Notebook-Tuning: So machen Sie Ihrem Rechner Beine

Damit ihr Notebook durch Übertakten Höchstleistung erreicht oder durch Undervolting Strom spart, benötigen Sie neben Sicherheits- und Aufräumprogrammen spezielle Tools zum Tuning.

Vor dem Tuning kommt das Update
Damit Ihr Notebook schneller und effizienter läuft, ist der grundlegende erste Schritt, das Notebook mit aktuellen sowie passenden Treibern und einem neu aufgesetzten Bios zu bestücken. Mittels der vorinstallierten Treiber-Tools, die von nahezu jedem Hersteller ab Werk bereitgestellt werden, können Sie per Mausklick überprüfen, ob aktuellere Treiber verfügbar sind. Sollte dies nicht der Fall sein, dann werden Sie zur Webseite weitergeleitet, wo die entsprechende Software zum Download verfügbar ist.

Sollte kein Update-Tool auf dem Notebook vorhanden sein, dann müssen Sie selbst nach passenden Treibern auf der Support-Webseite des Herstellers Ausschau halten. Allerdings sind diese Treiber oftmals veraltet. In der Regel erhalten Sie aktuelle Treiber direkt vom Hersteller des Chipsatzes, der Grafikkarte oder des WLAN-Moduls des Notebooks.

Um ihrem Notebook noch mehr Leistung zu entlocken, sollten Sie darüber im Bilde sein, welche Komponenten verbaut wurden. Mit dem Tool HWinfo erhalten Sie einen kompletten Überblick über die vorhandenen Komponenten. In der System Summary, welche sich direkt nach dem Start öffnet, bekommen Sie relevante Informationen zu Prozessor und Speicher wie etwa CPU-Name und -Funktionen. Hier können Sie des Weiteren die minimale und maximale Taktrate inklusive Turbo-Boost-Takt einsehen. Die aktuelle Taktrate erscheint in einem kleinen Fenster und steht wie die CPU-Spannung in Abhängigkeit zur aktuellen Auslastung des Systems.

Wenn Sie im Menu den Punkt "Sensors" wählen, erhalten Sie weitere Informationen zum System, wie etwa Angaben zur maximalen, minimalen sowie durchschnittlichen CPU-Taktrate, zur Prozessortemperatur und zum Throttling. Beim maximalen Takt kann die Turbo-Boost-Frequenz des eingebauten Prozessors eingesehen werden, während das Thermal Throttling nicht angezeigt werden sollte. Auf diese Weise lässt sich erkennen, ob das Kühlsystem des Notebooks ausreicht, um die volle Leistung der CPU auszuspielen.

Mehr Funktionen und weniger Geräuschentwicklung nach einem Bios-Update
Vor der Optimierung Ihres Notebooks empfiehlt es sich, das Bios zu aktualisieren. Dieses Update kann die Leistungs- und Sparfunktionen des Prozessors effizienter werden lassen. Die Steuerung des Lüfters lässt sich ebenfalls über das Bios anpassen. Per Update können Sie beispielsweise einen zu schnell drehenden Lüfter synchronisieren. Die Notebook-Hersteller bieten über ihren Support Bios-Updates an. Spielen Sie nur die passende Aktualisierung für Ihr Notebook-Modell auf. Informationen zur Bios-Version, die derzeit auf dem Notebook in Betrieb ist, erhalten Sie in der System Summary von HWinfo.

Übertakten oder Untervolten? - Richtiges CPU-Tuning
Das Bios-Setup eines Notebooks sieht leider in den seltensten Fällen Einstellungen zum Übertakten vor. Für gewöhnlich sind diese Funktionen oder entsprechenden Windows-Tools nur bei speziellen Notebooks für Gamer vorhanden, die nicht auf Mobil-, sondern auf Desktop-CPUs setzen, die übertaktungsfreudiger sind.

Sollten Sie kein Tuning-Tool auf Ihrem Laptop haben, so testen Sie das Intel Extreme Tuning Utility (XTU) an. Die Veränderung von Taktrate und Versorgungsspannung durch das Tool ist allerdings abhängig vom eingebauten Prozessor.

Deutlich interessanter als das Übertakten ist bei Notebook-Prozessoren jedoch die Verringerung der Spannung: das "Undervolting". Läuft der Prozessor auf einer niedrigeren Spannung, dann gibt er weniger Wärme ab, sodass der Lüfter später oder überhaupt nicht anläuft. Insbesondere bei flachen Notebooks kann sich Undervolting lohnen, vor allem dann, wenn der Prozessor unter Last läuft. Auf diese Weise muss er häufig seine Taktrate reduzieren, um das Kühlsystem des Laptops nicht zu überfordern, was als "Throttling" bezeichnet wird. Potentiell kann die reduzierte Spannung durch das Undervolting diesen Bremseffekt hinauszögern, respektive erlaubt sie der CPU, länger im Turbo-Boost-Modus zu operieren.

Zur Reduzierung der Spannung müssen Sie im Menü "Manual Tuning" die Punkte "Dynamic CPU Voltage Offset", "Processor Cache Voltage Offset" und "Processor Graphics Voltage Offset" auswählen. Dabei wird die Spannung schrittweise immer um einen Punkt reduziert, da Windows ansonsten abzustürzen oder einzufrieren droht.

Je nach Prozessor und Kühlsystem existieren Unterschiede, wie weit die Spannung verringert werden kann. Eine Reduktion beispielsweise bei "Dynamic CPU Voltage Offset" um rund 50 mV sollte aber problemlos machbar sein. Um zu erkennen, ob das Notebook stabil läuft, setzen Sie es über einen längeren Zeitraum unter Belastung. Sollte das System dabei abstürzen, werden nach dem Neustart die Standardwerte durch XTU wiederhergestellt. Solch ein Stresstest kann mit dem Intel-Tool absolviert werden. Im entsprechenden Menü können Sie die Komponenten CPU, Speicher oder Prozessor-Grafik auswählen und unter Last laufen lassen.


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