Worauf sollte ich beim Staubsauger-Kauf achten?

Beim Essen sind Krümel auf den Boden gefallen, der Hund hat Haare verloren und unter dem Sofa versammeln sich Staubflusen: Ein Staubsauger entfernt Schmutz von Teppich, Parkett, Fliesen oder Laminat. Sie können damit auch andere Oberflächen reinigen, etwa Polster, Matratzen oder Möbel – und das komfortabel, gründlich und schnell.

Seit der Patentanmeldung des ersten Staubsaugers 1901 in London arbeiten die Geräte nach dem gleichen Prinzip: Ein Gebläse zieht Luft aus der Umgebung an. Es entsteht Unterdruck, dadurch wird Schmutz angesaugt. Heute gibt es allerdings viele verschiedene Varianten mit diversen Funktionen.

So unterscheiden sich Staubsauger voneinander
> Staubsauger mit Beutel sammeln Schmutz in einem Vlies-Säckchen. Mit dem Staub kommen Sie nicht mehr in Berührung, die vollen Beutel landen in der Mülltonne. Diese Modelle sind wegen ihres einfachen Aufbaus meist wenig reparaturanfällig und günstiger. Dafür müssen Sie regelmäßig Beutel kaufen.
> Staubsauger ohne Beutel heißen auch Zyklonsauger. Sie saugen mit einer Rotationsbewegung Schmutz und Staub ein und sammeln sie in einem Auffangbehälter. Ist er voll, wird er ausgeleert. Dabei kann aber etwas Staub aufgewirbelt werden.
Pluspunkte: Sie benötigen keine Beutel und produzieren keinen Müll. In diesen Saugern entstehen weniger Gerüche und die Saugkraft bleibt immer konstant. Allerdings sind beutellose Staubsauger oft lauter.
> Einen Bodenstaubsauger mit und ohne Beutel ziehen Sie auf Rollen hinter sich her. Auffangbehälter und Motor befinden sich im sogenannten Schlitten. Das Saugrohr mit der Düse ist über einen Schlauch mit dem Sauger verbunden.
> Einen Handstaubsauger halten Sie am Griff fest. Große Modelle mit Stiel bzw. Stab haben Motor und Auffangbehälter an der Stange integriert. Sie sind deshalb flexibler und kompakter als Bodenstaubsauger.
Viele dieser Geräte arbeiten mit Akku, eine Steckdose in der Nähe ist also nicht nötig. Besonders kleine Handsauger sind nicht größer als ein Schuhkarton. Sie eignen sich für die schnelle und unkomplizierte Reinigung zwischendurch.
> Ein Saugroboter arbeitet autonom, Sie können die Füße hochlegen. Die wendigen, flachen Geräte fahren Räume mehrfach in alle Richtungen ab, um sie zu reinigen. Mithilfe von Sensoren, Kameras oder Lasernavigation erkennen sie Hindernisse wie Stufen oder Tischbeine. Oft lassen sich diese Sauger ins Smart Home einbinden und per App oder Sprache steuern.

Welche Kriterien sind bei einem Staubsauger wichtig?
Saugleistung:
Staubsaugermotoren arbeiten mit einer bestimmten Leistung, angegeben in Watt. Aber diese sagt nichts über die Saugleistung aus, nur über die Leistungsaufnahme aus der Steckdose. Für die Saugleistung ist wichtig, wie gut Motor, Düsen und Saugrohr aufeinander abgestimmt sind. Bei Saugern mit Beutel fließt außerdem mit ein, wie voll der Behälter ist.

Energieverbrauch:
Je mehr Motorleistung ein Sauger hat, desto mehr Strom verbraucht er. Weil das EU-Energielabel seit 2019 vorübergehend nicht mehr gilt, ist das die einzige Angabe, die etwas über den Energieverbrauch aussagt.

In der EU dürfen die Geräte maximal 900 Watt liefern. Geräte mit weniger Leistung und damit geringerem Stromverbrauch bieten 400 bis 450 Watt.

Betriebsgeräusch:
Staubsauger mit Beutel arbeiten häufig leiser als beutellose Modelle. Wann ein Staubsauger zu laut ist, legt eine EU-Richtlinie fest: Die durchschnittliche Maximal-Lautstärke darf 80 Dezibel nicht überschreiten. Das entspricht dem Lärm einer befahrenen Straße in fünf Metern Entfernung. Leise Staubsauger liefern um die 70 Dezibel, sehr ruhige 65 Dezibel. Das ist vergleichbar mit dem Geräusch eines normalen Gesprächs bzw. eines Wasserkochers.

Saugroboter kommen meist auf 60 bis 70 Dezibel, sehr leise nur auf 55 Dezibel. Wichtig zu wissen: Zehn Dezibel mehr werden vom Gehör als doppelt so laut empfunden.

Filtersystem:
Verschiedene Arten von Filtern verhindern, dass kleinste Teile aus dem Sauger wieder nach außen gelangen. EPA-Filter filtern 85 bis 99,5 Prozent der Partikel. Bei den effektiveren HEPA-Filtern sind es zwischen 99,95 und 99,995 Prozent: Sie halten auch kleinste Teilchen zurück, etwa Pollen, Bakterien oder Ausscheidungen von Milben. Hausstauballergiker sollten auf eine Ausstattung mit HEPA-Filter achten. ULPA-Filter gelten als noch etwas effektiver, werden aber vor allem in medizinischen Einrichtungen genutzt.

Aktionsradius:
Je länger das Stromkabel eines Saugers ist, desto seltener müssen Sie den Stecker umstöpseln. Bei Bodenstaubsaugern finden Sie meist eine Angabe zum Aktionsradius. Er umfasst Kabellänge und Reichweite der Saugdüse und liegt in der Regel bei 7 bis 15 m.

Akkulaufzeit und Ladedauer:
Einige kabellose Staubsauger laufen 20 Minuten mit einer Ladung, gute schaffen 45 bis 50 Minuten. Das reicht, um die ganze Wohnung zu reinigen. Auch bei den Ladezeiten gibt es Unterschiede, sie liegt vorwiegend bei drei bis sechs Stunden. Saugroboter können länger werkeln: Ausdauernde Modelle schaffen mehr als drei Stunden.

Gewicht:
Staubsauger unterscheiden sich beim Gewicht deutlich. Bodenstaubsauger wiegen zwischen 4 und 8 kg. Kleine Handstaubsauger bringen 1 bis 1,5 kg auf die Waage, größere Modelle mit Stiel bis 3 kg.

Fassungsvermögen:
Wie viel Staub und Schmutz ein Sauger aufnehmen kann, hängt von Beutel und Auffangbehälter ab. Akkusauger verfügen über ein Volumen von 0,2 bis 2 l, bei Bodensaugern liegt es bei 1,5 bis 6 l.

Welche Bürsten und Düsen brauche ich beim Staubsaugen?
Jedem Staubsauger liegen Aufsätze, Düsen und Bürsten bei. Daneben gibt es Spezialzubehör für bestimmte Untergründe oder Einsatzbereiche.
> Eine umschaltbare Kombidüse gehört zum Standard. Mit den Borsten lassen sich Hartböden und Fliesen saugen. Sind sie eingeklappt, eignet sich die Düse für Teppiche.
> Zur Ausstattung gehören ebenfalls meist eine schmale Fugendüse und eine breite Polsterdüse. Mit ersterer lassen sich enge Ritzen oder Ecken säubern. Letztere hilft beim Saugen von Sofas oder Matratzen.
> Eine Saugbürste ist mit längeren, weichen Borsten ausgerüstet. Damit kann Staub von Oberflächen wie Spiegeln und Jalousien entfernt werden.
> Eine Turbowalze kann dank elektrisch angetriebener Walze tiefer in Teppichböden oder Polster eindringen – und sie effizienter säubern.
> Eine Elektrobürste reinigt stark verschmutzte Untergründe gründlich. Ein integrierter Motor treibt eine Bürstenwalze an, die den Schmutz lockert.
> Eine Tierhaardüse mit rotierenden Bürstenwalzen entfernt Haare von Hunden und Katzen gründlich.
> Manche Staubsaugermodelle können mit Nasssaugdüsen arbeiten, die den Untergrund feucht aufwischen.
> Zu haben sind außerdem Düsen speziell für Parkett, empfindliche Teppiche, Heizkörper oder Autositze.

Wie viel kostet ein Staubsauger?
Ein kleiner Handstaubsauger in der Schuhkarton-Größe kostet ab 20 Euro. Größere Modelle mit Stiel sowie Bodenstaubsauger sind ab 50 Euro zu haben, egal ob mit oder ohne Beutel.

Bei besser ausgestatteten Saugern beginnen die Preise bei 100 Euro. Für Staubsaugerroboter zahlen Sie ab 100 Euro, bessere Geräte kosten 300 Euro und mehr.

Welcher Staubsauger passt zu mir?
> Kleiner Singlehaushalt: Ein einfacher Bodenstaubsauger oder Handsauger mit Stiel genügen, um eine kleinere Wohnung von Schmutz zu befreien.
> Wohnung bis 80 m² mit mehreren Bewohnern: Hierfür bietet sich ein Bodenstaubsauger mit Aktionsradius von mindestens zehn Metern an. Alternativ kann es ein Handsauger mit Stiel und mehr als 40 Minuten Akkulaufzeit sein.
> Familie mit Haus: Für größere Wohnflächen eignen sich starke Boden- oder Handstaubsauger mit Elektrobürste. Verschiedene Düsen sollten beiliegen. Alternativ kann es ein Staubsaugerroboter sein.
> Allergiker: Wer Tierhaare oder Allergene besonders gründlich entfernen will, ist mit einem Beutel-Staubsauger mit HEPA-Filter gut beraten.


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