Boris Johnson in "stabilem Zustand"

Aufatmen in Großbritannien: Regierungschef Boris Johnson geht es etwas besser. Über den Berg ist er damit aber wohl noch nicht.

London (dpa) - Der Gesundheitszustand des britischen Premierministers Boris Johnson auf der Intensivstation hat sich nach Regierungsangaben stabilisiert. Der 55-Jährige musste auch nicht an eine Beatmungsmaschine angeschlossen werden, wie sein Sprecher in London mitteilte.

Dem Premierminister werde zwar Sauerstoff zugeführt, aber er "atmet selbstständig ohne jegliche Unterstützung". Johnson habe auch keine Lungenentzündung, berichtete der Sprecher.

Johnson war am Sonntag wegen lang anhaltender Corona-Beschwerden in das St. Thomas' Hospital in London gebracht worden. Es hatte sich laut Downing Street nicht um eine Notaufnahme gehandelt. Im Laufe der Untersuchungen verschlechterte sich sein Gesundheitszustand aber derart, dass er auf die Intensivstation verlegt werden musste.

Der Premier hatte am 27. März mitgeteilt, dass er sich mit dem neuartigen Virus angesteckt hat. Zunächst arbeitete er in Selbstisolation in seinem Regierungssitz Downing Street, wirkte aber auf Videos deutlich angeschlagen. Johnson beauftragte Außenminister Dominic Raab (46) damit, ihn zu vertreten. Raabs erster Auftritt in der neuen Rolle war am Dienstag die Leitung der täglichen Corona-Videokonferenz mit Kabinettsmitgliedern.

Politiker aus aller Welt wünschten Johnson eine schnelle Genesung, viele noch in der Nacht zum Dienstag. Darunter waren auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Donald Trump, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, Kremlchef Wladimir Putin und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Auch Königin Elizabeth II. wünschte ihm eine rasche Genesung.

Unterdessen musste sich auch Staatsminister Michael Gove in eine Selbstisolation begeben. Ein Familienmitglied leide unter milden Corona-Symptomen, teilte Gove im Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Ich habe keine Symptome und arbeite normal weiter." Gesundheitsminister Matt Hancock und der medizinische Berater der Regierung, Chris Whitty, haben ihre Infektion bereits überstanden.


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