Lenovo Yoga Tablet 10 im Test

Das 10-Zoll-Tablet Lenovo Yoga Tablet 10 fällt mit seinem ungewöhnlichen Gehäuse auf. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit, die das Android-Tablet im Test zeigt.

Das Yoga ist anders: Ähnlich wie die um 360 Grad drehbarenYoga-Notebooks fällt auch das 10-Zoll-Tablet mit Android sofortauf. Das Gehäuse hat an einer Längsseite einen Wulst. An dieserVerdickung sollen Sie das Tablet bequemer halten können, wenn Siees zum Lesen von Zeitschriften und E-Books verwenden. Allerdingsist das Yoga 10 mit 605 Gramm dafür zu schwer. Außerdem fällt dieVerdickung recht schmal aus - die Finger suchen ständig nach einerstabilen Griffposition.

Tablet mit eingebautem Standfuß

Sinnvoller und praxisgerechter für ein großes Tablet sind dieanderen Positionen, die das Yoga 10 erlaubt. Sie können nämlicheinen schmalen Standfuß ausklappen: So steht das Tablet wie einBildschirm auf dem Schreibtisch, um einen Film oder eine Diashow zubetrachten. Legen Sie das Yoga mit dem Wulst nach oben vor sichhin, nimmt es eine leichte schräge Position ein: Sie erleichtertdas Tippen auf der Bildschirm-Tastatur. Wenn Sie einen steilerenTipp-Winkel wünschen, können Sie auch in diesem Modus den Standfußausklappen.

Bei den Design-Details schlampt Lenovo ein bisschen: Nur imStand-Modus passt die Ausrichtung des Logos unten auf dem Gehäuseund die Platzierung der Lautsprecher unten seitlich. Der Lese-Modusscheint dagegen für Linkshänder optimiert - nur wenn Sie das Tabletin der linken Hand halten, liegt die Front-Kamera oben. PlatzierenSie das Yoga 10 im Tipp-Modus, steht das Lenovo-Logo auf dem Kopf.Der Mechanismus zum Ausklappen arbeitet zuverlässig, der Standfußlässt sich aber nur mit etwas Mühe aufklappen: Lenovo empfiehlt,dafür am Wulst zu drehen. Seine Metalloberfläche ist allerdingsnicht besonders griffig, sodass Sie meisten mehrere Versuchebrauchen, bis der Fuß ausklappt. Das Tablet besitzt auf derRückseite eine kleine Aussparung, mit der Sie den Standfuß auch perFingernagel ausklappen können - besonders bequem ist das auchnicht.

Android-Ausdauer-König: Lange Akkulaufzeit

Das ungewöhnliche Gehäuse bietet neben den drei Stellungen nochandere Vorteile: Der Micro-SD-Karten-Schacht liegt geschützt hinterdem Standfuß und vor allem passt in die Verdickung ein deutlichgrößerer Akku als bei Tablets üblich. Damit hält das Yoga 10 imTest über neun Stunden bei der Video-Wiedergabe und über elfStunden beim WLAN-Surfen durch - mehr Ausdauer hat keinAndroid-Tablet und auch die iPads nicht.

Flotte Bedienung, aber nichts für schönen Spiele

Das Tablet lässt sich meist flink bedienen, beileistungshungrigen Apps und komplexen Webseiten ruckelt und hüpftes aber ein bisschen. Auch die Benchmarks wie der Browser-TestSunspider oder Spiele-Tests zeigen, dass der Quad-Core-Prozessorvon Mediatek eher im Leistungsmittelfeld spielt. Für effektreicheSpiele wie Asphalt 8 ist das Yoga 10 ungeeignet: Die Darstellungruckelt deutlich, das Tablet reagiert verspätet auf Eingaben. Auchdas WLAN arbeitet eher lahm. Außerdem funkt es nur über die häufigbelegte Frequenz 2,4 GHz. Für HD-Streaming ist das Yoga 10 dahernicht optimal.

Display: Keine hohe Auflösung, aber hell

Mit einer hohen Auflösung kann das Yoga nicht punkten: SeinDisplay zeigt 1280 x 800 Bildpunkten. Dummerweise wählt Lenovo einerecht große Systemschrift, die deshalb pixelig wirkt. Außerdem sindim Homescreen manche App-Namen abgekürzt, was das Verständniserschwert und nicht elegant aussieht. Der Bildschirm ist angenehmhell und blickwinkelstabil. Bei Filmen und Fotos stellt er Farbeaber übertrieben knallig dar, außerdem stört ein leichterBlaustich.

Ausstattung: Kein HDMI, mittelmäßiges Kameras

Lenovo versieht das Standard-Android auf dem Yoga 10 mit einerleicht veränderten Benutzeroberfläche: Der Knopf rechts in derunteren Statusleiste öffnet ein Änderungsmenü für den Homescreenund das Einstellungsmenü. Unten wird in jedem Homescreen eineApp-Leiste eingeblendet, die schnellen Zugriff auf Browser, Mail,Musik, Galerie, Video sowie Play Store ermöglicht.

Bei der Ausstattung bietet das Lenovo Yoga Tablet 10 etwasweniger als andere Android-Tablets aus dieser Preisklasse: Das giltnicht für die 16 GB internen Speicher, wovon knapp 13 GB verfügbarsind. Aber ihm fehlt beispielsweise ein HDMI-Ausgang. DieKamera-App bietet mehr Optionen als bei Android üblich: Dierückwärtige Kamera mit 5 Megapixel macht allerdings nur beiausreichend Licht recht ordentliche Aufnahmen, ansonsten sind Fotosund Videos stark verrauscht. Ähnliches gilt für die Front-Kamera(1,6 Megapixel), mit der Sie aber ruckelfreie Videotelefonate in720p führen können.


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