So prüfen Sie Speicher, Akku und Display

Mit Spezial-Apps wie Phone Diagnostics, Coconut Battery und Antutu kann man die Hardware seines iPhones oder iPads testen, etwa nach dem Gebrauchtkauf.

Ein iPhone zu überprüfen ist gar nicht so einfach. Für Desktop-Rechner und Notebooks stellt Apple einen Hardware-Test bereit: Sie drücken beim Start die Taste D und es öffnet sich ein Hardware-Testprogramms, das Komponenten wie SSD und RAM prüft und Fehler anzeigt. (Bei den ARM-Macs halten Sie beim Start die Einschalttaste gedrückt.)

Bei einem iPhone fehlt ein solches komfortables Diagnoseprogramm, dabei wäre es beim Test des gerade gebraucht gekauften Handys oder der Behebung von Problemen sehr nützlich. Apple selbst hat zwar solche Tools wie das Apple Service Toolkit, diese sind aber nur für Apple-zertifizierte Firmen zu haben und streng unter Verschluss. Es gibt aber doch einige Möglichkeiten, wie Sie ihr iPhone oder iPad doch auf Schäden testen können. So können Sie die Daten des Akkus auslesen, die Leistung prüfen und die wichtigsten Funktionen mit einer App testen

Akkuprüfung per Mac-App und Systemeinstellung Batterie
Eine der größten Schwachstellen eines iPhones ist der Akku. Während die CPU auch nach vielen Jahren die gleiche Leistung behält, wird der Akku im Laufe der Zeit immer schwächer. Testen können Sie die Leistungsfähigkeit unter iOS leider nur noch über Apples Systemeinstellung "Batterie". In der Systemeinstellung erfahren Sie unter „Batteriezustand“, ob der Akku noch "Hochleistungsfähigkeit“ unterstützt. Andernfalls wird die CPU nämlich automatisch heruntergetaktet, da ein schwacher Akku das iPhone ständig abstürzen ließe. Auch die Kapazität wird in Prozent angezeigt. Diese Daten kann übrigens auch die App "Apple Support" anzeigen, die sonst nur Support-Dokumente liefert. Früher konnten auch iOS-Apps von Drittherstellern auf diese Daten zugreifen, dies hat Apple aber seit einigen Versionen untersagt.

Leider erfahren Sie von Apples Systemeinstellung nicht die exakte Zahl der Ladezyklen und die Anzeige der Kapazität wird nach unserem Eindruck eher nach oben aufgerundet. Ein weiteres Problem: Hat jemand den Akku ausgetauscht, muss ein Apple-Techniker die Anzeige zurückzusetzen. Sonst wird die neue Kapazität nämlich nicht die angezeigt, sondern weiter die alte.

Bei unserem iPhone XR erfahren wir über Apples Systemeinstellung Batterie nur wenig: Laut Apple liegt die Kapazität bei 91 Prozent und auch die Hochleistungsfähigkeit wird unterstützt. Mit der kostenlos nutzbaren Mac-App Coconut Battery erfahren wir weit mehr: Wir schließen das iPhone per USB an einen Mac an und öffnen die App. Unter „iOS Device“ können wir hier mehr Informationen über das Gerät und seinen Akku abrufen: Offenbar ist die Anzeige von Apple korrekt, der Akku hat noch 91,7 bzw. 2701 mAh Kapazität. Aufschlussreich ist der sogenannte Cycle-Count: 478 Aufladezyklen sind nicht wenig, ein gutes Jahr sollten wir aber noch keine Probleme haben. Herstellungsdatum und genaues Alter des Akkus können wir mit der App ebenso abrufen.

Nützlich ist bei dem Tool auch die Akku-Temperaturanzeige. Die hier aufgeführten 28 Grad sind unauffällig, weit höhere Temperaturen könnten aber auf einen Defekt oder alternden Akku hinweisen.

Auch das Multifunktionstool iMazing bietet eine Akku-Analysefunktionen. Bei einem per USB angeschlossenen iPhone können Sie die Zyklenzahl eines iPhone-Akkus abrufen, ebenso die Restkapazität. iMazing bietet noch viele weitere Verwaltungsfunktionen, Daten zur iPhone-Hardware kann die App aber kaum abrufen.

Zusätzliche Funktionen wie die Anzeige der Logs und Konsole sind verfügbar, aber nur für erfahrene Profis hilfreich. Auch über das Dienstprogramm Konsole könnten Sie Protokolldateien des iPhones abrufen, dafür ist aber sehr viel Vorwissen erforderlich. Für die meisten Anwender sind diese Log-Dateien deshalb praktisch nutzlos.


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