Lenovo Thinkpad X1 Extreme im Test

Mit dem Thinkpad X1 Extreme bringt Lenovo ein kompaktes und fast perfektes Notebook mit vielen Anschlüssen, überzeugendem Display und guter Performance auf den Markt.

Kompakte Bauweise, großer Akku und viele Anschlüsse
Beim 15,6 Zoll großen Thinkpad X1 Extreme fällt sofort die schmale Bauweise auf. Das Gehäuse ist mit einer Höhe von nur knapp zwei Zentimetern nämlich sehr schlank. Zudem bringt es lediglich 1,8 Kilogramm auf die Waage. Erfreulicherweise findet dennoch ein verhältnismäßig großer Akku mit einer Kapazität von 78 Wattstunden Platz. Dieser erreicht bei dem für Office-Anwendungen ausgelegten Benchmark Mobile Mark 2014 eine Laufzeit von mehr als zehn Stunden. Der Konkurrent Surface Book 2 punktet hier allerdings mit einer um 50 Prozent längeren Laufzeit. Beim Surfen über WLAN hält das Lenovo-Notebook immerhin fast neun Stunden durch. Bereits nach einer Stunde Aufladen ist der Akku zudem wieder bei 83 Prozent. Angesichts der gebotenen Anschlüsse bleiben beim Thinkpad X1 Extreme praktisch keine Wünsche offen. Nicht nur zweimal USB 3.0, sondern auch zwei Typ-C-Buchsen mit Thunderbolt 3, ein HDMI-Ausgang sowie Mini-LAN - inklusive beiliegendem Adapter - sind vorhanden. Zudem können Nutzer auf eine Leseeinheit für Smartcards und Speicherkarten zurückgreifen.

Fast makellose Eingabegeräte
Bei der Qualität der Eingabegeräte kann Lenovo wie gewohnt punkten. Das beginnt mit der Tastatur. Die Tasten haben nicht nur einen knackigen Druckpunkt, sondern sind auch angenehm groß dimensioniert sowie nach unten abgerundet, sodass sie sich zielgenau treffen lassen. Eine negative Ausnahme ist lediglich die Enter-Taste, die bei Betätigung etwas zu weich wirkt. Vielschreiber dürften sich allgemein über den hohen Tastenhub und Menschen in der Nähe über die leisen Tastengeräusche freuen. Wer allerdings nicht an Notebooks der Marke Lenovo gewohnt ist, muss sich womöglich erst auf die leicht veränderte Tastenanordnung einstellen. So befindet sich in der linken unteren Ecke nicht die Strg-, sondern eine Fn-Taste. Auch beim Touchpad gibt sich Lenovo keine Blöße. Es ist ausreichend groß und setzt Mehrfingergesten fast ohne spürbare Verzögerungen um. Bei Klicks erhält der Nutzer zudem ein klares Feedback.

Bildschirm mit überzeugenden Werten
Wie das Notebook hat natürlich auch das Display, bei dem es sich um einen Touchscreen handelt, einen Formfaktor von 15,6 Zoll. Das Seitenverhältnis beträgt 16:9 und die Auflösung ist mit 3.840 * 2.160 Pixeln sehr hoch. Daraus ergibt sich eine Punktdichte von 282 ppi. Das führt eigentlich zu schlecht lesbaren - weil zu kleinen - Zeichen. Das Thinkpad X1 Extreme löst dieses Problem durch die Vergrößerung auf 250 Prozent aber geschickt. Mit einem Kontrastverhältnis von 1.170:1 und einer Helligkeit von fast 400 cd/qm überzeugt das Lenovo-Notebook auch anspruchsvolle Nutzer. Die Farben sind zwar intensiv, aber nicht unnatürlich dargestellt. Für viele Interessenten dürfte das spiegelnde Display das einzige Manko in dieser Kategorie sein.

Sehr Starker Prozessor für hohe Performance
Bei dem Prozessor des Thinkpad X1 Extreme setzt Lenovo voll auf Leistung. Statt einer stromsparenden CPU aus der U-Reihe, kommt hier nämlich ein performanter H-Prozessor - nämlich der Intel Core i7-8750H - zum Einsatz. Diese CPU bietet Intels Coffee-Lake-Architektur und sorgt mit sechs Kernen für reichlich Leistung. Das schlägt sich auch in einigen Benchmarkergebnissen positiv nieder. So liefert das Thinkpad X1 Extreme beim Cinebench R15 eine um mehr als 50 Prozent bessere Performance als der Konkurrent Surface Book 2. Auch beim Benchmark PC Mark 10 lässt Lenovo das Mircosoft-Notebook hinter sich, wobei der Vorsprung jedoch auf etwa zehn Prozent schmilzt. Daraus lässt sich schließen, dass der Unterschied zwischen beiden Geräten bei klassischen Arbeiten wie Fotobearbeitung und Multi-Tasking-Anwendungen im Office-Bereich weniger stark ausgeprägt ist. Bei den Tests liegt die Taktrate des Prozessors immer bei mindestens 3,2 GHz, was auf eine effektive Kühlung schließen lässt. Dafür ist allerdings auch der Lüfter bei starker Belastung deutlich vernehmbar.

Gute, aber nicht überragende Grafikleistung
Für anspruchsvolle Grafikanwendungen wie die Bearbeitung von Videos oder das Rendering ist beim Thinkpad X1 Extreme die Grafikkarte Nvidia GTX 1050 Ti verantwortlich, die über 4 GB Speicher vom Typ GDDR5 verfügt. Dabei handelt es sich um eine Variante im Max-Q-Design, die nur geringe Abwärme erzeugt und besonders wenig Platz benötigt, aber eben auch mit geringeren Taktraten arbeitet. Deswegen liegt die im Thinkpad X1 Extreme verbaute Grafikkarte beim Benchmark 3D Mark bei der Leistung auch zwischen acht und vierzehn Prozent hinter der Standardvariante der Nvidia GTX 1050 Ti zurück. Beim Spiel "Rise of the Tomb Raider" genügt die Leistung immerhin für Gaming auf hoher Detailstufe in Full HD und mit 30 FPS. Im Duell mit dem Surface Book 2 muss sich das Lenovo-Notebook in dieser Kategorie allerdings geschlagen geben. Denn dort kommt eine GeForce 1060 zum Einsatz die sogar über 6 GB Speicher verfügt. Dennoch verdient sich das Thinkpad X1 Extreme auch bei der Grafikleistung insgesamt eine gute Note.

XL-Garantie, SSD und Sicherheit
Das Thinkpad X1 Extreme hat aber noch mehr zu bieten. Erwähnenswert ist auf jeden Fall die XL-Garantie. Während einige Mitbewerber nämlich Käufern nur ein Jahr Garantie gewähren, beträgt diese bei Lenovo satte 36 Monate. Im Test überzeugt hat auch der Laufwerksspeicher. Hier setzt Lenovo auf die schnelle NVMe-SSD PM981 von Samsung. Für den sicheren und komfortablen Zugang bietet das Thinkpad X1 Extreme sowohl einen Fingerscanner als auch eine Web-Kamera, über die sich Nutzer via Windows Hello anmelden können.


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