Realme Pad mini: Mini-Tablet, Maxi-Spaß?

Das zweite Tablet von Realme dient sich als kompakter ­Wegbegleiter an. Dabei ist das Realme Pad mini gar nicht so klein, wie der Test zeigt.

Testfazit
Die Konkurrenz ist überschaubar, es wäre für Realme leicht gewesen, sich mit einem guten Mini-Tablet in Szene zu setzen. Diese Chance hat der Hersteller vergeigt: Das Display des Pad mini ist nicht zeitgemäß, das Tempo gering, die Software läuft nicht rund. Nach dem gelungenen großen Realme Pad ist die Mini-Ausgabe eine Enttäuschung.

Weil Smartphones heute ausgewachsene Formate haben, sind kleine Tablets vom Aussterben bedroht. Apple hat mit dem iPad mini ein Exem­plar im Programm, Samsung mit dem Galaxy Tab A7 Lite ebenfalls und Amazon mit den Tablets Fire 7, Fire HD 8 und Fire HD 8 Plus drei Geräte. Das war es aber – bis jetzt: Denn nun bringt Realme mit dem Pad mini ebenfalls ein kompaktes Tablet auf den Markt. Es ist nach dem großen Pad das zweite Tablet von Realme. Im Gegensatz zum 10-Zöller Realme Pad hat das kleine Tablet aber deutliche Schwächen, wie der Test zeigt.

Realme Pad mini im Test: Groß unter den Kleinen
Das Realme Pad mini zählt zusammen mit dem Samsung Galaxy Tab A7 Lite zu den größten Tablets unter den kleinen – sie haben einige Gemeinsamkeiten: Beide besitzen ein 8,7 Zoll großes Display (Diagonale: 22 Zentimeter). Sogar die Auflösung ist identisch – leider, denn mit 1340x800 Pixeln ist die nicht mehr zeitgemäß. Die Folgen: Beim genauen Hinsehen wirken Texte schwammig, Fotos und Videos fehlt es an Schärfe. Zudem zeigt das Pad ­mini Farben verfälscht (Farbtreue: 92 Prozent). Immerhin ist der Bildschirm bei Bedarf kontraststark (1.574:1) und schön hell (466 Candela pro Quadratmeter). So lässt sich an sonnigen Tagen im Freien noch etwas auf dem Realme-Display erkennen.

Top-Verarbeitung
Für den mobilen Einsatz ist das Format auch gar nicht so schlecht: Das Realme ist deutlich größer als ein XXL-Smartphone mit 6,5-Zoll-Display, aber doch noch hand­licher als ein 10-Zoll-Tablet. Gut: Der Hersteller bietet das mini in einer Wifi-Variante und in der hier geprüften LTE-Version an. Die erlaubt das mobile Surfen im Netz – SIM-Karte und Netzabdeckung vorausgesetzt.

Eine einhändige Bedienung ist zwar mit dem mini nur mit Verrenkungen möglich, aber es ist mit 372 Gramm schön leicht – und das, obwohl das Realme nicht im leichten Kunststoffgehäuse, sondern im gut verarbeiteten Alu-Gewand kommt.

Dreifach ausgebremst
Alles andere als gut ist das Tempo: Das Realme Pad mini erwies sich im Test als lahme Ente. Die Hauptschuld daran trägt das Herz des Tablets: Als Prozessor dient mit dem Unisoc Tiger T616 einer der langsamsten Tablet-Prozessoren überhaupt. Kräftezehrende Apps wie Photoshop Elements brauchen viel Zeit beim Start, leistungshungrige Spiele wie "Asphalt 9" verweigern den Dienst oder stürzen ab, bevor es richtig losgeht.

Der zweite Grund für das lahme Tempo: Realme hat seine über Android 11 gestülpte Benutzeroberfläche für Smartphones entwickelt und nicht fürs Pad mini angepasst. Hard- und Software arbeiten so nicht optimal zusammen. Tempobremse Nummer drei ist der mit 4 Gigabyte nicht gerade üppige Arbeitsspeicher.

Dass der interne Speicher mit 64 Gigabyte auch eher mickrig ausfällt, tut zwar der Geschwindigkeit keinen Abbruch. Es bremst aber den Spaß beim Laden von Musik, Apps und Filmen. Immerhin lässt sich der Speicher per microSD erweitern. Von einem 200-Euro-Tablet dürfen Käufer aber auch nicht mehr erwarten.

Kein Netflix!?
Wohl aber, dass alle gängigen Apps laufen. Das Gros verdaut das Realme Pad mini, eine der beliebtesten Apps überhaupt lässt sich allerdings nicht installieren: Netflix. Das Pad mini listet die App nicht einmal im Google Play Store (Bild unten). Netflix per Browser starten? Geht auch nicht. Der Streaming-Dienst verweist dann auf die kostenlose App im Play Store. Per Direkt-Link erscheint die Netflix-Anwendung dann auch im ­Store. Das Realme verweigert aber die anschließende Installation mit dem Hinweis: "Dein Gerät ist mit dieser App nicht kompatibel." Was soll das? COMPUTER BILD bat Realme um eine Erklärung. Die Antwort: Laut Realme betrifft es nur die ersten Testmuster. Die Geräte, die in den Verkauf gehen, sind nicht davon betroffen. Die Redaktion hat Realme um eine verkaufsfertige Version gebeten.

Kamera mit unerwartetem Extra
Dafür gab es positive Rückmeldung aus dem Testlabor bezüglich der Kameras: Die rückseitige Linse löst mit 8 Megapixeln auf und hellt in dunklen Umgebungen Motive per LED-Licht etwas auf. Im Test gelangen gute Fotos und ordentliche Videos, bewegte Bilder aber nur in Full-HD- und nicht in 4K-Auflösung.

Aber auch das dürfen Kunden von einem günstigen Ta­blet nicht verlangen. Die an der Front angebrachte 5-Megapixel-Linse erfasste das eigene Konterfei in Videotelefonaten in einer guten Qualität. Selten bei günstigen Tablets: Einloggen per Gesichtsscan durch die Frontkamera ist mit dem Realme möglich.

Langsam leer, schnell voll
Das Realme Pad mini überraschte zudem mit gut zehneinhalb Stunden Akkulaufzeit – ein sehr guter Wert. Dem Gerät kommt hier zugute, dass der schwache Prozessor nicht viel Energie braucht und es wegen der geringen Auflösung nicht viele Pixel zum Leuchten bringen muss. Ebenfalls sehr gut: Nach 60 Minuten war der Pad-mini-Akku im Test fast halb geladen, nach deutlich unter drei Stunden wieder randvoll.

Fazit
Die Konkurrenz ist überschaubar, es wäre für Realme leicht gewesen, sich mit einem guten Mini-Tablet in Szene zu setzen. Diese Chance hat der Hersteller vergeigt: Das Display des Pad mini ist nicht zeitgemäß, das Tempo gering, die Software läuft nicht rund. Nach dem gelungenen großen Realme-Pad ist die Mini-Ausgabe eine Enttäuschung.

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