Apple Mac mini M1: Test des Mini-PC

Ein neuer Chip sorgt für Tempo: Mit dem M1 ist der Apple Mac mini so schnell wie ein Intel-iMac. Was der Mini-PC noch kann, klärt der Test.

Fast 15 Jahre war Intel der einzige Prozessorlieferant für die Macs von Apple – doch das ändert sich: Im Juni 2020 kündigte Apple auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC an, eigene Prozessoren für die Mac-Computer zu bauen. Zu den ersten Macs, die den neuen M1-Chip bekommen, gehört neben dem MacBook Air und dem MacBook Pro der kleinste PC von Apple: der Mac mini. Was er kann, sagt der Test von COMPUTER BILD.

Der Mini macht den Anfang
Auf den ersten Blick ist der neue Apple Mac mini 2020 M1 nur an der Gehäusefarbe zu erkennen: Er ist wieder silber, der direkte Vorgänger war grau (Space-Grey). Die wesentlichen Veränderungen finden unter der Haube statt – und hier steckt bei allen drei neuen Macs sehr ähnliche Technik drin. Herzstück ist die neue Hauptplatine mit dem Apple M1-Prozessor, der für alle gleich ist. Los geht es bei den drei Modellen mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und einer 256 Gigabyte SSD. Bis zu 2 Terabyte SSD und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher sind möglich – mehr geht noch nicht. Daher gibt es auch weiterhin MacBook Pro und Mac mini mit Intel-Prozessoren – beim Mac mini mit Sechskern-Prozessoren (Core i5 oder Core i7) und bis zu 64 Gigabyte Arbeitsspeicher. Nur das MacBook Air mit Intel-Chip fliegt bei Apple aus dem Programm.
Tempo, Tempo
Wer auf der Suche nach einem richtig schnellen Mac ist, kann schon bei diesen „kleinen“ Macs zugreifen. Der Tempogewinn gegenüber den Vorgängermodellen ist deutlich, die Unterschiede zwischen den drei getesteten M1-Macs gering: Mit Office-Programmen ist der Mac mini 2020 M1 schneller als der Vorgänger und jedes MacBook mit Intel-Prozessor. Selbst der aktuelle iMac 2020 27 Zoll mit Acht-Kern-Prozessor ist mit Office-Programmen nur genauso schnell. Einen Tempovorteil bieten Intel-Macs nur bei der Videobearbeitung und beim Zocken – wenn ein schneller Grafikchip drinsteckt, etwa der Radeon Pro 5500XT im iMac. Der ist dann doch noch eine Ecke schneller als die integrierte Grafikeinheit des M1-Prozessors. Die ist mit reduzierter Auflösung durchaus spieletauglich – mit 1920x1080 Pixel (für Full-HD-Monitore) berechnete der Mac mini im Test 40 Bilder pro Sekunde. Für Gelegenheitsspieler ist das schnell genug, Profi-Zocker setzen eh meist auf einen Gaming-PC oder auf ein Gaming-Notebook mit Windows.

Neue Software für den Mini
Dass der Tempovorspung gegenüber den bisherigen Modellen nicht noch größer ausfällt, liegt (noch) an der Software. Denn die Programme müssen an die neue Technik des M1-Prozessors angepasst werden. Das hat Apple schon für den größten Teil der hauseigenen Software erledigt, ebenso Microsoft für Office und Adobe bei Lightroom. Auch kleinere Software-Hersteller wie Affinity, die vor allem für Macs Programme entwickeln, haben schon erste Programme umgestellt. Aber viele wichtige Programme wie Photoshop sind noch nicht an den neuen Prozessor angepasst und benötigen daher das Hilfsprogramm Rosetta 2, das zwischen Software und Prozessor übersetzt. Das Hilfsprogramm funktioniert aber so gut, dass die meisten Programme auf den M1-Macs mindestens so schnell wie auf einem Mac mit Intel-Prozessor sind. Nutzer müssen also nicht warten, bis es an den M1 angepasste Versionen ihrer Programme gibt. Große Hersteller wie Adobe dürften in den kommenden Monaten ihre Software für den M1 fit machen – dann gibt es noch mal einen Temposchub.

Schön leise
Erfreulich: Trotz hoher Leistung bleibt der Lüfter im Mac mini flüsterleise (0,1 Sone) – selbst unter Volllast. Warum überhaupt einen Lüfter einbauen, wenn das MacBook Air mit M1 doch ohne auskommt? Der Prozessor kann im Mac mini länger mit Volllast laufen, während das MacBook Air nach längeren Vollgas-Phasen die Taktfrequenz leicht zurücknimmt, um den Stromverbrauch zu verringern und ein Überhitzen des Prozessors zu verhindern. Das macht sich etwa beim Importieren von ein paar tausend Fotos in eine Lightroom-Bibliothek oder beim Umwandeln einer längeren Videodatei bemerkbar.

Bitte passend kaufen
Der Arbeitsspeicher (wie bei MacBooks schon länger üblich) und die SSD sind fest aufgelötet. Nachträgliches Aufrüsten ist so nicht möglich. Da sollte man die Ausstattung beim Kauf im Zweifelsfall lieber etwas großzügiger wählen. Und wer mehr als 16 Gigabyte Arbeitsspeicher haben möchte, greift am besten zum iMac in 27 Zoll und mit Core-i7-Prozessor, um sich keinen Temponachteil einzuhandeln. Zwei kleine Verbesserungen: Das eingebaute WLAN beschleunigt aufs aktuelle ax-Tempo. Die USB-C-Buchsen entsprechen dem USB-4-Standard (mit USB 3.1 Gen 2, Thunderbolt und Displayport). Bei der Zahl der Anschlüsse hat Apple aber gekürzt (vermutlich, um beim Mac mini die gleiche oder eine sehr ähnlich Hauptplatine wie beim MacBook Air und MacBook Pro verwenden zu können): Der Mac mini 2020 M1 hat nur vier USB-Buchsen (2 x USB-A, 2 x USB-C), beim Intel-Modell sind es sechs (2 x USB-A, 4 x USB-C). Eine "Tradition" führt auch der jüngste Mac mini fort: Tastatur und Maus (oder Touchpad) gibt es nur gegen Aufpreis.

Test-Fazit Apple Mac mini 2020 M1
Viel Power versprochen – und abgeliefert! Obwohl erst ein Teil der Software an den neuen M1-Prozessor angepasst ist, sorgt der für einen echten Temposchub: Der Mac mini 2020 M1 (Test-Note 2,8, getestetes Modell MGNR3D/A) ist richtig schnell geworden und macht selbst einem flotten iMac Konkurrenz. Dass es trotzdem nur für eine befriedigende Test-Note reicht, liegt nicht am Tempo, sondern an der kargen Ausstattung: So gibt es beispielsweise Tastatur und Maus nur gegen Aufpreis.

Mac mini 2020 M1
Viel Power versprochen – und abgeliefert! Obwohl erst ein Teil der Software an den neuen M1-Prozessor angepasst ist, sorgt der für einen echten Temposchub: Der Mac mini 2020 M1 (getestetes Modell MGNR3D/A) ist richtig schnell geworden und macht selbst einem flotten iMac Konkurrenz. Dass es trotzdem nur für eine befriedigende Test-Note reicht, liegt nicht am Tempo, sondern an der kargen Ausstattung: So gibt es beispielsweise Tastatur und Maus nur gegen Aufpreis.

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