Motorola Razr 2022 – 3. Generation des Faltbaren Smartphones

Nachdem Samsung vor ein paar Tagen das neue Samsung Flip 4 vorgestellt hat, zieht nun auch Motorola nach und präsentiert der Öffentlichkeit das neue Motorola Razr 2022. Die dritte Generation des faltbaren Smartphones wurde sowohl optisch als auch technisch überarbeitet. Erhältlich ist das Smartphone vorerst aber nur im Heimatmarkt des Mutterkonzerns Lenovo: China. Ob und wann das Gerät auch seinen Weg nach Deutschland finden wird, ist bisher nicht bekannt. Trotzdem möchten wir euch nicht vorenthalten, was das neue High End Smartphone im Klappformat zu bieten hat.

Design und Display des Motorola Razr 2022
Im Vergleich zum Vorgänger wirkt das neue Motorola Razr 2022 deutlich moderner. Grund dafür ist vor allem die Front. Dort prangt weiterhin ein faltbares AMOLED-Display, das aber auf 6,7 Zoll (ca. 17 cm) angewachsen ist und mit 2400 x 1080 Pixel auflöst. Außerdem gehört die breite Notch jetzt der Vergangenheit an. Die Frontkamera ist in einer deutlich weniger auffälligen Punch-Hole Notch untergebracht. Ansonsten sind die Ränder um die Anzeige herum deutlich geschrumpft und auch das ikonische Kinn der vorherigen Modelle musste dem Display weichen. Wie es sich für ein High End Smartphone aus dem Jahre 2022 gehört, liegt die Bildwiederholrate bei hohen 144 Hz und HRD10+ ist ebenfalls mit an Bord.

Umfasst wird das Display von einem Rahmen aus Aluminium, der dem Smartphone-Format entsprechend zweigeteilt ist. Eingelassen in den Rahmen sind eine Lautstärkewippe und ein Power-Button mit integriertem Fingerabdrucksensor. Geladen wird über USB-C an der Unterseite. Damit das Motorola Razr 2022 auch klappbar ist, verbindet ein Faltmechanismus die beiden Gehäusehälften. Dieser wurde laut Lenovo beziehungsweise Motorola überarbeitet und soll nun noch robuster und zuverlässiger sein, als der des Vorgängers. Diese Aussage können wir erst im Rahmen eines Testberichts überprüfen.

Die Rückseite des faltbaren Smartphones besteht aus Gorilla Glas der 5. Generation. Damit sollte das Gerät auf der Außenseite gegen Kratzer ausreichend geschützt sein. Das Glas der unteren Hälfte ist außerdem matt gestaltet und dürfte dadurch etwas griffiger in der Hand liegen. Der obere Teil ist hingegen klassisch glatt. Hier verbirgt sich auch eines der Highlights des Motorola Razr 2022, nämlich das Quick-View-Display. Dieses ist 2,7 Zoll (ca. 7 cm) groß, löst mit 800 mal 573 Pixel auf und setzt ebenfalls auf OLED-Technologie. Die Bildwiederholrate gibt Motorola nicht an, wir gehen aber von 60 Hz aus. Die kleine Anzeige ist hilfreich, um Informationen wie Benachrichtigungen oder Navigationsanweisungen auch im zugeklappten Zustand abrufen zu können. Abschließend ist auf der Rückseite des Motorola Razr 2022 noch ein Kameramodul am oberen Ende zu erkennen. Im Vergleich zur vorherigen Generation hat sich die Anzahl der Kameras auf der Rückseite verdoppelt, sodass jetzt zwei Kameras untergebracht sind. Ein LED-Blitz darf natürlich auch nicht fehlen.

Laut der Produktwebseite misst das neue Motorola Razr 2022 166,99 x 79,79 x 7,62 Millimeter und wiegt 200 Gramm. Damit ist die dritte Generation des Foldables geringfügig breiter, kürzer und dünner als die Vorgänger. Das Smartphone ist außerdem auch spritzwassergeschützt. Eine genauere Zertifizierung, die den Schutz attestiert, nennt Motorola bisher aber noch nicht.

Prozessor, Speicher und Akku des Motorola Razr 2022
Sowohl die erste als auch die zweite Generation des Motorola Razr waren in Anbetracht des hohen Preisschilds eher schlecht ausgestattet. Stattdessen hat der Hersteller damals die Aufmerksamkeit mehr auf das faltbare Display gelenkt. Beim Motorola Razr 2022 hingegen erhält man größtenteils echte Flagship-Hardware. Dazu gehört unter anderem der Snapdragon 8+ Gen 1 Octacore-Prozessor von Qualcomm. Der aktuelle Top-Prozessor wird von TSMC gefertigt und ist im Gegensatz zum Vorgänger, dem 8 Gen 1, effizienter und auch leistungsstärker. Im Vergleich zum Snapdragon 765G des Vorgängers dürfte das neue Razr ein deutliches Plus an Leistung bieten. Zur Veranschaulichung seht ihr im Folgenden die Antutu-Werte des Realme X50 5G (Snapdragon 765G) und des OnePlus 10T (Snapdragon 8+ Gen 1).

In Sachen Speicher ist das neue Motorola Razr 2022 auch auf dem aktuellsten Stand der Technik. Zur Auswahl stehen die Speichervarianten 8 GB RAM/128 GB ROM, 8 GB RAM/256 GB ROM und 12 GB RAM/512 GB ROM. Bei allen Versionen handelt es sich um LPDDR5 Arbeitsspeicher und UFS 3.1 Massenspeicher. Erweiterbar ist der Speicher nicht.

Der Akku ist zum Glück von mickrigen 2.800 mAh beim Vorgänger auf 3.500mAh angewachsen. Damit sollte ein Tag Akkulaufzeit möglich sein. Ein Dauerläufer wird das Motorola Razr 2022 aber sicher nicht sein. Immerhin wurde aber auch die Ladeleistung über Power Delivery von 15 Watt auf 33 Watt angehoben. Das ist im Jahre 2022 für ein High End Smartphone nicht gerade viel. Zum Vergleich: das neue IQOO 10 Pro von Vivo kommt auf satte 200 Watt. Trotzdem ist das Mehr an Ladeleistung ein willkommenes Upgrade. Kabelloses Laden unterstützt das neue Foldable von Motorola leider nicht. An der Bauform scheint dies aber nicht zu liegen. Immerhin muss das Flip 4 von Samsung nicht auf die kabellose Strom-Übertragung verzichten.

System und Konnektivität des Motorola Razr 2022
Auf dem Motorola Razr 2022 läuft Android 12 mit dem Überzug MYUI in Version 4.0. Motorola ist bekannt dafür, das Android-System weitestgehend unverändert zu belassen. Die bekannten Moto-Features inklusive eines Desktop-Modus, der mit einem externen Bildschirm genutzt werden kann, sind natürlich aber auch mit an Bord. Für mehr Informationen zum System könnt ihr bei unserem Testbericht zum Motorola Edge 30 vorbeischauen.

In Sachen Funkstandards bietet das Motorola Razr 2022 alles, was das Herz begehrt. Neben der vollumfänglichen Sensoren-Palette inklusive E-Kompass, Barometer und Gyroskop, besitzt das Smartphone auch einen NFC-Chip, der unter anderem kontaktloses Bezahlen ermöglicht. Ebenso gibt es Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Der eigene Standort kann mithilfe von GPS, GLONASS, Beidou, Galileo, AGPS, LTEPP und SUPL erfasst werden.

Selbstverständlich funkt das Motorola Razr 2022 mit seiner MIMO 4*4 Antenne nicht nur im 4G-, sondern auch im 5G-Netz. Folgende Frequenzen werden dabei im Detail unterstützt:
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n26, n28, n38, n40, n41, n48, n66, n77, n78, n79
4G: B1, B2, B3, B4, B5, B7, B8, B12, B13, B14, B17, B18, B19, B20, B25, B26, B28, B34, B38, B39, B40, B41, B42, B43, B48, B66

Das LTE-Band 20 befindet sich auch darunter, weshalb sich das Smartphone theoretisch auch für einen Import nach Deutschland eignen würde. Die Möglichkeit, zwei SIM-Karten gleichzeitig zu nutzen, bietet das Smartphone nicht.

Kameras des Motorola Razr 2022
Das Motorola Razr 2022 besitzt in Summe drei Kameras – zwei auf der Rückseite und eine auf der Front. Die Hauptkamera bildet ein 50 Megapixel Sensor mit OIS, einer Brennweite von f/1,8 und einer Gesamtgröße von 1/1.5 Zoll. Gut möglich, dass es sich dabei um den Omnivision OV50A Sensor handelt. Den Sensor konnten wir bereits beim Motorola Edge 30 testen und waren von den Ergebnissen bei Tageslicht überzeugt. Daneben bietet das Razr 2022 noch eine Makro-/UWW-Kamera, die auf einen 13 Megapixel Sensor mit f/2.2 Brennweite zurückgreift.

Abschließend steht auf der Vorderseite des Smartphones für Videotelefonate und Selfies eine Frontkamera mit 32 Megapixel zur Verfügung. Der verbaute Sensor wird von Motorola ebenfalls nicht namentlich genannt. Bekannt ist nur die f/2.45 Brennweite. Aufgrund der wenigen Details lässt sich bisher nur wenig zu den Fotoqualitäten des Razr 2022 sagen. Hier kann nur ein Testbericht für mehr Klarheit sorgen.

Preis, Verfügbarkeit und Fazit
Das Motorola Razr 2022 wird vorerst nur in China erhältlich sein. Dort wird das Smartphone in drei verschiedenen Speichervarianten angeboten. Die Preise im Online-Shop von Lenovo starten bei umgerechnet 870 € für die kleinste Variante mit 8 GB RAM und 128 GB ROM. Die höchste Ausstattung (12 GB/512 GB) schlägt mit umgerechnet 1060 € zu Buche. Damit ist das Smartphone definitiv kein Schnäppchen, wenngleich sich das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zum Vorgänger gebessert hat. Die Hardware ist jetzt weitestgehend auf Flagship-Niveau und auch die Optik ist jetzt dank dünnen Displayrändern deutlich moderner. Außerdem sind faltbare Smartphones 2022 noch deutliche teurer als die klassischen Modelle, weshalb der chinesische Preis für das Razr 2022 fast schon attraktiv erscheint. Mal schauen, ob und zu welchem Preis das Smartphone auch seinen Weg nach Deutschland finden wird.


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