Mittelklasse-Smartphones: Samsung Galaxy A33 & A53 im Test

Die neue A-Serie schindet optisch ordentlich Eindruck, und technisch kann Samsung aus dem Vollen schöpfen. Bieten Galaxy A53 und A33 also das optimale Verhältnis von Preis und Leistung? Das haben wir getestet.

Das weltweit meistverkaufte Smartphone 2021 war kein iPhone und auch kein Modell aus Samsungs S-Serie. Nein, mit 51,8 Millionen Exemplaren konnte sich das Galaxy A12 deutlich vor Apples iPhone 12 (hier unser Test) (41,7 Millionen Einheiten) schieben. Der schicke Einsteiger ist derzeit für 200 Euro erhältlich und zeigt, wie wichtig die Mittelklasse für einen Massenhersteller wie Samsung ist.

Während die Flaggschiffe voraus segeln und für Image und Innovationskraft stehen, folgt die Flotte der A-Serie diskret im Windschatten und sichert mit ihren hohen Stückzahlen die Marktanteile. Daher sind die neuen Galaxy A53 5G und A33 5G sehr wichtig für Korea, obwohl sie nicht im Rampenlicht stehen.

Das Design ist mit der durchgehenden Einfärbung von Rahmen und Rückseite und einem stufenlosen Übergang zu einer Kameraeinheit, die nur wenig aus der Rückseite herausragt, wieder außerordentlich gelungen. Samsung setzt seine mit dem A52 und dem A72 im letzten Jahr eingeführte Designsprache fort.

Auch beim Thema Wasserschutz bleibt man sich treu und spendiert beiden Phones die IP67-Zertifizierung. Das ist vor allem beim A33 bemerkenswert, denn es gibt kaum Smartphones unter 400 Euro, die wasserfest sind. Die Anfassqualität kann da leider nicht mithalten, denn das tadellos verarbeitete Gehäuse besteht vollständig aus Kunststoff.

Die matte Oberfläche der Rückseite ist zwar gegen Fingerabdrücke unempfindlich, aber haptisch weit von Glas entfernt. Das gilt auch für den Rahmen, der in Chromoptik glänzt, sich aber nicht so schön anfühlt wie Aluminium. Im Gegenzug legt Samsung ein niedriges Gewicht in die Waagschale. Beide Phones liegen für ihre Displaygrößen sehr gut in der Hand und lassen sich optisch kaum auseinanderhalten.

Unterschiede beim Display
Es stellt sich also die Frage, wo die Unterschiede liegen. An erster Stelle steht das Display: Da der Rahmen an der Unterseite breiter ist, ist das Display des A33 um 0,1 Zoll kleiner, obwohl die Phones fast gleich groß sind. Noch auffälliger ist die unterschiedliche Konstruktion der Frontkamera: Während dafür beim A53 ein kleiner Kreis oben mittig ausgespart wurde, zieht sich am A33 eine Beule vom Displayrand nach unten. Letzteres ist natürlich deutlich auffälliger.

Weniger ins Gewicht fällt dagegen die niedrigere Bildwiederholrate von 90 statt 120 Hertz, denn auch 90 Hertz genügen beim Surfen im Internet für eine besonders weiche Darstellung von Schrift. Ein weiterer Nachteil beim A33 ist der Verzicht auf ein Always-on-Display.

Obwohl beide Modelle ein OLED haben und damit die technischen Voraussetzungen erfüllen, kann das A33 nicht permanent die Uhrzeit und wichtige Benachrichtigungen einblenden. Qualitativ hat dagegen das günstigere Modell paradoxerweise die Nase vorne, seine Leuchtkraft und alle anderen Messwerte sind etwas besser.

SoC & Connectivity
Beim Prozessor setzt Samsung auf das gleiche Fabrikat, die Eigenentwicklung Exynos 1280. Die wurde erst im April 2022 offiziell vorgestellt und zeigt, dass neu und modern nicht gleichbedeutend mit leistungsstark ist. Denn das im 5-Nanometer- Verfahren produzierte SoC schneidet in Benchmarks nur befriedigend ab, obwohl ein 5G-Modem integriert ist, das auch das mmWave-Spektrum unterstützt.

Bluetooth 5.2 ist ebenfalls an Bord, vermisst haben wir aber Wi-Fi 6. Der Durchsatz im WLAN-Netz ist entsprechend gedrosselt, wobei die Verbindung beim A33 störanfälliger ist. Das eigentliche Problem sind aber die fehlenden Leistungsreserven: Bei intensiver Nutzung und regem Multitasking reagiert die Oberfläche mitunter mit kleinen Verzögerungen.

Was auf dem Preisniveau des A33 noch verkraftbar ist, ist beim A53 zu wenig. Hersteller wie Xiaomi (11 Lite 5G NE) oder Motorola (Edge 20) bauen in über 400 Euro teure Modelle Qualcomms Snapdragon 778G ein, der spürbar mehr Power unter der Haube hat. Bei den genannten Herstellern ist der Software-Support allerdings bei Weitem nicht so gut wie bei Samsung. Beide neuen A-Modelle werden mit vier neuen Android-Versionen versorgt, was ein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal ist.

Ausgewogenes Gesamtpaket
128 GB Speicher sind in dieser Preisklasse erwartbar, genauso wie der hybride Steckplatz, der entweder eine zweite Nano-SIM oder eine microSD-Karte schluckt. Über dem Durchschnitt liegt Samsung dagegen beim Sound, denn Stereoklang mit Dolby Atmos ist keine Selbstverständlichkeit.

Das gilt auch für die Ausdauer, denn beide Smartphones kratzen an der Grenze zu 13 Stunden, was bei einer normalen Nutzung für anderthalb Tage ohne Steckdose reicht. Bei der Akustik und bei den Funkmessungen zeigen sich interessante Unterschiede: Während das A53 zum Telefonieren die bessere Wahl ist (vor allem aufgrund der besseren Filterung von Nebengeräuschen), geht das A33 bei den Funkeigenschaften in Führung.

Die Unterschiede bewegen sich aber in einem tolerierbaren Rahmen, in Summe ist hier eine solide Qualität geboten. Das gilt auch für das Gesamtpaket, das dank des gelungenen Designs, des guten Kamerasystems und dank schneller Displays sehr ausgewogen ist. Dazu kommt der überragende Software-Support, den sich andere Hersteller hoffentlich zum Vorbild nehmen.

Mit beiden Modellen macht man nichts verkehrt, aber mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt vor allem das A33. Das A53 wird dagegen vom langsamen Prozessor ausgebremst, denn für diesen Preis bekommt man bei der Konkurrenz mehr Performance – und mehr Zubehör: Samsung liefert zu beiden Modellen kein Netzteil mit und legt lediglich ein kurzes USB-C-Kabel bei.


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