eBook-Reader im Vergleichstest: Der literarische Dreikampf

Amazon, Pocketbook, Tolino: Alljährlich bringen die führenden Hersteller frische eBook-Reader auf den Markt. Welche machen 2019 das Rennen? Die Modelle im Test!

Rechtzeitig vor Beginn der Weihnachtssaison brachten sich Amazon, Pocketbook und Tolino auch 2019 in Stellung – denn ein eBook-Reader ist das perfekte Geschenk für viele, die gerne lesen. In den letzten Jahren gab es bei allen Topmodellen immer wieder Detailverbesserungen; die dahintersteckende Technik ist mittlerweile ziemlich ausgereift. Die aktuellen Lesegeräte warten ebenfalls mit keinen Revolutionen auf, bieten aber sinnvolle Zusatzfunktionen und deutlich größere Displays. COMPUTER BILD schickte die Spitzengeräte von Amazon, Pocketbook und Tolino ins Labor: „Kindle Oasis 2019“, „Pocketbook InkPad 3 Pro“ oder „Tolino Epos 2“ – wer macht das Rennen? Der Test verrät es.

eBook-Reader-Vergleichstest: Nur gute Geräte
Die wortwörtlich gute Nachricht vorweg: Wer sich für einen der drei Testkandidaten entscheidet, kauft immer ein „gutes“ Gerät. Im Vergleich patzte kein eBook-Reader – alle Modelle bieten Funktionen sowie Lesekomfort auf Augenhöhe und erhielten Testnoten, die sich nur marginal voneinander unterscheiden. Lediglich im Detail gibt es kleine Unterschiede, die vor dem Kauf zu bedenken sind. Denn es zeigt sich, dass selbst der Testsieger nicht das beste Gerät für jeden Leser ist. Doch dazu später mehr.

Kommen wir zunächst zu den technischen Daten, und hier spielt der Bildschirm eine wichtige Rolle: Sowohl Amazons Kindle Oasis als auch Pocketbooks InkPad 3 Pro und Tolinos Epos 2 bieten Top-Displays, die den bisherigen Standard (6 Zoll) hinter sich lassen. Der Kindle Oasis bringt es auf eine sichtbare Fläche von 6,93 Zoll, der InkPad 3 Pro wartet mit einem 7,76-Zoll-Panel auf, während der Epos 2 in dieser Kategorie mit 7,91 Zoll die Nase vorn hat. Zum Standard der Luxus-eBook-Reader gehört eine zuschaltbare Hintergrundbeleuchtung – das ist bei sämtlichen drei Testkandidaten der Fall. Mehr noch: Mittlerweile gehört in dieser Preisklasse auch das sogenannte SmartLight zum Standard. Es passt die Farbtemperatur der Display-Beleuchtung an die Tageszeit an, strahlt morgens kalt-bläulich und wechselt bis zum Abend ins eher warme Orange-Rötliche. Die Veränderung schont die Augen und führt abends zu einem besseren Einschlafen, haben Wissenschaftler herausgefunden. Das klappt bei allen drei Readern gut.

Bei der Helligkeitsverteilung hat der Kindle von Amazon die Nase vorn (94,2 Prozent der Displayfläche), dicht gefolgt vom Tolino Epos 2 (94,1 Prozent), während es der Pocketbook InkPad 3 Pro auf 74,4 Prozent bringt. Dafür ist der Kontrast beim letzterem Reader am besten (Teilnote 2,0); der Kindle bringt es auf 2,4 und der Tolino auf 2,6.

In puncto Bedienung setzen sowohl der Kindle Oasis als auch der Tolino Epos 2 auf eine Steuerung über Tasten seitlich neben dem Bildschirm, während der Pocketbook InkPad 3 Pro auf eine klassische Bauform setzt. Oasis und Epos 2 warten mit einem Linkshänder-Modus auf, passen also die Textausrichtung an, wenn man den Reader in der linken Hand hält. Insgesamt lassen sich alle drei Modelle recht komfortabel bedienen, zumal die Menüs kaum Rätsel aufgeben und man die Geräte binnen kurzer Zeit intuitiv bedient.

Den Lesekomfort bestimmt auch, wie unkompliziert der Reader mit unterschiedlichen eBook-Formaten umgeht. Wer sich für den Amazon Kindle Oasis entscheidet, entschließt sich zu einer Art Zwangsehe mit dem Unternehmen. Denn ohne eine Kopplung des Geräts mit einem Amazon-Kundenkonto geht nichts. Dazu kommt, dass der Oasis vor allem hauseigene Formate verarbeitet, etwa Bücher im AZW-Format; mit dem populären ePUB-Format kann er nichts anfangen. Deshalb scheidet außerdem der eBook-Kauf bei anderen Online-Shops als dem von Amazon aus. Mehr Freiheiten bieten die Modelle von Pocketbook und Tolino: Beide verarbeiten unter anderem das ePUB-Format klaglos und brauchen keine Verknüpfung mit einem Kundenkonto oder Shop. Bei den Formaten erweist sich Pocketbooks InkPad als Allesfresser. Tolinos Epos kommt ebenfalls mit gängigen Formaten zurecht – und bietet die vergleichsweise bequemste Möglichkeit, eBooks aus öffentlichen Bibliotheken auf das Gerät zu kopieren und dort zu lesen, über die sogenannte Onleihe.

eBook-Reader-Test: Wer nicht lesen will, hört zu
Wer mag, liest mit einem eBook-Reader nicht nur digitale Bücher, sondern konsumiert auch Musik oder Hörbücher. Kindle Oasis und InkPad 3 Pro sind hierfür vorbereitet: Amazons eBook-Reader synchronisiert sich dabei aber nur mit einem Audible-Konto, während der Pocketbook einen MP3-Player besitzt, der sich frei bestücken lässt. Die Wiedergabe erfolgt über Bluetooth; Pocketbook legt einen Kopfhörer-Adapter für kabelgebundene Wiedergabe bei. Eine Audiofunktion gibt es beim Tolino nicht.

Fazit: eBook-Reader-Test Herbst 2019
Das Kopf-an-Kopf-Rennen 2019 der drei Top-eBook-Reader entscheidet der Amazon Kindle Oasis knapp für sich, da er mit dem unterm Strich besten Display und der komfortabelsten Bedienung punktet. Hierfür gab es die Gesamtnote 2,1. Knapp dahinter laufen der Pocketbook InkPad 3 Pro (Note 2,3) und der Tolino Epos 2 (Note 2,4) ein. Ist also der Oasis in jedem Fall die beste Wahl? Nein! Wer keinen Kontozwang mag, wählt den InkPad 3 Pro oder den Epos 2. Wer die Onleihe viel nutzt und ein möglichst großes Display braucht, greift zum Epos 2, während Fans einer Hörfunktion mit dem InkPad 3 Pro am besten bedient sind. Großen Lesespaß bereiten alle drei eBook-Reader!

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