Apple und die EU: Konflikt um Regulierung schränkt Funktionen für Nutzer ein
Das Verhältnis zwischen Apple und der Europäischen Union ist zunehmend angespannt. Während Nutzer in den USA sich über neue iOS-Funktionen wie iPhone-Spiegelung auf dem Mac oder "Live Activities" freuen können, bleiben diese Innovationen europäischen Kunden vorerst verwehrt. Apple macht dafür die Regulierungsbehörden in Brüssel verantwortlich.
Hintergrund ist der Digital Markets Act (DMA), der seit März 2024 schrittweise in Kraft tritt. Das Gesetz zielt darauf ab, digitale Märkte wettbewerbsfähiger zu gestalten, indem es große Tech-Konzerne verpflichtet, ihre Plattformen für Drittanbieter zu öffnen – inklusive der Bereitstellung von Schnittstellen, Technologien und Nutzerdaten.
Apple lehnt diese Vorgaben entschieden ab und kritisiert sie als praxisfern, innovationsfeindlich und einseitig. Der Konzern argumentiert, dass Wettbewerber wie Meta (Mutterkonzern von Facebook und Instagram) die Regelungen ausnutzen könnten, um Zugang zu Technologien und Daten zu erhalten, die nichts mit ihren Kerndiensten zu tun hätten. Als Folge sieht sich Apple gezwungen, geplante Funktionen für den EU-Markt zurückzuhalten oder ganz zu streichen. Selbst beliebte Dienste wie AirDrop könnten für EU-Nutzer eingeschränkt werden.
Die eigentlichen Leidtragenden sind die Verbraucher: Sie zahlen dieselben Preise wie Kunden in den USA, erhalten aber ein deutlich eingeschränkteres Produktangebot. Dieser Umstand wirft umso mehr Fragen auf, als Apple gegenüber Regulierungsbehörden in China weitaus kompromissbereiter auftritt. Dort werden Vorgaben meist klaglos umgesetzt, während in Europa der Konfrontationskurs gewählt wird.
Ob Apple und die EU noch einen Kompromiss finden, bleibt ungewiss. Der Konflikt verdeutlicht exemplarisch die wachsenden Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Datenschutz, Marktregulierung und technologischem Fortschritt – und zeigt, wer am Ende den Preis zahlt: die Verbraucherinnen und Verbraucher.
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2025-07-09 17:27:17