Erazer Engineer X20 (MD34705) im Test: Tower mit Power

Die Medion-Marke Erazer hat sich weiterentwickelt: Statt nur leicht gepimpte Aldi-PCs gibt es mittlerweile starke Boliden für anspruchsvolle Gamer. Und beim ab dem 31. März 2022 im Online-Shop von Aldi erhältlichen Erazer Engineer X20 dürften sogar überzeugte Bastler staunen, die ihre PCs am liebsten selber bauen. Denn der X20 bietet für knapp 2.000 Euro richtig viel Gaming-Power. Und weil durch die Glaswand des InWin-Markengehäuses die per LED beleuchteten Innereien zu sehen sind, macht er auch optisch was her.

Ein kerniger Typ
Beim Blick ins Innere fällt sofort die Wasserkühlung ins Auge, unter der das Herzstück des PCs sitzt: ein Intel Core i7-12700K. Das ist der zweitschnellste Prozessor der aktuellen Alder-Lake-S-Reihe. Der Basistakt liegt bei 3,6 Gigahertz (Ghz), wenn nötig erreichen einzelne Kerne sogar 5 Ghz. Die CPU hat aber nicht nur einen hohen Takt, sondern auch viele Kerne – zwölf an der Zahl, die teils unterschiedlich viel Power bringen: Acht starke Recheneinheiten (Performance-Cores) sind für anspruchsvolle Aufgaben wie Spiele oder Photoshop gedacht. Dazu gesellen sich vier stromsparende Kerne (Efficient-Cores) für einfache Dinge wie Office und Internet. Und noch einen Unterschied gibt es bei den Kernen: Nur die starken Performance-Cores dürfen Windows per Hyperthreading die doppelte Anzahl von Recheneinheiten zur besseren Aufgabenverteilung vorgaukeln. In der Summe stehen dem Betriebssystem 20 Kerne zur Verfügung.

Der Prozessor war im Test nicht kleinzukriegen: Gigantische Excel-Dateien verarbeitete er mühelos, und selbst bei rechenintensiver Videobearbeitung deklassierte er die Konkurrenz. So ist der Aldi-PC dank seiner Super-CPU um bis zu 16 Prozent schneller als der bislang schnellste von COMPUTER BILD getestete PC. Zum Top-Ergebnis trug auch der große Arbeitsspeicher bei: Dem Prozessor stehen satte 32 Gigabyte von HyperX zur Seite, die mit 3.200 Megahertz Daten mit dem Prozessor austauschen. Toll ist auch der SSD-Speicher. Er hat einen superschnellen PCI-Express-4.0-Anschluss, fasst 1 Te­rabyte Daten und bietet somit genug Platz für eine kleine Spielesammlung. Dateien wie Fotos, Musik und Videos finden auf der 1 Terabyte großen Festplatte Platz.

Keine Kompromisse bis WQHD
Wichtiger für Gamer ist natürlich die Grafikkarte. Die Bildwiedergabe berechnet ein Modell von Zotac mit Nvidias Grafikchip GeForce RTX 3070. Der ist zwar nicht so stark wie der 3080 oder der 3090, aber sehr effizient. Für einen noch potenteren Bildmacher reicht das verbaute 650-Watt-Netzteil ohnehin nicht aus. Und auch so ist der Erazer richtig schnell: Aufwendige DX-12-Spiele wie "Cyberpunk 2077" stellte er in Full HD (1.920x1.080 Pixel) mit flüssigen 125 Bildern pro Sekunde dar – mit voll aufgedrehten Effekten. Bei 4K-Auflösung (3.840x2.160 Pixel) tut er sich unter diesen Bedingungen aber schwer, hier schaffte der Erazer im Schnitt 42 Bilder pro Sekunde. Bei großen Explosionen kam es zu Rucklern. Für Zocker heißt das: Effekte reduzieren oder die Auflösung auf WQHD (2.560x1.440 Pixel) herunterschrauben, dann läuft es flüssig.

Wasser und Wind
Apropos flüssig: Eine Wasserkühlung von Cooler Master sorgt ohne viel Getöse für niedrige CPU-Temperaturen. So ist der Rechner im Office-Betrieb mit 1,0 Sone fast unhörbar. Dafür dreht der GPU-Lüfter unter Volllast mit 4,9 Sone deutlich auf – nervig ohne Kopfhörer. Gaming-PCs sind selten Stromsparwunder, mit einem Verbrauch von rund 104 Watt ist der Erazer allerdings vergleichsweise genügsam.

Steckplätze für alles
Schön, dass es nicht an Anschlüssen mangelt: Der Engineer X20 bietet vorn zwei USB-3.2-Buchsen (Typ A, Gen 1), hinten sitzen zehn USB-Eingänge aller Art, darunter eine flotte USB-3.2-Buchse der zweiten Generation für den Datentransfer von externen SSDs.

Maus, Tastatur und Drucker lassen sich an die vier einfachen USB-2.0-Ports stecken. Ebenfalls praktisch: Der Erazer darf nicht nur per LAN-Kabel ins Internet, sondern auch drahtlos per aktuellem WLAN 6 (802.11 ax). Und externe Lautsprecher oder Wireless-Headsets sind per Blue­tooth koppelbar.

Medion Erazer Engineer X20 im Test: Das Fazit
Der Engineer X20 ist eine Ansage: Im Test berechnete er fast alle Titel in Full HD und WQHD mit voll aufgedrehten Effekten flüssig. Erst beim Spielen in 4K zeigte er Schwächen. Ebenfalls toll: Selbst Bastler können hier zuschlagen, denn die wenigsten bauen einen schöneren PC. Für 1.999 Euro ist ohnehin nicht mehr zu holen – die Hardware ist in Einzelteilen teurer als das Aldi-Angebot – allein Prozessor und Grafikkarte kosten separat schon 1.300 Euro (Testnote: 1,9).

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