Funkmaus-Test: Die PC-Maus wird 50 Jahre!

Die Computermaus wird am 9. Dezember 2018 ein halbes Jahrhundert alt. Hätten Sie es gewusst? Welche günstigen Modelle richtig gut sind, zeigt der Test aktueller Funkmäuse ab 4 Euro.

Das wichtigste Computerzubehör? Das ist ganz klar die Maus. Und die ist nun schon 50 Jahre alt: Am 9. Dezember 1968 stellte der US-amerikanische Computertechniker Douglas Engelbart der Weltöffentlichkeit das erste Modell einer Computermaus vor. Den Siegeszug der Maus konnten in den vergangenen fünf Jahrzehnten auch alternative Eingabegräte wie Touchpads und Touchscreens nicht aufhalten, denn: Egal, ob Surfen im Netz, Tabellen rechnen oder Texte schreiben – sobald PC oder Notebook auf dem Tisch stehen, ist eine Maus die bequemste Lösung, um sich durch die Menüs der Programme zu klicken. Und eine günstige obendrein: Die billigste Maus im Test kostet 3,90 Euro, aber auch für die teuersten Kandidaten muss man nicht das Konto überziehen – alle getesteten Mäuse gibt es für weniger als 30 Euro.

Tipp beim Maus-Kauf: Immer ausprobieren!
Allerdings sorgt selbst die beste Maus für Frust, wenn sie nicht in die Hand des Nutzers passt – also vor dem Kauf unbedingt ausprobieren! Wie sehr sich Mäuse in Größe und Form unterscheiden, zeigen die Testkandidaten: Der Zwerg im Vergleich, die „Pearl Funkmaus SD-572“, ist gerade mal 3,5 Zentimeter hoch und 5,8 Zentimeter breit – große Hände zwingt das recht schnell in eine unbequeme Haltung. Ebenfalls eher klein fallen beispielsweise die Mäuse von Amazon Basics, Logitech, Rapoo und Speedlink aus. Für große Hände sind Modelle wie die „Cherry MW2310“ und die „Verbatim 8-Button Deluxe Mouse“ sinnvoll; sie sind etwas höher und mit etwa 7,5 Zentimetern deutlich breiter. Ähnliche Abmessungen haben auch die Mäuse von Asus und Trust, dazwischen liegen beispielsweise die Eingabegeräte von Microsoft und ISY. Neben der Größe kommt es auch auf die Lage der Tasten an: Linke und rechte Maustaste sowie das Mausrad sind meist gut zu erreichen, Zusatztasten für den Daumen sind nicht immer optimal platziert. Auch hier ist Ausprobieren wichtig.

Linkshänder-Mäuse: Eine Frage der Symmetrie
Linkshändern hilft das Ausprobieren erst einmal wenig, denn spezielle Mäuse für sie gibt es kaum noch – die Herstellern setzen wohl darauf, dass sie mit der rechten Hand zur Peripherie greifen. COMPUTER BILD überprüfte dennoch im Test, ob sich der Mauszeiger mit der linken Hand gut führen lässt. Das klappt am besten mit symmetrisch geformten Mäusen. Stark asymmetrische Mäuse wie die „Asus WT-465“ oder die „Trust Maxtrack“ sind für Linkshänder unbequem. Wobei sich von ihnen selbst bei symmetrischen Mäusen Zusatztasten für den rechten Daumen mit dem linken kleinen Finger nur schlecht bedienen lassen.

Verbindung per Funk
Den meisten Mäusen im Test liegt ein USB-Stecker für die Funkverbindung zu PC oder Notebook bei. Die Stecker sind so klein, dass sie kaum am Gerät überstehen – so können sie fast immer angesteckt bleiben, selbst wenn das Notebook mal in eine Reisetasche muss. Soll der Stecker doch einmal raus aus der USB-Buchse, haben die meisten Modelle eine entsprechende Halterung. Zwei weitere (Microsoft und Speedlink Jixster) brauchen keine Halterung, da sie nicht mit einem USB-Stecker, sondern per Bluetooth arbeiten. Die Inbetriebnahme der Mäuse ist sehr einfach: Batterien rein, USB-Stecker einsetzen – los geht es! Die beiden Bluetooth-Modelle müssen Sie bei der ersten Benutzung mit dem PC koppeln, danach bauen die Geräte die Funkverbindung selbstständig auf. Prinzipbedingter Nachteil der Bluetooth-Mäuse: Sie haben keinen eigenen Empfänger und funktionieren daher nur mit Computern, die Bluetooth an Bord oder einen Bluetooth-Adapter haben. Bei Notebooks gehört Bluetooth häufig zur Serienausstattung, auch einige All-in-One-Computer bringen diese Funktechnik mit. Bei klassischen Schreibtisch-Computern fehlt sie dagegen meist.

Maus-Auflösung: Ist die dpi-Zahl wichtig?
Früher war sie eine entscheidende Angabe in den technischen Daten, bei modernen Mäusen ist sie unwichtig: Die dpi-Zahl (dots per inch) gibt an, wie viele Bewegungen die Maus erfasst, wenn man sie einen Zoll (2,54 Zentimeter) bewegt. Wie schnell und genau der Mauszeiger arbeitet, lässt sich über die Systemeinstellungen von Windows sehr einfach einstellen – weshalb es in der Praxis kaum einen Unterschied macht, ob eine Maus nun mit 1.000 dpi oder 2.000 dpi arbeitet. Ein dpi-Schalter am Eingabegerät kann trotzdem nützlich sein. Denn damit lässt sich die Empfindlichkeit zügig umschalten: zwischen langsam, aber genau – sowie schnell, aber nicht so zielsicher. Die Einstellungen erfolgen ganz ohne mühsames Gehangel in den Systemeinstellungen.

Batteriestrom
Bei günstigen Funkmäusen verzichten die Hersteller aus Kostengründen auf einen eingebauten oder beigelegten Akku. Alle Testkandidaten werden mit handelsüblichen Batterien betrieben. Erfreulich: Die meisten Hersteller legen diese bei. Häufige Wechsel der Stromspender müssen zwar selbst Intensivnutzer kaum fürchten. Doch die Unterschiede zwischen den einzelnen Mäusen sind groß: Die Batterien halten zwischen 40 und 455 Stunden im Dauerbetrieb (siehe Fotostrecke). Das reicht in der Praxis meist für wochenlange Nutzung ohne Batteriewechsel. Wer dennoch lieber Akkus in der Maus will, sollte sogenannte Low-Self-Discharge-Varianten verwenden, die nur eine geringe Selbstentladung haben. Im Handel werden die oft als „Ready to use“ bezeichnet, weil sie bereits aufgeladen im Laden liegen und sich sofort nutzen lassen. Größter Hersteller solcher Akkus ist Panasonic mit seiner Eneloop-Serie (ursprünglich von Sanyo entwickelt). Andere Akkus brauchen aufgrund der Selbstentladung häufiger frischen Saft, obwohl die Mäuse selbst nur wenig Strom benötigen.

Funk-Mäuse mit Zusatztasten
Eine günstige Maus ist natürlich kein Ausstattungswunder. Etwa die Hälfte der Geräte im Test bietet das Minimum mit zwei Tasten und einem Scroll-Rad. Größere Mäuse wie die Modelle von Asus, Cherry oder Trust bringen auf der linken Seite zwei Zusatztasten für den Daumen unter, die standardmäßig mit „vor“ und „zurück“ belegt sind – praktisch beim Surfen im Netz. Die Microsoft „Sculpt Comfort“ hat stattdessen eine Windows-Taste für den Daumen, die genau wie das Pendant der Tastatur funktioniert und zusätzlich noch eine Sensorfläche hat. Hoch- und runterstreichen interpretiert die Microsoft-Maus als „vor“ und „zurück“. Praktisch (nicht nur) bei großen Tabellen: Das Mausrad der Sculpt lässt sich zum Scrollen nach links und rechts kippen. Die meisten Tasten bietet die „Verbatim 8-Button Deluxe Mouse“ – wie der Name schon sagt, hat sie gleich acht. Eine davon versteckt sich im Scroll-Rad.

Test-Fazit: Funkmäuse im Vergleich
Eine gute Maus muss nicht teuer sein, das zeigt der Testsieger für weniger als 15 Euro. Die „Cherry MW2310“ liegt gut in der Hand – und ihre Ausdauer ist schlicht phänomenal: Erst nach 455 Stunden Dauerbetrieb machen die Batterien schlapp. Wer eine etwas kleinere Maus bevorzugt oder als Linkshänder eine symmetrische Maus braucht, nimmt die „Logitech M220“. Schnäppchenjäger greifen zur „Pearl Funkmaus“; die ist zwar keine Topmaus, tut aber ebenfalls ihren Dienst und kostet schlappe 3,90 Euro.

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