Funk statt PIN - Was taugt die NFC-Technik?

Endlich tut sich was in Sachen Funk-Bezahlung: Mittlerweile kann man in einer ganzen Reihe von Geschäften mit NFC-Karte bezahlen. Wir verraten, was es damit auf sich hat.

Es ist nicht Einmal Ein Jahr her, da war das kontaktloseBezahlen über Near Field Communication (NFC) nur in Werbung undTheorie bequem, die Praxis sah völlig anders aus. Inzwischen aberbieten immer mehr Geschäfte das Bezahlen per Funk mit der BankundKreditkarte an. Mit dem NFC-Smartphone funktioniert das hierzulandeallerdings noch nicht, das mobile Bezahlen per Google Walletaußerhalb des firmeneigenen Playstores beschränkt sich nach wie vorauf die USA.

Auch My Wallet, das Handy-Bezahlsystem der Deutschen Telekom,existiert in Deutschland noch nicht, obwohl dies der Konzernursprünglich für 2013 geplant hatte – schließlich ist My Wallet inPolen längst in Betrieb.

Einfacher haben es Verbraucher, die bereits eine Bank- oderKreditkarte mit integriertem NFC-Chip besitzen. Visa-Kunden könnenin Deutschland an fast 30.000 Kassen kontaktlos bezahlen, darunteran allen Aral-Tankstellen und in den Galeria-Kaufhof-Warenhäusern.

Auch der Lebensmitteleinzelhandel hat das kontaktloseBezahlen für sich entdeckt. Den Anfang machte im Mai dieEdeka-Tochter Netto. Der Discounter setzt aber nicht auf NFC,sondern auf eine eigene App, die auf jedem Smartphone mit Android,iOS und Windows Phone läuft. Während die erstmalige Anmeldunglangwierig ist, läuft das Bezahlen in der Praxis schnell. DieHit-Supermärkte folgten einige Monate später, jedoch mitklassischem NFC. Auch hier funktioniert der Bezahlvorgang bis 25Euro ohne PIN-Eingabe allein durch Auflegen der Karte – um einVielfaches schneller als mit der EC-Karte.

Wirrwarr bei Shops und Banken

So praktisch das kontaktlose Bezahlen ist, so zeigt ein genauerBlick doch das Durcheinander. Nicht alle Shops unterstützen dieKreditkartensysteme Paywave von Visa und Paypass von Mastercardsowie Girogo von den Sparkassen. Daneben mischt noch Mpass mit,eine Kooperation von Mastercard mit den Mobilfunk- Providern O2,Vodafone und Deutsche Telekom. Damit lässt sich dank einesspeziellen Aufklebers am Mobiltelefon mit allen AndroidundiOS-Smartphones bezahlen. Noch keine Rolle spielt derzeit das neueSystem iBeacon von Apple, über das sich via Bluetooth 4.0 ebenfallsmobil bezahlen ließe.

Wo genau lässt sich nun mit welcher Art kontaktlos bezahlen?Während Mastercard einen funktionierenden Shop-Locator hat, mussdas Visa-Pendant hierzulande passen. Girogo wiederumbietet einen „Shop-Finder“ ebenso wie Mpass.

Allerdings offerieren längst nicht alle Geldinstitute ihrenKunden eine Bank- beziehungsweise Kreditkarte mit NFC-Chip. Nichtjeder, der kontaktlos bezahlen möchte, ist dazu de facto auch inder Lage. Zu erkennen ist die Funkfunktion, falls nicht gleichPaywave oder Paypass auf der Kreditkarte steht, an einemStrahlungssymbol ähnlich dem für WLAN.

Ist das Bezahlen per NFC sicher?

Schließlich stellt sich die Frage nach der Sicherheit: KönnenKriminelle gar Geld von der NFC-Karte abbuchen? Das Szenario istangesichts der NFC-Reichweite von mehreren Zentimetern bei einerGeldbörse in der Tasche nicht ganz aus der Luft gegriffen –schließlich bezahlt man ja auf genau diese Weise im Geschäft.

PC-WELT hat diesen Aspekt und weitere möglicheAngriffsszenarien bereits ausführlich erörtert. Die Quintessenz:Möglich ja, es gibt jedoch bislang weltweit noch keinbetrugsrelevantes Szenario, wie die deutsche Mastercard- Zentraleversichert. Ausführlich erläutert finden Sie die Sicherheitsaspektein unserem Online-Ratgeber.


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