Oneplus 10T im ersten Test: Ist rasend schnell genug?

Es ist zwei Jahre her, dass Oneplus einem Topmodell mit einer T-Version eine Auffrischungskur verpasst hat. 2022 hatten die Chinesen mit dem Oneplus 10 Pro außerdem nur ein Smartphone aus der Oberklasse nach Deutschland gebracht. Das nun vorgestellte Oneplus 10T ist nun kein Update des 10 Pro, sondern bei Ausstattung und Preis leicht unterhalb angesiedelt.

Ab 699 Euro ist das 10T dabei mit 8/128 GB zu haben, die vollausgestattete Testversion mit 16/256 GB kostet 799 Euro und ist damit auch nur etwas günstiger als aktuell das 10 Pro. Upgrades gibt es beim Chipsatz und gerade bei der Ladeleistung. Vermeintliche Downgrades bei der Hasselbladkooperation und einem eigentlich Oneplus-typischen Merkmal: dem Alert-Slider. Wir hatten das Oneplus 10T für einen ersten Test in der Hand.

Oneplus 10T ohne Alert-Slider, aber trotzdem mit schickem Design
Eine leichte Anpassung nimmt Oneplus beim Design vor: das 10T ist dem 10 Pro dabei sehr ähnlich, die Kameraeinheit geht nun fließender und ohne Ecken und Kanten in das Gehäuse über. Mit 204 Gramm und Abmessungen von 163 x 75 x 9 Millimetern hat das 10T fast genau denselben Fußabdruck wie das 10 Pro.

Die Rückseite ist weiterhin aus Glas, der Rahmen aus Metall. Das 10T liegt sehr gut in der Hand und hat eine hochwertige Haptik. Unser Testsample kommt in der Farbe „Jade Green“, das Smartphone ist allerdings auch noch in „Moonstone Black“ erhältlich. Hierbei ist die Glasrückseite matt und leicht aufgeraut, dementsprechend immun gegen Fingerabdrücke.

Ein Aufschrei ging durch die Oneplus-Community als der Hersteller verkündete, das 10T würde den Marken-typischen Alert-Slider nicht bekommen. Ja, der Slider ist praktisch. Ja, er ist ein Markenzeichen. Nein, es stört uns nicht, dass er fehlt. Da gibt es andere Dinge, aber dazu später mehr. Oneplus versicherte, dass der Schritt nicht bedeute, der Slider würde nun immer wegfallen. Im Fall des 10T musste allerdings ein notwendiger Kompromiss geschaffen werden, um mehr Platz für das Lademanagement und die Antennen zu schaffen.

10T: Hauptkamera mit guter Qualität, Ultraweitwinkel enttäuschend
Wo wir gerade bei der Rückseite sind: Das 10T muss im Gegensatz zum 10 Pro auf eine Kooperation mit Hasselblad verzichten. Für uns ebenfalls kein Beinbruch, schließlich kommt es unterm Strich auf die Fotoqualität an. Oneplus verbaut beim Weitwinkel einen Sensor mit 50 Megapixeln Auflösung, hinzu kommen eine Ultraweitwinkeleinheit mit 8 Megapixeln sowie eine Makrooptik mit 2 Megapixeln.

Qualitativ kann die Hauptkamera des 10T bei unseren ersten Testaufnahmen mit der des Oneplus 10 Pro mithalten. Nur die Farben werden leicht anders wiedergegeben – Stichwort Hasselblad-Farbmanagement. Die Ultraweitwinkelkamera ist mehr oder weniger Beiwerk und qualitativ auf dem Niveau günstiger Mittelklasse-Smartphones.

Großes, helles und flüssiges Display
Auf der Front findet sich ein OLED-Display mit großzügigen 6,7 Zoll und einer FullHD-Plus-Auflösung. Die Ränder sind zu allen Seiten schmal gehalten, trotz flacher Bauweise. Flüssiges Scrolling ist dank 120 Hz ebenfalls mit von der Partie. Auf LTPO der zweiten Generation (variable Wiederholrate von 1-120 Hz) verzichtet Oneplus, das Display kann allerdings zwischen 120, 90 und 60 Hz schalten.

Farben und Kontraste sind knackig, dank HDR10+-Unterstützung, die Helligkeit ist ebenfalls top, wodurch sich das 10T auch bei Sonne noch gut ablesen lässt. Praktisch ist die automatische Anpassung der Display-Farbtemperatur an das Umgebungslicht.

Oneplus 10T mit aktuell schnellstem Android-Chip
Oneplus hat bei allen Smartphones schon immer viel Wert auf ein fixes Nutzererlebnis gelegt. Im 10T sitzt nun mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 der aktuell stärkste Android-Chip. Er soll eine um 10 Prozent höhere Grafik- und CPU-Performance bieten und dennoch 30 Prozent effizienter arbeiten. Die Leistungssteigerung wird man im Alltag im Vergleich zum Vorgänger nicht spüren, die bessere Effizienz könnte sich in einer längeren Akkulaufzeit bemerkbar machen.

Im Top-Modell verbaut Oneplus zudem 16 GB RAM mit 256 GB Speicher. Nüchtern betrachtet ist die Größe des Arbeitsspeichers Overkill für ein Smartphone. Man wird ihn im Alltag nie ganz ausnutzen und die von Oneplus angegebenen bis zu 35 Apps auf einmal im Hintergrund laufen haben. 12 GB sind für ein Top-Phone immer noch vollkommen ausreichend. Hier hätte man sich etwas Geld sparen können. Nichtsdestotrotz bedient sich das 10T natürlich super fix und flüssig.

Softwareseitig kommt OxygenOS der Version 12 zum Einsatz. Das 10T wird aber demnächst ein Update auf Version 13 erhalten. Die Benutzeroberfläche ist weiterhin modern, schlicht und kommt mit vielen Features und Individualisierungsmöglichkeiten.

Dank 150-Watt-Laden ist das 10T in 20 Minuten voll
Ein Hauptmerkmal des Oneplus 10T ist seine extrem schnelle Ladefähigkeit. Im Lieferumfang liegt dafür ein Netzteil mit 160 Watt bei, das das 10T mit 150 Watt versorgen kann. Von 1 bis 100 Prozent Akku vergehen laut Oneplus dann nur 19 Minuten. In unserem Test benötigten wir 5 Minuten länger, starteten aber auch bei 0 Prozent Akku. So oder so sind das natürlich Traumwerte. Dank spezieller Akkuschontechnologie sollen die Energiezellen selbst nach 1.600 Ladezyklen noch 80 Prozent Kapazität haben.

Oneplus 10T: Fazit zum ersten Test
Oneplus hat mit dem 10T ein starkes Smartphone vorgestellt, das kompromisslos auf Geschwindigkeit (Chipsatz und Laden) ausgerichtet ist. Unserer Meinung nach hätte es für den Käufer einen größeren Nutzen gehabt, wenigstens die Ultraweitwinkeleinheit qualitativ aufzuwerten. Diese wird dem Preis nicht gerecht. Dafür hätten wir auch auf 50 Watt Ladegeschwindigkeit und etwas RAM verzichtet.


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