Ist es sinnvoll, die Laptopkamera zu verdecken?

Hast du auch ein Post-It über deiner Laptopkamera kleben? Mit diesem Sicherheitsbedürfnis bist du nicht allein. Ob Sticker, Post-it oder Webcam-Schieber aus Plastik – viele User setzen auf eine Webcam-Abdeckung, weil sie befürchten, jemand könne sich unbefugt Zugriff auf die Kamera verschaffen. Alles nur Paranoia? Wie sinnvoll ist es überhaupt, die Laptopkamera abzudecken? UPDATED klärt auf.

Kann sich tatsächlich jemand in meine Webcam hacken?
Grundsätzlich ist es durchaus möglich, dass sich jemand in die Webcam deines Laptops hackt. Bei einem durchschnittlichen Nutzer ist die Chance allerdings recht gering, dass es jemand tut. Interesse, den User eines Laptops heimlich über die Webcam zu beobachten, haben Hacker meist nur dann, wenn es sich um eine berühmte Person handelt oder jemanden, der beruflich mit hochsensiblen Daten arbeitet. Dementsprechend lassen Persönlichkeiten wie Mark Zuckerberg, Edward Snowden oder James Comey, der Chef des FBI, ihre Kameras lieber abgeklebt.

Willst du auf Nummer sicher gehen, kann der Sticker auf der Laptop-Kamera aber nicht schaden. Schließlich ist diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme kinderleicht mit einem schnellen Handgriff umzusetzen. Und es gelangen immer wieder Fälle an die Öffentlichkeit, in denen sich Hacker ungefragt Zugang zu Laptop-Webcams verschafft haben. Auch IT-Sicherheitsforschern ist es mehrfach gelungen, komplizierte Schutzmechanismen zu umgehen und die Kamera von Laptops zu hacken.

Eine typische Methode sind sogenannte Remote Access Trojans (RAT). Diese Software kann aus der Ferne Passwörter mitschneiden, den Desktop kontrollieren oder die Kamera einfach unbemerkt einschalten.

Auf deinen Rechner kann so eine Spionagesoftware unter anderem über den Anhang sogenannter Phishing-E-Mails gelangen, deren Absender sich als vertrauenswürdige Person oder Institution ausgibt – zum Beispiel PayPal oder deine Bank. Eine weitere Möglichkeit: Der Hacker kommentiert einen Beitrag im Netz und verweist in seinem Kommentar auf einen Downloadlink, in dem der Trojaner versteckt ist. Klickst du auf den Link, lädst du dir unbemerkt die Malware – so der Fachbegriff für schädliche Software – herunter.

Woran erkenne ich, dass jemand meine Webcam gehackt hat?
Wenn du die gängigen Sicherheitsvorkehrungen für E‑Mail, Social Media und das Surfen im Internet beachtest, sollte sich eigentlich niemand in deine Webcam hacken können. Du hast dennoch den Verdacht, dass sich jemand Zugang verschafft hat? Ob dir wirklich jemand ungefragt über deine Laptopkamera zusieht, ist nicht leicht zu erkennen. Ein deutliches Warnsignal ist es, wenn die Webcam-LED leuchtet, obwohl du die Kamera eigentlich gar nicht nutzt. In diesem Fall ist ein Zugriff von außen sehr wahrscheinlich.

Die Webcam ist aber auch ansteuerbar, ohne dass die LED dabei aufleuchtet – wie Sicherheitsexperten von der Johns Hopkins University 2013 zum Beispiel an älteren MacBooks demonstrierten. In so einem Fall wird die Malware probieren Aufnahmen zu machen, ohne dass die Lampe leuchtet.

Was hast du darüber hinaus für Möglichkeiten zu erkennen, dass deine Webcam gehackt wurde? Zugegeben: nicht wirklich viele. Wer seinen Rechner normal benutzt, bemerkt den Angriff von außen meist gar nicht. Dir kann jedoch Kommissar Zufall in die Hände spielen: wenn du beispielsweise deine Webcam nutzen möchtest, das aber nicht möglich ist, weil sie von einem anderen Programm verwendet wird.

Falls du den konkreten Verdacht hegst, dass sich jemand in deine Kamera gehackt haben könnte, schaue dir am besten den Netzwerkverkehr genauer an und überprüfe deine Festplatte auf verdächtige Aktivitäten hin. Wenn die Webcam wirklich außerhalb deiner bewussten Aktivierung aufnimmt, muss das entsprechende Video auf der Festplatte zwischengespeichert und außerdem ins Internet hochgeladen werden.

Laptop-Kamera abdecken: Was sollte ich beachten?
Auch wenn es relativ unwahrscheinlich ist, dass sich jemand von außen in deine Laptop-Kamera hackt, ist es sinnvoll, wenn du für die Extraportion Sicherheit deine Webcam abdecken möchtest. Was eignet sich dazu am besten? Du kannst aus mehreren Möglichkeiten wählen:
Klebeband: Verdeckt die Linse gut. Verwende es aber nur, wenn es sich rückstandslos wieder entfernen lässt. Benutze lieber kein Isolierband, Aufkleber oder Ähnliches. Sie können die Linse verunreinigen oder beschädigten. Alternativ kannst du auch ein Stück Papier oder Watte auf das Kameraauge legen und mit Klebefilm befestigen.

Post-It: Ebenfalls eine gute und einfache Möglichkeit, spionierenden Blicken die Sicht zu versperren. Die Klebezettel lassen sich leicht und rückstandslos wieder entfernen. Wichtig: Du musst sie häufiger erneuern und hast vielleicht auch mal kein Post-it zur Hand, wenn du eines gebrauchen könntest.

Laptopkamera-Abdeckung aus Plastik: Solche Abdeckungen haben eine Schiebevorrichtung, mittels derer du das Kameraauge bei Bedarf verdecken oder freilegen kannst. Sie sind sinnvoll und halten lange. Falls du dir eine solche Abdeckung zulegen möchtest, achte unbedingt darauf, dass sie zu deinem Gerät passt und dessen Kamera in geöffnetem Zustand verdeckt.

Was ist eigentlich mit der Smartphone-Kamera?
Zwar ist das Risiko, dass sich jemand Zugriff auf die Frontkamera deines Smartphones verschafft, Experten zufolge noch geringer als beim Laptop. Möglich ist es dennoch. Du kannst das Risiko bereits minimieren, indem du Apps keinen Zugriff auf die Smartphone-Kamera gewährst – außer, es ist unbedingt notwendig.

Falls du hundertprozentig sichergehen möchtest, dass dir niemand unerlaubt zusieht, kannst du natürlich auch die Kamera an deinem Smartphone verdecken. Auch hierfür gibt es kleine Webcam-Schieber, die du über dem Kameraauge platzieren kannst.

Kameraabdeckung für den Laptop schützt aus gutem Grund
Es ist nicht unbedingt paranoid, die Kamera beim Laptop, Tablet oder Smartphone abzukleben oder anderweitig zu verdecken. Tatsächlich schützt sich so jeder vierte Nutzer vor unerlaubten Blicken aus dem Netz. IT-Sicherheitsexperten raten sogar dazu. Hackerangriffe sind zwar selten, kommen aber immer wieder mal vor.

Vor allem ist es so einfach, den visuellen Hackerangriff zu umgehen: Ein Post-It reicht schon. Auch Klebeband funktioniert, du solltest es allerdings nur verwenden, wenn es keine Rückstände hinterlässt. Ansonsten ist dein Bild bei der nächsten Videokonferenz von einem weißen Schleier überzogen. Praktisch sind auch professionelle Laptopkamera-Abdeckungen, welche die Linse durch einfaches Schieben freilegen. Sie sind preisgünstig und halten recht lange.

Wer in Sachen Privatsphäre ganz konsequent ist, benutzt übrigens nicht nur eine Abdeckung für die Webcam, sondern überklebt das integrierte Mikrophon gleich mit.

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