Drohnen im Vergleich: Diese Quadkopter sind auch für Einsteiger geeignet

DJI, Parrot, Yuneec: Wer eine Drohne mit Kamera kaufen möchte, hat die Qual der Wahl. COMPUTER BILD zeigt einsteigerfreundliche Modelle.

Sie tauchen immer häufiger auf und faszinieren die Betrachter: Luftaufnahmen, die Drohnen in schwindelerregenden Höhen geschossen haben. Die Flugmodelle nehmen Fotos und Videos auf Knopfdruck aus atemberaubenden Perspektiven auf, ohne dass der Pilot sich selbst in die Lüfte begeben muss. Und die Steuerung ist für jeden lernbar. Kein Wunder also, dass die smarten Flugobjekte immer häufiger auf Wunschzetteln auftauchen. COMPUTER BILD zeigt einsteigerfreundliche Drohnen im Vergleich und worauf beim Kauf und beim Flug zu achten ist.

Drohne kaufen: Diese Typen gibt es

Mittlerweile haben sich zwei Kategorien herausgebildet: Spielzeug- und Kamera-Drohnen. Die Spaßvarianten gibt es schon für unter 150 Euro. Sie sind mit sehr simplen Kameras ausgestattet und meist sehr klein, erreichen nur kurze Flugzeiten, haben eine kurze Reichweite und fliegen mit ihrem geringen Gewicht selbst bei kleineren Böen sehr unruhig, etwa die Archos Picodrone und die Parrot Mambo. Allerdings gibt es auch da Weiterentwicklungen, wie die Ryze Tello zeigt. Die größeren und damit auch teureren Drohnen liegen auch bei Wind stabil in der Luft, fliegen längere Zeit und haben hochauflösende Kameras an Bord. Die auch Multikopter genannten Fluggeräte gibt es als Quadkopter mit vier Propellern wie die DJI Phantom 4 Pro und als Hexakopter mit sechs Propellern wie die Yuneec Typhoon H. Im professionellen Bereich sind auch Octokopter mit acht Propellern im Einsatz. Für Einsteiger sind Quadkopter die richtige Wahl. Wobei eine gute Kamera-Drohne nicht riesig sein muss. Eine der günstigsten Drohnen ist die Yuneec Breeze mit einem Preis unter 200 Euro – ihre Abmessungen sind so kompakt, dass sie in einer Umhängetasche Platz findet. Noch kompakter ist die erfolgreiche DJI Mavic Pro des chinesischen Herstellers DJI, denn die Rotoren-Ausleger sind klappbar. Der Verkaufsschlager hat gerade zwei Nachfolger bekommen: die DJI Mavic 2 Zoom mit einem Zweifach-Zoomobjektiv und die DJI Mavic 2 Pro mit Hasselblad-Kamera. Zum Lieferumfang gehört jeweils eine handliche Fernsteuerung – dieser „Controller“ hat eine Halterung für ein Smartphone, dessen Display genau zeigt, was die Kamera der Drohne gerade sieht. Die Mavic 2-Modelle sind aber mit 1.250 Euro (1.450 Euro für die Pro) deutlich teurer als etwa die Yuneec Breeze. Aber auch da greift DJI an. Die 600 Euro günstige DJI Spark hat keine klappbaren Ausleger, ist dennoch kleiner als die Mavic Pro. Ebenfalls spannend ist die Parrot Anafi – die kleine und wendige Drohne mit 4K-Kamera, die auch 90 Grad nach oben filmt.

Wie einfach sind Drohnen zu fliegen?

Der Zusammenbau moderner Drohnen geht leicht von der Hand. Aus der Verpackung kommen sie „Ready to Fly“, das heißt: Der Hobby-Pilot muss nur noch die Propeller aufstecken, den Akku einlegen, die Drohne mit der Fernsteuerung (Controller) verbinden und ab geht’s. Die Fliegerei ist kein Hexenwerk. Start und Landung klappen bei den meisten Modellen automatisch auf Knopfdruck, die Grundrichtungen (vor/zurück, links/rechts, hoch/runter) hat der Hobby-Pilot schnell raus. So sind die ersten Flugmeter schnell absolviert, nur Flugmanöver wie im Kreis fliegen erfordern etwas mehr Übung. Abrufbare Flugmodi vereinfachen den Umgang: Die Drohnen haben verschiedene Automatik-Optionen. Per „Follow me“ fliegt die Drohne einem frei wählbaren Objekt hinterher, mit „Orbit“ umkreist sie das Motiv und mit „Tap & Fly“ legt der Pilot auf Wunsch eine Route fest, die seine Drohne anschließend selbst abfliegt. Bei der DJI Spark setzt der Hersteller verstärkt auf Gestensteuerung. So startet die Drohne beispielsweise auf Knopfdruck aus der Hand, folgt ihr und begibt sich durch einfaches Winken auf Selfie-Höhe. Bei der Mavic Pro löst der Pilot mit einer Armbewegung eine Fotoaufnahme aus oder aktiviert so die Follow-me-Funktion.


Wie gut sind Fotos und Videos von Drohnen?

Viele der teureren Modelle filmen inzwischen in 4K-Auflösung mit mindestens 3840x2160 Bildpunkten. Zum Vergleich: Full HD liefert 1920x1080 Pixel. Wichtig ist auch, wie viele Bilder pro Sekunde die Kamera filmt – je mehr, desto flüssiger laufen die Filme. Die DJI Phantom 4 etwa filmt 30 Bilder pro Sekunde. Weniger sollten es nicht sein, damit das Bild nicht ruckelt. Um trotz Turbulenzen in luftiger Höhe möglichst verwacklungsfreie Aufnahmen zu bekommen, sind die Kameras unter der Drohne in einer speziellen Vorrichtung befestigt, dem sogenannten Gimbal. Kleine Elektromotoren gleichen darin selbst minimale Wackler des Fluggeräts extrem schnell aus, sodass die Kamera ruhige Bilder liefert – sogar, wenn der Wind die Drohne hin und her schubst. Selbst HDR-Fotos und Zeitrafferaufnahmen sowie den berühmt-berüchtigten Dolly-Zoom kann man mit den unbemannten Flugobjektiven mittlerweile aufzeichnen. Während die Kamera heranzoomt, entfernt sich die Drohne vom Motiv, das dadurch gleich groß im Bild bleibt. Mehr auf Qualität als auf Features setzt DJI bei der Mavic 2 Pro. Die Kamera mit großem Sensor im 1-Zoll-Format entstand in Zusammenarbeit mit Hasselblad, die Sensorgröße verspricht gerade bei schlechten Lichtverhältnissen bessere Auflösung.

Wie sicher sind die Drohnenflüge?

Schon bevor eine Drohne überhaupt abhebt, setzen die Drohnen-Hersteller auf Sicherheit. Nach einem Druck auf den Startknopf des Fluggeräts beginnt ein Schnellcheck, der alle Funktionen der Drohne prüft. Fehler zeigt dann der Controller beziehungsweise das Smartphone in einer App. Sensoren in den Drohnen machen das Fliegen einfacher und sicherer. Die Ausstattung mit Messgeräten und Assistenzsystemen unterscheidet sich aber ganz erheblich. Die wichtigsten Sensoren dienen dem Kollisionsschutz, sie sitzen an der Vorderseite und wie bei der Mavic 2-Serie auch hinten an der Drohne. Mit ihrer Hilfe erkennt das Fluggerät zum Beispiel eine Hauswand, einen Baum oder sogar einen einzelnen Ast und bremst davor automatisch ab, sodass sich das Hindernis umkurven lässt. Mit dem von Navis bekannten GPS orientieren sich die Drohnen im Freien, zusätzliche Ultraschallsensoren an der Unterseite ermöglichen auch eine Orientierung in Räumen. Während die Mavic 2 Zoom etwa 28 Minuten, die Phantom 4 Pro rund 23 Minuten und die Typhoon H 19 Minuten in der Luft bleiben, sinken GoPro Karma und DJI Spark nach 15 Minuten, die Yuneec Breeze bereits nach 9 Minuten wieder zur Erde hinab. Aber keine Panik: Auch wer die Akku-Warnleuchte auf der Fernbedienung oder im Smartphone-Display übersieht, muss keinen Absturz seiner teuren Drohne befürchten. Hat der Flieger nur noch wenig Saft im Tank, steuert er automatisch zum Ausgangspunkt zurück und landet dank „Come-Home-Funktion“ selbstständig neben seinem Besitzer. Selbst für den Albtraum jedes Freizeit-Piloten sind moderne Drohnen gerüstet: Wenn die Verbindung zur Fernbedienung abreißt, fliegen sie zum Ausgangspunkt zurück.

Wann braucht man einen Drohnen-Führerschein?

Keine Angst, für die meisten Drohnen ist auch nach den neuen Regelungen kein spezieller Nachweis erforderlich. Erst ab einem Gewicht von 2 Kilogramm ist dieser fällig. Aber selbst die aktuelle DJI Mavic 2 Pro erreicht nicht mal die 1-Kilo-Marke, eine Spark wiegt mit 300 Gramm fast nichts und selbst eine auch von Profis gern genutzte Phantom 4 Pro bleibt mit rund 1,4 Kilogramm unter der gesetzlichen Führerschein-Grenze. Jedoch gilt eine Kennzeichnungspflicht für Drohnen ab 250 Gramm, also für alle genannten Modelle. Ein feuerfester Aufkleber mit Namen und Anschrift des Piloten muss gut sichtbar auf der Drohne angebracht sein.

Welche Regeln und Gesetze sind zu beachten?

Drohne auspacken, Akku laden und raus zum ersten Flug? So einfach ist es dann doch nicht: Es gibt eine Reihe Einschränkungen, die auch für Freizeitflieger gelten. Bislang zuletzt wurden im Oktober 2017 neue Regeln für Drohnen beschlossen. Hilfreich ist auch eine App der Deutschen Flugsicherung, die Piloten anzeigt, ob sie am ausgewählten Ort starten dürfen oder nicht.
  • Haftpflicht ist Pflicht: Mögliche Schäden durch Quadkopter sind von üblichen Haftpflichtversicherungen nicht abgedeckt. Fliegen Sie gegen das Auto des Nachbarn, bleiben Sie auf den Kosten sitzen. Fragen Sie bei Ihrer Versicherung nach, die meisten nehmen eine Drohne für kleines Geld mit auf.
  • Flugverbotszonen meiden: Menschenmengen und militärisches Gebiet dürfen Sie mit einer Drohne nicht überfliegen. Flugverbotszonen, etwa in der Nähe von Flughäfen, sind ohne Sondergenehmigung für den Drohnenbetrieb tabu. Wer in großen Städten fliegen möchte, muss sich eine Starterlaubnis besorgen. In kleinen Ortschaften genügt eine Information an das Ordnungsamt.
  • Maximal 100 Meter: Behalten Sie den Höhenmesser auf dem Controller oder in der App im Auge. Höher als 100 Meter darf Ihre Drohne je nach Region und Genehmigung nicht fliegen. Informieren Sie sich unbedingt über örtliche Besonderheiten.
  • Immer mit Sichtkontakt: Drohnen dürfen Sie nur mit Sichtkontakt fliegen – das wird bei bis zu 100 Metern Flughöhe schon eng. Als Sichtkontakt gilt übrigens nicht der Blick auf das Live-Bild, das die Kameraperspektive der Drohne zeigt.
  • Privatsphäre achten: Auch mit einer Kamera-Drohne müssen Sie die Privatsphäre beachten. Filmen Sie also beispielsweise keine fremden Personen und überfliegen Sie nicht einfach das Gelände des Nachbarn ohne vorherige Erlaubnis.

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