M.2-SSDs im Test: Turbo-Riegel für Ihren Rechner!

Eine SSD im schlanken M.2-Format bringt Ihren Computer richtig auf Trab. Welche für besonders viel Tempo sorgt, offenbart der große Test von COMPUTER BILD.

Klein, schnell und gar nicht mal so teuer – so sieht der Datenspeicher der Zukunft aus: die SSD im M.2-Format. Schon ab 100 Euro gibt es einen Power-Riegel mit 500 Gigabyte Speicher, der lahme PCs und Notebooks auf Trab bringt. COMPUTER BILD hatte aktuelle SSDs im Test und sagt, wo System und Programme gut aufgehoben sind.

Das sind die Vorteile einer M.2-SSD
Um eine SSD zu bauen, sind nur wenige Speicherchips und etwas Steuerungselektronik nötig – alles passt locker auf eine kaugummistreifengroße Platine. Vorteil des M.2-Formats: Durch die kleinen Abmessungen ist es für PC- und Notebook-Hersteller leicht, Platz für eine SSD zu schaffen. So lässt sich etwa bei Notebooks eine SSD für maximales Tempo mit einer Festplatte für besonders viel Speicherplatz kombinieren. Bei PCs steckt die M.2-SSD auf der Hauptplatine und nicht in einem Laufwerksschacht, das ermöglicht sehr kompakte Gehäuse. Und weil M.2-SSDs keine Kabel brauchen, reduziert sich auch das Strippen-Wirrwarr.

M.2-SSD: Standardgröße 22x80 Millimeter
M.2-SSDs gibt es in verschiedenen Formaten: Durchgesetzt hat sich die Größe 22x80 Millimeter. Die haben auch alle Testkandidaten. Wer aufrüsten will, muss vor allem bei Notebooks aufpassen. In einige passen nur kleinere M.2-SSDs im Format 22x42 Millimeter, etwa beim Trekstor Primebook. Auch bei der Datenübertragung müssen PC-Bauer und Aufrüster genauer hinschauen. Hier kommen bei den M.2-SSDs zwei Techniken zum Einsatz: SATA und NVMe. Welche davon in den eigenen PC passt, klärt ein Blick ins Handbuch des PCs oder der Hauptplatine. Per Software-Check lässt sich der Typ des M.2-Steckplatzes leider nicht zuverlässig erkennen. Ist die passende M.2-SSD aber erst einmal gefunden, klappt der Einbau kinderleicht.

Daran erkennt man eine M.2 SATA
Bei einer M.2-SATA-SSD kommt die gleiche Technik zum Einsatz wie bei einer Festplatte oder SSD im herkömmlichen 2,5-Zoll-Format. Dieser Anschluss hat sich zwar bewährt, bremst aktuelle SSD-Speicher inzwischen aber aus. Zu erkennen sind M.2-SATA-Modelle an den beiden Kerben im Stecker.

Was bedeutet M.2 NVMe?
Die Abkürzung NVMe steht für „Non Volatile Memory express“ („nicht flüchtiger Speicher“). Der Zusatz „express“ verweist auf die verwendete Technik, die NVMe von den PCIe-Steckplätzen übernommen hat. Daher werden die NVMe-Modelle auch häufig als PCIe-SSDs angeboten. Aktuelle NVMe-SSDs arbeiten mit der Version 3.0 und vier Datenleitungen (PCIe x4). Damit lassen sich bis zu 4 Gigabyte pro Sekunde übertragen, etwa siebenmal mehr als per SATA (maximal 600 Megabyte pro Sekunde). Zudem ist der Anschluss darauf optimiert, auf Daten in beliebiger Reihenfolge zuzugreifen. Ein Vorteil, da bei SSDs die Daten oft stark verteilt über den Datenträger gespeichert sind.

Starker Preisverfall bei M.2-SSDs
Im Vergleich zum Test im Vorjahr sind die Preise für SSDs deutlich gefallen: Die günstigste SSD im Test, die Intenso M.2 Top Performance, kostet in der 512-GB-Variante nur 100 Euro. Und die größeren 1.000-GB-Modelle gibt es schon ab 230 Euro. M.2-SSDs mit SATA-Anschluss sind dabei spürbar günstiger als die schnelleren NVMe-Modelle. Der Aufpreis fällt aber nicht mehr ganz so drastisch aus: Die günstigste NVMe-SSD im Test, die Adata Gammix S11 (480 GB), kostet 150 Euro – so viel kosten auch einige SATA-Modelle.

NVMe bringen deutlich mehr Tempo
Das Tempo der SATA-SSDs hat sich gegenüber älteren Modellen kaum verbessert. Bei der Übertragung sehr großer Dateien schaffen die SATA-Modelle maximal 491 Megabyte pro Sekunde, bei mittelgroßen Dateien sind bis zu 439 Megabyte pro Sekunde drin. Über den NVMe-Anschluss geht viel mehr: Hier fließen bei mittelgroßen Dateien bis zu 1,3 Gigabyte pro Sekunde. Mit sehr großen Dateien oder bei Benchmarks erreichen die NVMe noch viel höhere Werte, die 970er-Modelle von Samsung schaffen bis zu 3,4 Gigabyte pro Sekunde.

Benchmark-Rekorde kontra Praxis
Diese Fabelwerte sind in der Praxis aber nicht so wichtig. Hier kommt es neben der Datenübertragung bei mittelgroßen Dateien vor allem auf die Reaktionsgeschwindigkeit an. Die wird in IOPS gemessen und gibt die Anzahl der Lese- oder Schreibvorgänge pro Sekunde an. Auch hier sind die NVMe-Modelle klar schneller, ihr Vorsprung fällt aber weniger drastisch aus: Die schnellste NVMe-SSD, die Adata Gammix S11, kam im Test auf knapp 127.000 IOPS, die schnellste SATA-SSD, die Crucial MX500, auf knapp 78.000 IOPS. Der Aufpreis für eine NVMe-SSD lohnt sich bei Systemen, bei denen es auf jedes Quäntchen Leistung ankommt. Für günstige Computer reicht ein SATA-Modell.

M.2-SSD Pro oder Evo: Ist teurer besser?
Die meisten SSD-Hersteller bauen mehrere Serien von M.2-SSDs mit gleicher Kapazität, aber unterschiedlicher Technik. Die Modelle liegen bei Preis und Tempo teils deutlich auseinander. Wichtig: Teurer heißt nicht automatisch besser! Die Samsung-Pro-Modelle schnitten im Test nicht besser ab als die günstigeren Evo-Varianten. Und bei Crucial war die neuere MX500 klar schneller als die ältere, aber teurere MX300.

M.2-SSDs – Test-Fazit
Samsung ist auch bei den kleinen M.2-SSDs das Maß der Dinge und siegt in gleich drei Rubriken: mit der Samsung 970 Evo bei den M.2-SSDs mit NVMe-Technik in den Kategorien 500 Gigabyte und 1.000 Gigabyte, bei den günstigeren M.2-SSDs mit SATA-Schnittstelle um 500 Gigabyte mit der Samsung 850 Evo. Nur bei den SATA-SSDs mit 1.000 Gigabyte lag ein anderer vorn: Crucial mit der MX500. Trotz teils deutlicher Preisunterschiede gibt es aber nur zwei Preis-Leistungs-Sieger: die Adata Gammix S11 (150 Euro) bei den NVMe-Modellen um 500 Gigabyte und das SATA-Schnäppchen Intenso M.2 Top Performance mit 512 Gigabyte (100 Euro).

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