So Finden Sie das ideale PC-Gehäuse – Worauf Sie Achten Müssen

Platzangebot, Kühlleistung und Hardware-Kompatibilität sind neben dem Design nur ein paar der Kriterien, die ein PC-Gehäuse erfüllen sollte. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl eines Cases achten müssen und geben Kaufempfehlungen.

Wenn Sie gerade dabei sind, sich einen neuen PC zusammenzustellen oder einen bestehenden Computer aufzurüsten, sollten Sie bei einer Komponente nicht sparen: dem Gehäuse. Günstige Cases setzen im Regelfall auf dünne, schlecht verarbeitete Materialien, die den Einbau der Hardware nicht nur erschweren, sondern auch zu Schnittwunden an den Fingern führen können. Zudem sind oftmals ab Werk keine oder recht laute Lüfter verbaut. Für ein qualitativ hochwertiges Gehäuse spricht außerdem die Langlebigkeit, denn ein gutes Case können Sie problemlos viele Jahre lang für mehrere PC-Builds verwenden. Worauf Sie bei der Auswahl des Gehäuses achten sollten, haben wir für Sie in diesem Beitrag zusammengefasst.

1. Größe des Mainboards
Der wichtigste Punkt bei der Auswahl eines Gehäuses ist die Größe und damit sind nicht die Außenmaße des jeweiligen Modells gemeint. Vielmehr muss das PC-Case genug Montage-Fläche für die Hardware-Komponenten bieten. Den Anfang macht hierbei der Formfaktor des Mainboards . Zu den Standardformaten zählen hierbei ATX (305 x 244 mm), µATX (244 x 244 mm), Mini-ITX (170 x 170 mm) und E-ATX (305 x 330 mm). Wenn Sie den Formfaktor Ihres Mainboards nicht kennen, können Sie diesen entweder im beiliegenden Handbuch nachschlagen, über die Produktbezeichnung auf der Herstellerseite herausfinden oder ganz einfach mit einem Maßband nachmessen. Das Gehäuse muss mindestens genauso viel Platz bieten, damit sie das Mainboard montieren können.

2. CPU-Kühler: Luftkühler oder All-in-One-Wasserkühlung
Punkt Nummer 2 betrifft die verwendete CPU-Kühllösung. In den meisten Fällen kommt hierbei ein Luftkühler oder eine All-in-One-Wasserkühlung zum Einsatz. Wenn Sie sich für einen Luftkühler entschieden haben, spielt dessen Höhe eine wichtige Rolle. Sollte das PC-Gehäuse nämlich nicht breit genug sein, lässt sich sonst die Seitenwand nicht mehr schließen. Wie hoch der Luftkühler ist, lässt sich entweder im Handbuch, auf der Herstellerseite oder durch manuelles Nachmessen herausfinden. Die zweite, immer populärer werdende Variante, ist der Einsatz einer All-in-One-Wasserkühlung. Hierbei muss sicher gestellt sein, dass das Gehäuse genug Platz bietet, um den Radiator der Wasserkühlung unterzubringen. Die gängigsten Größen bei den Radiatoren sind 240, 280 und 360 Millimeter Länge.

3. Länge der Grafikkarte und Anzahl der PCIe-Steckplätze
Moderne Grafikkarten verfügen aufgrund der in den letzten Jahren stark angestiegenen Leistungsaufnahme über ziemlich große Kühlkörper, um die Abwärme abführen zu können. Um sicherstellen, dass die von Ihnen ausgewählte GPU in das Gehäuse hineinpasst, müssen Sie einerseits die Länger der Grafikkarte und andererseits die Anzahl der zur Verfügung stehenden PCIe-Steckplätze überprüfen und mit den Montagemöglichkeiten des Gehäuses abgleichen.

Gerade bei Gaming-PCs ist es heutzutage nicht unüblich die Grafikkarte vertikal oder gar hängend zu verbauen, um die teure Hardware durch die Seitenglasscheibe angemessen zu präsentieren. Hierbei müssen Sie auf die Funktion "Grafikkarte vertikal montierbar" achten. Unter Umständen müssen Sie hierfür noch eine zusätzliche Riser-Karte erwerben, sollte diese nicht im Lieferumfang des Gehäuses enthalten sein.

4. Anzahl der Laufwerkschächte beachten
Auch wenn der Systemspeicher heutzutage immer häufiger direkt auf dem Mainboard in Form von M.2-SSDs verbaut ist, kommen in vielen PCs nach wie vor 2,5"-SATA-SSDs, 3,5"-HDDs oder gar 5,25"-DVD-Laufwerke zum Einsatz. Wenn Sie viele SSDs und/oder (Ihre "alten") HDDs in Ihrem PC verbauen wollen, müssen Sie darauf achten, dass das Gehäuse genug Montagemöglichkeiten bietet. Das gleiche gilt natürlich für DVD-Laufwerke oder einen Card-Reader, wobei immer weniger Cases über einen externen Laufwerkschacht verfügen.

5. Auf die Durchlüftung kommt es an
Bei einem Office-PC spielt die Durchlüftung des Gehäuses keine so große Rolle, da die Leistungsaufnahme der Komponenten bedeutend niedriger ausfällt als bei einem Gaming-PC. Dennoch kann auch in diesem Fall der Computer sehr laut werden, wenn im Gehäuse ein Hitzestau entsteht. Das ist dann der Fall, wenn entweder nicht genug Frischluft in das Gehäuse gelangt oder aber die Abwärme nicht effektiv aus dem Gehäuse abgeführt werden kann. Das klassische Kühlkonzept eines Gehäuses sieht es vor, dass die frische Luft von unten und vorne in das Gehäuse gelangt und die aufgewärmte Luft das Gehäuse an der Ober- und Rückseite wieder verlässt.

Aus Optikgründen setzen aber immer mehr Gehäuse auf eine Glas- oder Metallfront, für die Kühlleistung ist das im Regelfall kontraproduktiv, da so nicht genug Frischluft in das Gehäuse gelangen kann. Hier sind offenere Gehäuse mit einer Mesh-Front klar im Vorteil. Des weiteren raten wir darauf zu achten, dass in der Front und im Heck jeweils ein mindestens 120 Millimeter großer Lüfter installiert werden kann respektive schon vormontiert ist. Komponenten mit einer höheren Leistungsaufnahme benötigen auch aufwendigere Kühllösungen, wobei bei der Belüftung eines Gehäuses nicht immer " viel hilft viel " gilt. Montieren Sie zum Beispiel einen Gehäuselüfter genau so, dass dieser Frischluft der Grafikkarte oder dem CPU-Kühler wegnimmt, dann hat das im Regelfall negativen Einfluss auf die CPU- respektive GPU-Temperatur.

6. Frontpanel-Anschlüsse
Gerade dann, wenn der PC vor einer Wand oder unter dem Schreibtisch steht, ist es recht unkomfortabel hinten am PC einen USB-Stick oder ein Headset anstecken zu müssen. Zwar verfügt heutzutage nahezu jedes Gehäuse über ein Frontpanel aber auch hier gibt es Unterschiede. So unterscheidet sich zum Beispiel die Anzahl der zur Verfügung stehenden USB-Ports und auch deren Übertragungsgeschwindigkeit. Moderne Gehäuse haben oftmals auch einen USB-C-Anschluss zu bieten. Aufpassen müssen Sie auch beim Audioausgang, denn manche Cases setzen auf einen Combi-Anschluss für Kopfhörer und Mikrofon.

7. Wichtige Zusatzfunktionen
Eine der aus unserer Sicht wichtigsten Zusatzfunktionen eines Gehäuses ist ein integriertes Kabelmanagement. Dieses erleichtert den Bau eines PCs ungemein, sorgt in Zukunft für eine einfachere Wartung und Aufrüstbarkeit sowie für einen sauberen Aufbau ohne viel Kabelsalat. Bei im Gehäuse integrierten Staubfiltern scheiden sich die Geister. Gerade bei Haushalten mit Haustieren oder wenn Sie rauchen, sorgen Staubfilter dafür, dass deutlich weniger Dreck in das Innere des Gehäuses gelangen kann. Leider haben Staubfilter aber auch zur Folge, dass sich der Airflow verschlechtert, wodurch entweder die Temperaturen ansteigen können oder aber die Lüfter höher drehen müssen und dadurch lauter sind. Sollten Sie auf Staufilter setzen, empfehlen wir darauf zu achten, dass diese herausnehmbar sind und natürlich sollten Sie nicht vergessen, diese regelmäßig zu reinigen.

Kommen wir noch zu ein paar spezielleren Zusatzfunktionen. So gibt es zum Beispiel Gehäuse mit integrierten Card-Readern oder mit Hot-Swap-Schächten, um im laufenden Betrieb, eine Festplatte ein- und ausbauen zu können. Für ein möglichst leisen Betrieb gibt es außerdem Cases mit einer integrierten Lüftersteuerung oder mit integrierter Schalldämmung, welche jedoch den Airflow wieder beeinflusst. Für RGB-Fans gibt es zudem Gehäuse mit integrierten RGB-Lüftern, RGB-Stripes und sogar einer RGB-Steuerung.

8. Design und Gehäusetyp
Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen streiten und das gilt auch beim Design eines Gehäuses. So gibt es geschlossene Cases mit schlichtem Äußeren, offene Gehäuse zum Präsentieren der Hardware und solche die auf viel Seitenglasfenster setzen. Für jeden Anwendungsbereich - sei es für den Office-Rechner im Büro oder den High-End-Gaming-PC in den eigenen vier Wänden - ist das passende dabei. Und damit der PC auch im richtigen Licht erstrahlt gibt es noch Gehäuse mit integrierter RGB-Beleuchtung und -Steuerung. Als letzte Kriterien können dann noch die äußere Größe des Gehäuses, dessen Gewicht und die Farbe in die Auswahl mit einbezogen werden, aber auch das sind Punkte, welche vom Platzangebot, dem Einsatzzweck und den persönlichen Vorlieben abhängen.


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