Datenschutz bei WhatsApp - Das sollten Sie wissen

Heutzutage kommt niemand an den beliebten Messenger-Dienst "WhatsApp" vorbei. Doch wie sicher ist der Dienst? Im Folgenden finden alle wichtigen Informationen zum Datenschutz bei WhatsApp.

Voraussetzungen für die Nutzung von WhatsApp
Um den Messenger WhatsApp nutzen zu können, müssen Empfänger und Sender ein Smartphone besitzen. Außerdem muss auf beiden Geräten die WhatsApp App installiert sein. Der Nachrichtendienst funktioniert über eine sogenannte Client-Server-Struktur.

Die Clients, also Empfänger und Sender, werden über ihr Smartphone mit dem Server verbunden, welche den Versand der Nachrichten übernimmt und koordiniert. Auch die Verwaltung der Nutzer- und Kontaktdaten erfolgt über diesen Server.

Aber nicht nur Nachrichten können Sie über diese Weise versenden, sondern auch Dateianhänge wie Fotos, Videos oder andere Dateien. Mit einem Blick lässt sich sehen, welche Nutzer gerade online und erreichbar sind. S

elbst wenn der Nutzer sein Handy zwischenzeitlich ausgeschaltet hat oder seinen Präsenzstatus verbirgt, kann er Nachrichten empfangen. Die Mitteilungen werden dann zugestellt, wenn Sie sich mit Ihrem Smartphone wieder im Netz anmelden.

Sehr angenehm ist, dass die Kommunikation über Betriebssystemgrenzen hinweg übertragen werden kann. Das unterscheidet WhatsApp von anderen vergleichbaren Diensten wie Apples iMessage.

Wie kostenlos ist WhatsApp tatsächlich?
Aktuell kann WhatsApp von Android-, BlackBerry OS-, iOS-, Symbian- und Windows Phone-Nutzern verwendet werden. Die App und ihre Verwendung sind seit Januar 2016 komplett kostenfrei.

Für die Anmeldung ist es lediglich erforderlich, die eigene Telefonnummer anzugeben und diese mittels einer automatisch von WhatsApp versendeten SMS zu bestätigen.

Anschließend können Sie die App vollkommen kostenlos nutzen, solange sich der Einsatz in einem WLAN abspielt oder Sie eine Datenflatrate nutzen. Der Datentarif der App entspricht demjenigen, den Sie für das Surfen im Internet und für das Versenden von E-Mails verwenden.

Somit bleibt Ihnen eine volle Kostenkontrolle erhalten, selbst wenn Sie unzählige Nachrichten verschicken und Daten oder Fotos austauschen. Wer WhatsApp allerdings außerhalb der EU nutzt, muss damit rechnen, durch Datenroaming erhebliche Gebühren zahlen zu müssen.

Daher sollte auf Reisen und im Urlaub WhatsApp nur dann genutzt werden, wenn eine Datenflatrate bzw. der richtige Tarif zur Verfügung stehen.

Datenschutz bei WhatsApp - Was passiert mit meinen Daten?
Datenschützer kritisieren bis heute immer wieder zu Recht, dass der Datenschutz bei WhatsApp unbefriedigend sei und es viele Sicherheitslücken gäbe. Zum Beispiel kann die App nur dann eingesetzt werden, wenn Sie Zugriff auf das Adressbuch gewähren.

Die darin enthaltenen Informationen und sogar alle Änderungen werden dann an einen US-amerikanischen Server weitergeleitet, sodass der WhatsApp-Anbieter - das ist Facebook - darauf Zugriff hat. Prinzipiell ist es möglich, den Zugriff auf das Telefonbuch zu untersagen, allerdings funktioniert WhatsApp dann nicht mehr.

Aber auch beim Installieren der App gewähren Sie der App schon tiefe Einblicke in Ihre Privatsphäre. So kann WhatsApp z. B. auf Ihre Telefonliste zugreifen und eigenständig SMS versenden.

Datenschutzbestimmungen von WhatsApp
Des Weiteren wurde im September/Oktober 2016 eine Änderung an den Datenschutzbestimmungen von WhatsApp vorgenommen. Seither werden sogar die Telefon- und Nutzungsdaten an Facebook weitergeleitet.

Facebook selbst gibt an, dass diese Daten dazu genutzt werden, um individuelle und auf die Nutzer zugeschnittene Werbeangebote erstellen zu können. Durch das Entfernen des Hakens in den Nutzungsbestimmungen lässt sich eine Weiterleitung dieser Daten jedoch verhindern.

Diese Einstellung ist unter Account --> Meine Account-Info teilen zu finden. Was aber in jedem Fall an Facebook übermittelt wird, sind die eigene Telefonnummer und die Nutzungszeiten.

Datenschutz-Einstellungen bei WhatsApp konfigurieren
Auch Sie können ihren Datenschutz bei WhatsApp einstellen. So lassen sich z. B. Lesebestätigungen, der "Zuletzt Online" Status, das Profilbild und die Info bearbeiten. Gehen Sie dazu einfach im WhatsApp Menü auf Einstellungen --> Account --> Datenschutz.

Ratsam ist es kein zu privates Foto als Profilbild zu nehmen, z. B. Fotos die zeigen, wo Sie wohnen oder die Gesichter Ihrer Kinder. Auch der "Zuletzt online" Status sollte ausgestellt werden. So lässt sich nicht Ihr Alltag nachvollziehen, z. B. wann Sie schlafen oder wann Sie arbeiten.

Ende-zu-Ende Verschlüsselung bei WhatsApp
WhatsApp möchte seine Nutzer mit der Ende-zu-Ende Verschlüsselung schützen. Das bedeutet, dass alle Nachrichten nur vom Sender und Empfänger gelesen werden können.

Um die Nachrichten lesen zu können, wird ein spezieller Schlüssel verwendet, welchen nur Sender und Empfänger besitzen. Jedoch wird diese Verschlüsselung nur eingesetzt, wenn beide Chat-Teilnehmer die neuste WhatsApp Version installiert haben.

Bei Gruppenchats ist dies noch gravierender. Sobald eine Person noch eine ältere WhatsApp Version besitzt, sind alle Nachrichten im Gruppenchat unverschlüsselt, auch wenn die anderen Nutzer die neuste Version besitzen.

Auch wenn die Nachrichten jetzt nicht mehr zu lesen sind, kann WhatsApp trotzdem noch nachvollziehen mit wem sie schreiben, wenn auch nicht was. So lässt sich immer noch herausfinden, mit wem Sie in Kontakt stehen. Besonders bei Gruppenchats ist dies eine leichte Sache.

Bedenken beim Datenschutz von WhatsApp
Aus all diesen Gründen sollten Sie darauf verzichten, vertrauliche Informationen via WhatsApp zu verschicken. Auch PINs und Passwörter sollten Sie nicht im Adressbuch speichern.

Der Dienst kann diese sonst, aufgrund des vollen Zugriffs auf Ihr Adressbuch, weitergeleiten. Aber auch in WhatsApp Nachrichten sollten Sie keine wichtigen Daten übermitteln, da Sie nie wissen, ob am anderen Ende wirklich die richtige Person sitzt.

Nicht zuletzt ist WhatsApp eine Spielwiese für Spammer. Vermeiden Sie deswegen, Links von Unbekannten anzunehmen.

Urteil zum Datenschutz bei WhatsApp
Dadurch, dass WhatsApp den vollen Zugriff auf Ihre Kontakte bekommt, werden an WhatsApp Nummern weitergegeben ohne die Besitzer vorher um Erlaubnis zu fragen. Doch ist das legal? Damit beschäftigte sich jetzt das Amtsgericht Bad Hersfeld in Deutschland.

Das Gericht entschied, dass die automatische Weitergabe der Daten ohne Einwilligung der Kontakte geltendes Recht verletzt. Infolgedessen kann es zu einer Abmahnung kommen.

So komisch es auch klingt, am Sichersten sind Sie, wenn Sie von jedem Ihre Kontakte eine schriftliche Erklärung verlangen. Kontakte die nicht damit einverstanden sind, sollten Sie aus Ihrem Telefonbuch löschen.

Alternativen zu WhatsApp
Sollten Sie aufgrund des Datenschutzes bei WhatsApp ganz über einen Wechsel zu einem anderen Nachrichtendienst nachdenken, gibt es viele Möglichkeiten. Eine Alternative ist der beliebte Messenger "Threema".

Diese App, welche den Unternehmenssitz in der Schweiz hat, verlangt weder Telefonnummer noch die E-Mail-Adresse. Zudem bietet der Dienst auch einige Zusatzfunktionen wie z. B. Umfragen in Gruppenchats.

Eine weitere Alternative stellt die App "Telegram" dar. Sie ist ein Open-Source-Messenger und setzt ein großes Augenmerk auf den Datenschutz. Durch Bots können Sie die App umfangreich erweitern. So ist es auch möglich, Spiele in Threema zu spielen.

Die Kontakte sinnvoll verwalten

Unter dem Punkt Chats können Sie die letzten Chat-Sitzungen aufrufen. Wenn die App neu installiert wurde, befinden sich in der Chat-Liste noch keine Einträge. Über das Stift-Symbol in der oberen Hälfte können Empfänger aus einer Kontaktliste ausgewählt und Texte an die entsprechenden Kontakte verfasst werden. Über Mehrere Empfänger kann dieselbe Nachricht an mehrere Personen gleichzeitig verschickt werden. Ebenso ist es möglich, eine Gruppe zu gründen und bis zu 30 Kontakte in diese Gruppe einzuladen. Das gelingt über den Punkt Neue Gruppe.In einigen Fällen wird ein Kontakt bei WhatsApp nicht angezeigt, obwohl die App bei dem entsprechenden Nutzer auf dem Smartphone installiert ist. In den meisten Fällen liegt das an der Schreibweise der jeweiligen Telefonnummer. Hier genügt es oft, die im Adressbuch hinterlegte Nummer zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Die Nummer sollte dem internationalen Standard entsprechen und mit einem + beginnen. Anschließend folgen die Ländervorwahl und die Rufnummer. Hierbei wird keine führende 0 genutzt.
An die hinterlegten Kontakte können neben Nachrichten auch Bilder, Sprachnotizen, Standortinformationen und Videos verschickt werden. Im Chat sind Miniaturansichten dieser Inhalte zu sehen, sodass diese leicht aufgerufen werden können. Hierbei werden zum Beispiel Fotos vergrößert und Videos abgespielt. In den Einstellungen kann zudem festgelegt werden, dass Inhalte, die von anderen Nutzern geschickt werden, automatisch auf dem Smartphone abgespeichert werden sollen.


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