Apple TV 4K, Fire TV Cube oder Android: Für wen lohnt sich eine TV-Box?

Smart-TVs können praktisch als Computer durchgehen. Wozu brauchen Menschen also eine zusätzliche TV-Box? Apple TV 4K, Fire TV Cube, Google Chromecast (Ultra) sowie diverse andere Android-basierte Boxen von Nvidia, Xiaomi, Bqeel und mehr sind auf dem Markt. Wann und für wen lohnt sich eine solche TV-Box bzw. ein TV-Stick? Was können sie und für wen eignet sich welches Gerät? Wir beantworten, was moderne Boxen können, und geben eine Kaufberatung.

Wozu eine TV-Box?
Ein Fernseher oder Smart-TV ist in der Regel deutlich langlebiger als das zugrundeliegende Betriebssystem und die dafür verbaute Hardware. Gilt der jeweilige Hersteller dazu noch als Update-Muffel, sind u.a. längere Kompatibilität mit Streaming-Diensten und die Online-Sicherheit auf Dauer nicht mehr gegeben.

Abgesehen von Apple TV 4K und Fire TV Cube, die jeweils (zusätzlich) für die Online-Dienste des Herstellers optimiert sind, präsentieren sich andere Boxen als Universallösung für Smart-TV-Funktionen am Fernseher. Mitgelieferte Fernbedienungen stellen den gewohnten Wohnzimmerkomfort sicher. Vorrangig beim Chromecast nutzen Sie das Smartphone statt einem separaten Signalgeber.

Smart-TV-Funktionen sind oft auf Online-Streaming oder das Abspielen lokal verbundener Medien beschränkt. Möchten Sie einen Film von Ihrem NAS, Mediaserver oder anderem Heimnetzgerät streamen, hört der Funktionsumfang bei DLNA, UPnP und vielleicht noch Miracast / Chromecast schon auf. Die Nutzung von Angeboten wie Plex, Kodi oder der Zugriff auf eigene Fotos und Videos vom Netzwerkspeicher ist gar nicht oder nicht ohne weitere Maßnahmen an bereits eingerichteten Freigaben und Co. möglich.

Eine leistungsstarke Box eignet sich zudem als Konsolenalternative. Das gilt praktisch für alle modernen Boxen. Stichworte sind Apple Arcade, Google Stadia (pc-magazin.de) und natürlich die Spiele-Angebote aus den App-Stores von Apple, Google oder Amazon. Über Bluetooth verbinden Sie Game-Controller​​ und genießen die jeweiligen Mobile-Versionen von Fortnite, Minecraft, PUBG, GTA: San Andreas und viele mehr.

Eine TV-Box gibt Ihnen also mehr technische Möglichkeiten bei der Mediennutzung, öffnet Möglichkeiten für Wohnzimmer-Gaming, kann Ihnen mehr Komfort im Heimnetz ermöglichen und ist in der Regel sicherer (weil Update-technisch häufig gepflegter) als die oft eingeschränkten Funktionen eines Smart-TVs. State-of-the-Art-Sprachsteuerung wird über Siri, Alexa oder Google Assistant realisiert. Hier sind erst modernere Fernseher so weit.

Apple TV 4K
Nutzer des iTunes-Filmekatalogs nutzen oft etwaige AirPlay-Funktionen des TVs, haben ein Apple-Gerät als Zuspieler mit dem Fernseher verbunden oder nutzen gleich die stationäre Apple TV (4K) Box. Die ist in der aktuellen Ausgabe 4K-fähig, kann Dolby Vision sowie Dolby Atmos (HDMI 2.0 am TV erforderlich) und bietet auch genug Leistung für mobile Spiele aus dem App Store. Dafür . Das funktioniert natürlich auch auf Android-basierten Geräten.

Ein Apple TV 4K ist also (Überraschung!) für Nutzer optimal, die Ihre Medien über Apple kaufen und konsumieren. Apps für Netflix, Amazon, Youtube, Mediatheken und Co. machen die wohl meistgenutzten Smart-TV-Funktionen überflüssig. Bei Updates für Apples tvOS müssen Sie sich keine Sorgen machen.

Wie bei Apples TV-Box ist der Fire TV Cube von Amazon optimal für Nutzer der Online-Angebote des Versandriesen. Mit HDMI 2.0 genießen Sie am kompatiblen Fernseher 4K, Dolby Vision und Dolby Atmos. Wer Prime Video sowie Music, Amazons digitale Ausleihmöglichkeiten für Filme, Audible und Co. nutzt, hat mit Anschaffung des Fire TV Cubes alles aus einer Hand. Die Verwaltung und das Abspielen von Inhalten aus Ihrer Bibliothek geschehen wie bei Apple quasi wie aus einem Guss.

Fire TV Cube
Mit dem Fire TV Cube haben Sie Zugriff auf den App Store von Amazon, dem es natürlich an Netflix, Mediatheken, Youtube (mittlerweile wieder dabei) und mehr nicht mangelt. Das Angebot ist aber kleiner als im konventionellen Play Store eines üblichen Android-Geräts.

Das Fire-OS-System basiert auf Android, möchte seine Google-Wurzeln aber scheinbar verbergen. Statt direkten Zugriff auf den Play Store können versierte Nutzer - wenn ein Angebot bei Amazon fehlt - per Sideload kompatible Android-Apps nachinstallieren. Wie das beispielsweise auf dem Fire Tablet funktioniert, haben wir exemplarisch gezeigt. Wie Sie via Fire TV vom NAS streamen, lesen Sie auf pc-magazin.de.

Einen Vergleichstest von Apple TV 4K mit Fire TV 4K HDR hat pc-magazin.de für Sie. Letztgenanntes Gerät ist quasi der Vorgänger des Fire TV Cubes. Der ist deutlich günstiger, aber für Amazon-Inhalte (inkl. 4K) ebenso gerüstet. Der Hardware- und Feature-Umfang ist natürlich deutlich abgespeckter im Vergleich zum Cube. Wer nur streamen will, dem reicht der Stick. Ähnlich wie der folgende Chromecast.

Chromecast Ultra
Eigentlich zählt der Chromecast (Ultra) mehr als Bindeglied zwischen Smartphone bzw. Tablet und dem Fernseher denn als TV-Box. Der Chromecast gibt Nutzern die Möglichkeit, das angezeigte Bild samt Ton vom Smartphone auf den Fernseher zu bringen. Entweder klonen Sie die Anzeige des mobilen Geräts oder nutzen Chromecast-kompatible Apps.

Netflix, Youtube, Twitch und Co. lassen sich so auf dem Smartphone öffnen und die Inhalte an den Chromecast (und somit aufs TV-Display) senden und steuern. Dolby Vision und HDR werden unterstützt. Dolby Atmos funktioniert nicht. Mit der App beispielsweise für den VLC Player streamen Sie auch Inhalte aus dem Netzwerk, beispielsweise vom NAS via Smartphone auf den Chromecast.

Das Streaming (Download, Decoding, etc.) übernimmt der Chromecast, das schont wiederum den Smartphone-Akku und das -Display. Darauf können Sie Online-Streams dann bspw. kommentieren oder während der Ansicht Ihres Streams nebenbei surfen. Bei unseren Kollegen findet sich auch der Test zum Chromecast Ultra.

Amazon verkauft den Chromecast Ultra hierzulande auf Grund eines Streits mit Google (noch) nicht. Sie finden ihn aber direkt beim Hersteller für etwa 80 Euro. Alternativ können Sie ihn in fast jedem Media Markt und Saturn mitnehmen.

Nvidia Shield TV (Pro) 2019
Der Markt für Android TV Boxen ist etwas unübersichtlicher. Hierzulande interessant ist u.a. die Nvidia Shield, die in den aktuellen beiden Versionen 2019 auch 4K inklusive Dolby-Formaten unterstützt. Android 9 ist installiert und bietet vollen Zugriff auf den Play Store. Der Preis ist mit 160 Euro für die Standard- und 220 Euro für die Shield TV Pro in Apple-TV-Regionen. Dafür gibt es aber mit dem Nvidia Tegra-X1+-Chip einen leistungsfähigen Prozessor, der vorrangig versierteren Spielern die nötige Power an die Hand gibt. Natürlich ist Nvidia Shield auch für das Game-Streaming-Angebot Geforce Now von Nvidia optimiert.

Die rund 60 Euro Unterschied zwischen Standard- und Pro-Modell der Nvidia Shield 2019 bringen Ihnen ein Box- statt Stickformat, 32 statt 16 GB Speicher, 3 statt 2 GB RAM und mehr. Auf pc-magazin.de finden Sie einen Test zu Nvidia Shield von 2017, dem direkten Vorgänger.

Xiaomi Mi Box S
Kleinere TV-Boxen mit weniger Hardware-Power eignen sich immer noch für die einen oder anderen anspruchsloseren Games aus dem App Store, können ebenso Dolby-Formate wiedergeben und bieten natürlich 4K: zu einem deutlich günstigeren Preis. Neben der Nvidia Shield ist im hiesigen Raum die Xiaomi Mi Box S beliebt. Die EU-Version mit Google-Diensten gibt es bei Amazon für 62,90 Euro. Das Betriebssystem „Android TV“ basiert auf Android 8.1 und bietet eine Auswahl verschiedener Streaming-Apps. Via Sideload können Sie weitere Android-Apps nachinstallieren.

Bqeel TV Box R1 Plus
Der Markt für günstige Android-Boxen ist groß. Beliebte andere Geräte kommen beispielsweise von Bqeel, wie etwa die TV Box R1 Plus. Hier kommt Android 9 zum Einsatz und der Preis ist mit rund 70 Euro nur minimal höher als bei Xiaomi. Dafür bekommen Sie u.a. mehr Speicher und einen Netzwerkanschluss im Vergleich zu Xiaomi.

Android-Boxen: Worauf achten?
Achten Sie bei günstigen Android-Boxen auf Unterstützung für 4K (mind. 60 Hertz). Das kommt per „HDMI 2.0“-Anschluss und erlaubt auch echtes HDR, bzw. Dolby Vision. Für Anwendungen aus dem Heimnetz ist Kabel oft weniger störanfällig als WLAN. Achten Sie bei Geräten vor allem aus Fernost auf Global- oder International-Versionen mit Google-Diensten. Wer sich so ein passendes Gerät aussucht, nutzt den Fernseher als Display und hat ein Gerät weniger, bei dem er sich künftig um Updates sorgen muss.

Besitzen Sie einen TV, der Dolby Vision beherrscht, achten Sie auf eine entsprechende Lizenzierung (oder recherchieren Sie in Nutzerrezensionen) der TV-Box. Für Dolby Atmos muss lediglich Bitstream-Audio via HDMI möglich sein (außer Smartphone-Apps stellen die Inhalte zur Verfügung, wie beim Chromecast).

Ausreichend Anschlüsse für USB sind nicht immer selbstverständlich. Sideloading für Apps, USB-Eingabegeräte und mehr können nicht nur bei der Einrichtung behilflich sein.

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