Lithium-Ionen-Akkus gelten als brandgefährlich – doch wie groß ist das Risiko wirklich durch alte Handys, die in deutschen Haushalten lagern?
Smartphones und Tablets sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, werden jedoch schnell ersetzt: Laut Umweltbundesamt tauschen Nutzer ihre Geräte im Schnitt bereits nach 2,5 Jahren gegen ein neueres Modell aus. Die Altgeräte verschwinden oft in Schubladen. Einer Bitkom-Umfrage vom April 2025 zufolge liegen hierzulande rund 195 Millionen ungenutzte Handys herum – etwa 89 % der Menschen ab 16 Jahren besitzen demnach mindestens ein ungenutztes Telefon.
Doch die eingebauten Lithium-Ionen-Akkus können zur Gefahrenquelle werden. Im Jahr 2023 waren in Deutschland bei mehr als 500 gemeldeten Vorfällen solche Akkus beteiligt. absolut betrachtet ist die Gefahr zwar gering, dennoch besteht ein reales Risiko.
Nicht jeder Akku ist gleich aufgebaut. Technische Unterschiede beeinflussen Funktionsweise und Lebensdauer. Seit der neuen EU-Ökodesign-Richtlinie müssen Smartphone-Akkus jedoch nach 800 Ladezyklen noch bestimmte Mindestanforderungen erfüllen.
Wichtig ist die richtige Lagerung: Alte Geräte gehören nicht in feuchte Keller oder auf heiße Dachböden. Besser ist ein trockener, kühler Ort, um Materialermüdung vorzubeugen. Auch mechanische Belastung – etwa in einer häufig geöffneten Schublade – sollte vermieden werden.
Ein deutliches Warnsignal ist ein aufgeblähter Akku. Chemische Reaktionen können zu Verformungen führen. Reißt die Schutzhülle, kann Sauerstoffzufuhr einen Brand auslösen. In diesem Fall sollte das Gerät umgehend auf dem Wertstoffhof entsorgt werden.
Laut Katja Fröhlich, Leiterin der Battery Technologies am AIT, drohen bei tiefenentladenen Akkus irreversible Schäden – mit potenziell gefährlichen Folgen beim Wiederaufladen.
Moderne Akkus verfügen zwar über Schutzschaltungen, die gefährliche Reaktionen verhindern. Dennoch sollten folgende Hinweise beachtet werden, um Risiken zu minimieren:
- Zweitgerät: Funktionsfähige Handys können als Ersatz genutzt werden. Regelmäßiges Aufladen verhindert Tiefenentladung.
- Mediaplayer: Alte Geräte eignen sich weiterhin für Musik- oder Videoabspiel – zu Hause oder unterwegs.
- Sichere Aufbewahrung: Brandhemmende Aufbewahrungstaschen bieten zusätzlichen Schutz.
- Weiterverkauf oder Weitergabe: Voll funktionstüchtige Smartphones können verkauft oder verschenkt werden.
- Ordentliche Entsorgung: Defekte Geräte gehören zum Wertstoffhof oder in den Elektronikhandel.
Tag:Lithium-Ionen-Akkus,
2025-09-16 17:22:28