy sowieso nur in Full-HD-Plus auflöst und 4K-Inhalte nicht in voller Auflösung anzeigen kann.

In Sachen Fotoqualität überzeugt das Redmi Note 9 Pro vor allem unter guten Lichtbedingungen. Hier haben wir wenig zu meckern, vor allem nicht beim günstigen Preis. Anders sieht das allerdings unter schlechteren Lichtbedingungen aus. Hier macht es noch einen großen Unterschied, ob das Smartphone für die Aufnahme still steht oder ob Sie es in der Hand halten. In letzterem Fall sind die Bildergebnisse nicht mehr wirklich zu gebrauchen. Tatsächlich fallen die Ergebnisse etwas schlechter aus als noch bei den Vorgängern und dem normalen Redmi Note 9. Die nachträgliche Weichzeichnung sowie die Nachschärfung arbeiten hier sichtbar anders, Xiaomi kann an dieser Stelle per Softwareupdate aber noch nachbessern. Die generelle Fotoqualität bewertet unser Labortester mit der subjektiven Gesamtnote 3,0 (befriedigend).

Das Xiaomi Redmi Note 9 Pro hat viel zu bieten, lässt aber an einigen Stellen der Ausstattung wichtige Aspekte vermissen.
• Das aktuelle Betriebssystem Android 10 ist auf dem Xiaomi-Handy bereits vorinstalliert. Zusätzlich kommt die hauseigene Softwareoberfläche MIUI 11 zum Einsatz. Sie verändert das Aussehen des OS deutlich, bringt aber einige zusätzliche Features und Funktionen auf das Handy.
• Bemerkenswert ist der großzügige interne Speicher: Mit 128 Gigabyte liegt dieser über dem Durchschnitt für Smartphones der unteren Preisklasse. Nach der ersten Einrichtung stehen noch circa 105 Gigabyte zur freien Verfügung. Auf Wunsch lässt sich dieser mit einer Micro-SD-Karte auch erweitern, ohne dass dabei die Dual-SIM-Funktionalität des Handys verloren geht.
• Mittlerweile üblich für neue Smartphones ist der USB-C-Anschluss, der im Redmi Note 9 Pro in der Generation 2.0 verbaut ist. Zusätzlich dazu sitzt im Rahmen noch ein weiterer Anschluss für Kopfhörer, den wir zunehmend in aktuellen Handys vermissen.
• Grundlegende Basisfunktionen, darunter aktuelles Bluetooth 5, ein NFC-Chip sowie WiFi 5 (WLAN-ac) sind mit an Bord, allerdings müssen Sie auf den neusten und schnellsten WLAN-Standard WiFi 6 (WLAN-ac) verzichten.
• Um das Redmi Note 9 Pro biometrisch zu entsperren, sitzt seitlich ein Fingerabdrucksensor, der außerdem noch als Power-Taste fungiert. Dieser arbeitet außergewöhnlich flott und zuverlässig.
• Auf der Oberseite des Smartphones sitzt ein Infrarot-Sensor, mit dessen Hilfe Sie allerlei Haushalts-Elektronik über das Smartphone steuern können. Die entsprechende Software dafür installiert Xiaomi bereits vor.
• Dem IPS-Screen geschuldet, ist ein Always-On-Display auf dem Redmi Note 9 Pro aus Gründen der Energieeffizienz nicht möglich. Stattdessen sitzt in der Hörermuschel eine kleine Benachrichtigungs-LED. Diese ist zwar lediglich einfarbig, informiert Sie aber dennoch über eingegangene Benachrichtigungen, verpasste Anrufe und einen aktiven Ladevorgang.
• Einige Abstriche müssen Sie allerdings auch beim Redmi hinnehmen. So ist das Smartphone nicht offiziell vor dem Eindringen von Staub und Wasser geschützt und auch der Mono-Lautsprecher überzeugt uns im Test nicht.

Preislich liegt das Xiaomi Redmi Note 9 Pro bei mittlerweile rund 250 Euro. Zum Zeitpunkt des Testberichtes ist es das beste Smartphone in unserer Bestenliste in der Preisklasse bis 250 Euro. Im Lieferumfang enthalten sind unter anderem auch eine transparente Schutzhülle aus Silikon, sowie eine vorinstallierte Displayschutzfolie.

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