Oneplus 10 Pro im ersten Test: Potenzial für Platz 1?

Oneplus hatte das neue Top-Smartphone 10 Pro bereits im Januar für den chinesischen Markt vorgestellt. Nun, zweieinhalb Monate später, folgte der weltweite Launch. Das 10 Pro wird natürlich auch für den deutschen Markt erhältlich sein. Verkaufsstart ist dabei der 5. April, wobei man das Phone ab sofort vorbestellen kann.

Oneplus 10 Pro Preise, Versionen und Farben
Treu geblieben ist sich Oneplus bei den Preisen, hier hat sich im Vergleich zum Vormodell nichts geändert:
Oneplus 10 Pro (8/128 GB) Volcanic Black: 899 Euro
Oneplus 10 Pro (12/ 256 GB) Volcanic Black und Emerald Forest: 999 Euro

Das 10 Pro tritt in große Fußstapfen, stehen der Vorgänger 9 Pro und der Vorvorgänger 8 Pro doch auf dem ersten und zweiten Platz unserer Bestenliste. Im ersten Test erfahren Sie, wie sich das neue 10 Pro schlägt.

Samtige Rückseite, top Verarbeitung, aber eine Sache fehlt
Nicht nur dem Preis, auch den Abmessungen ist sich Oneplus beim neuen Flaggschiff treu geblieben. Das 10 Pro misst 163 × 74 × 9 Millimeter und ist mit 201 Gramm nur etwas schwerer geworden. Mit diesen Proportionen liegt das Phone sehr gut in der Hand.

Nach der glänzenden, Fingertapser anziehenden Rückseite ist Oneplus beim 10 Pro wieder auf mattes Glas umgestiegen. Dieses hat eine sehr feine Struktur und fasst sich damit samtig weich an. Im Alu-Rahmen findet sich immer noch der Oneplus-typische Alert-Slider, mit dem man fix zwischen Klingeln, Vibration und lautlos hin und her schalten kann.

Neu ist die plangeschliffene Oberseite des 10 Pro. Stereolautsprecher gibt es weiterhin in Kombination über die Hörmuschel. Ein Downgrade ist leider der fehlende zertifizierte Wasser- und Staubschutz nach IP68. Den hat sich Oneplus im wahrsten Sinne gespart, verspricht jedoch dennoch einen gleichwertigen Schutz. Nur halt ohne Zertifizierung. Tatsächlich hat das 10 Pro entsprechende Gummidichtungen, zum Beispiel beim SIM-Schacht. Darauf verlassen würden wir uns aber im Zweifel nicht.

Oneplus 10 Pro mit hellerem OLED-Display
Die Front beherbergt weiterhin ein OLED-Display mit 6,7 Zoll Diagonale und sehr feiner Auflösung von 1440 x 3216 Pixeln. Es ist zu den Längsseiten leicht gebogen und punktet mit schmalen Displayrändern. Oneplus setzt auf LTPO-Technologie der zweiten Generation. Der Screen kann also die Bildwiederholrate je nach Inhalt variabel zwischen 1 und 120 Hz anpassen, um Energie zu sparen. Zum Einsatz kommt das auch beim Always-on-Display, das Inhalte mit nur 1 Hz Aktualisierungsrate anzeigt, was dem Akku zugutekommt.

Beim 10 Pro kommt zum ersten Mal eine zweistufige Farbkalibrierung zum Einsatz, wobei das OLED bei 100 und 500 Candela Helligkeit justiert wird. Was wir bestätigen können: Das 10 Pro liefert das neutralere Weiß als das 9 Pro und hat leicht knackigere Farben. Auch die Helligkeit des OLEDs hat Oneplus noch einmal etwas angehoben, was in hellen Umgebungen zu einer besseren Ablesbarkeit führt. Neu ist zudem die KI-basierte Autohelligkeit, die sich die Helligkeitspräferenzen merkt und das Panel dementsprechend regelt.

Dankbar sind wir über die verbesserte Positionierung des optischen Fingerprintsensors, der nun etwas höher liegt als beim 9 Pro und somit deutlich angenehmer zu erreichen ist. Einen sehr flotten Entsperrvorgang liefert er weiterhin. Hochgeschraubt hat Oneplus die Auflösung der Frontkamera, die nun bei 32 Megapixeln liegt. Selfies geraten mit ihr vor allem mit natürlicheren Farben.

Kameraqualität des Oneplus 10 Pro nimmt leicht ab, trotz Hasselblad-Kooperation
Die neu gestaltete Kamerarückseite ist die auffälligste Designänderung. Sie besteht aus sehr widerstandsfähiger Keramik und wird in einem aufwendigen Prozess auf Hochglanz poliert. Wichtig ist aber nicht das Aussehen, sondern das, was dabei rauskommt. Oneplus setzt beim 10 Pro wieder auf drei Kameras mit derselben Auflösung wie beim 9 Pro. Auch die Kooperation mit Premium-Kamerahersteller Hasselblad ist wieder gegeben. Nur nicht mehr exklusiv. Die Schwestermarke Oppo nutzt die Kooperation für das Find X5 (Pro) ebenfalls.

Etwas enttäuscht sind wir von der Bildqualität des 10 Pro. Aufnahmen bei viel Licht mit der höchsten Auflösung geraten beim Weitwinkel eher weich und detailarm. Ganz anders als das 9 Pro, das hier deutlich besser abschneidet. Wer auf 12 MP umschaltet erhält beim 10 Pro bessere Aufnahmen, die fast auf Augenhöhe des Vorgängers liegen.

Auch das Ultraweitwinkel des 10 Pro erreicht nicht die Qualität des 9 Pro bei voller 50-MP-Auflösung. Fotos wirken geradezu grob im direkten Vergleich, mit weniger Detailzeichnung. Besserung tritt auch hier beim Wechsel zu 12 MP auf, wobei auch hier nicht die Qualität des 9 Pros erreicht wird.

Durch die Kooperation mit Hasselblad verspricht Oneplus vor allem eine natürliche Farbwiedergabe, dank Hasselblads Farbkalibrierung. Was die Aufnahmen mit der Hauptkamera angeht, stimmen wir dem zu. Wechselt man zwischen Weit- und Ultraweitwinkel ergibt sich jedoch eine Farbinkonsistenz. Hier ist das Ultraweitwinkel etwas kühler abgestimmt als die Hauptkamera.

Eventuell kann Oneplus die ein oder andere Kameraproblematik noch mit einem Update beheben, auch wenn das Smartphone bereits seit über zwei Monaten auf dem Markt ist.

Umfangreiche Kamera-App mit neuem RAW+-Format
Die Kamera-App des Oneplus 10 Pro hat ein leicht geändertes Design und erinnert an Oppo. Mit von der Partie ist wieder der orange Auslösebutton von Hasselblad. Zudem gibt es drei Fotofilter, die von Hasselblad-Fotografen entwickelt wurden. Interessante Perspektiven bietet der Xpan-Modus, in dem man im lang gezogenen Hasselblad-Panoramaformat knipsen kann.

Wer mehr aus seinen Fotos herausholen möchte, wählt den Pro-Modus. Dort ist neuerdings jedes Objektiv verfügbar, auch für RAW-Aufnahmen. Mit RAW+ erhält man zudem die KI-basierte Rauschreduzierung und erhöhte Dynamik durch eine Bildzusammenrechnung zum DNG-Format. Ein Video-Pro-Modus ist ebenfalls an Bord, inklusive flaches LOG-Profil.

Oneplus 10 Pro mit starker High-End-Ausstattung inklusive 80-Watt-Laden
Alle inneren Werte des 10 Pro lesen sich für ein Top-Smartphone 2022 ziemlich vollständig. Als Antrieb kommt der Snapdragon 8 Gen 1 mit in unserem Fall 12 GB RAM zum Einsatz – ein Garant für massig Leistung. Zumal man den RAM um bis zu 7 GB erweitern kann, wenn genügend Speicher frei ist. Auch die Konnektivität liest sich vollständig, mit 5G, WiFi 6, Bluetooth 5.2 und Hi-Res-Audio wie LDAC und aptX-HD. Der USB-Anschluss unterstützt den schnellen 3.1-Gen-1-Standard, inklusive Displayport, um einen Monitor anzuschließen.

Richtig stark ist die superfixe Lademöglichkeit dank 80 Watt, wobei Oneplus den Adapter im Lieferumfang beilegt. Mit ihm ist das 10 Pro innerhalb von 32 Minuten wieder aufgetankt. Und das trotz des größeren 5.000-mAh-Akkus. Kabellos sind ebenfalls druckvolle 50 Watt möglich (47 Minuten Ladedauer).

Android 12 und viele Funktionen bei Oxygen OS
Ausgeliefert wird das 10 Pro mit Android 12. Drei Systemupdates und 4 Jahre Patch-Support sollen laut Oneplus drin sein. Ein monatlicher Rhythmus ist allerdings nicht vorgesehen. Die Nutzeroberfläche Oxygen OS 12 ist und bleibt vorinstalliert. Sie bietet eine Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten, was die Systemfarben, App-Anordnung oder Icon-Größe betrifft. Gut gefallen hat uns das neue Shelf-Design, das moderner und aufgeräumter aussieht. Hier sieht man Wetterinfos, getätigte Schritte und hat einen Schnellzugriff auf Apps.

Praktisch ist ebenfalls der neue Darkmode, der sich nun in drei verschiedenen Intensitätsstufen justieren lässt. Wer sich von eintreffenden Nachrichten weniger ablenken lassen möchte, dem steht nun der Work-Modus zur Verfügung. Mit ihm legt man fest, welche Apps in einem bestimmten Zeitraum Benachrichtigungen senden dürfen. Die Funktion lässt sich auch abhängig vom WLAN oder Standort automatisch aktivieren.

Oneplus 10 Pro: Erstes Fazit
Das neue Oneplus 10 Pro ist und bleibt der Reihe treu. Hier gibt es ein Top-Phone zum – mit Blick auf die Ausstattung – vergleichsweise guten Preis. Wir hoffen, dass Oneplus die Kameraqualität mit Updates noch besser in den Griff bekommt. In unserem Labortest werden wir diese noch genauer unter die Lupe nehmen. Außerdem gehört ein IP-Schutz in der Preisklasse zum guten Ton.

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