Sony Xperia XZ2

Das Sony Xperia XZ2 Premium stellt sich im Test hohen Herausforderungen: Immerhin rufen die Japaner stolze 899 Euro (UVP) auf. Für luxuriösen Mehrwert steht ein exzellentes 4K-HDR-Display. Dessen Vorteil: Es kann High-End-Videostreams von Amazon Prime Video, Netflix und Youtube in voller Pracht abbilden. Innerhalb der Xperia-Familie gilt zudem die Premiere einer Dual-Kamera als exklusive Besonderheit.

Das von einem Metallrahmen gesäumte 3-D-Glasgehäuse ist eine Wucht: 236 Gramm und knapp zwölf Millimeter Dicke wiegen im Handling schwer, können mit gutem Willen auch als klares Bekenntnis zu klassischer Solidität durchgehen.

Qualität ist Trumpf
Die makellose Verarbeitung kommt – wie bei der XZ-Reihe erwartet – der Perfektion sehr nahe. Zu sehen gibt es auch auf der Rückseite eine Menge: In der glatten, markant gewölbten Oberfläche spiegelt sich das jeweilige Ambiente wider. IP65/68-Zertifizierungen und Corning-Gorilla-Glas der fünften Generation festigen das Vertrauen in die Alltagsrobustheit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Risikofaktoren wie Feuchtigkeit, Schmutz oder Kratzern. Weiterhin zu zentral platziert ist der Fingerprintsensor. In der „Kennenlernphase“ ertappt man sich häufiger beim Versuch, das Phone mit einer versehentlichen Berührung der Kameralinsen zu entsperren.

Als der Spitzenklasse würdig erweist sich die bereits erwähnte, 14,7 Zentimeter große LC-IPS-Anzeige mit hoher Pixeldichte (760 ppi). Die gemessene Helligkeit beträgt formidable 792 cd/m2. Klar: Der Dunkelkontrast reicht technologie­bedingt nicht an den Wert der OLED-Anzeige des XZ3 heran. Und den Trend, eine möglichst große Fläche der Vorderseite einem 18:9-Display zuzuschlagen, ignorieren die Japaner. Stattdessen halten sie dem traditionellen 16:9-Seitenverhältnis die Treue.

Üppige Leistungsreserven
Die übrige Hardware? Allererste Sahne. Qualcomms aktueller Top-Systemchip SDM 845 und 6 GB Arbeitsspeicher brachten hier in den Benchmark-Tests durch die Bank Spitzenplatzierungen. Preisbezogen sind die 64 GB Flash-Speicher eher mager; das Doppelte hätte mindestens drin sein müssen. Insgesamt stehen rund 47 GB zur freien Verwendung bereit. Wer über den Micro-SD-Hybrid-Einschub weiteren Speicherplatz schafft, muss auf eine zweite MobilfunkkarteAnzeige verzichten.

Die Xperia-Oberfläche fußt im Test noch auf Android 8. Der Rollout der aktuellen Android-9-Version „Pie“ startete im November 2018. Die vielen, meist nicht deinstallierbaren Zusatz-Apps sind sicher nicht jedermanns Sache. Gut: Situationsprofile (Xperia Actions), die sich je nach Ort und Zeit aktivieren, minimieren den Einstellungsaufwand. In den Audio-Messungen kam das XZ2 Premium zwar nicht an „Musikstars“ wie das HTC U12+ heran. Dass der Unterhaltungswert dennoch stimmt, liegt an dem kraftvollen Stereo-Lautsprecher, umfassenden Klang-Tuningoptionen und der Unterstützung hochwertiger Codecs. Die fehlende 3,5-mm-Buchse für das mitgelieferte In-Ear-Headset (Sony MH-750) lässt sich verschmerzen. Ein USB-C-Klinken­adapter liegt bei.

Sonys erste Dual-Kamera
In ihrem dualen System kombinieren die Japaner einen 19-Megapixel-RGB-Sensor mit integriertem Speicher und einen lichtempfindlichen Schwarz-Weiß-Sensor (12 MP, f/1.6). Letzterer kümmert sich auch um die Helligkeit. Bei Bedarf speichert die Kamera zudem reine Monochrom-Bilder. Die Bokeh-Funktion ermöglicht tolle, exakt freigestellte Porträts mit einstellbarer Hintergrundunschärfe. Im Manuell-Modus bringt der S/W-Sensor Licht ins Dunkel: Nachtaufnahmen waren dadurch außergewöhnlich detailreich und rauscharm. Der hervorragende Eindruck bestätigte sich im Labor.

In heller Umgebung fielen die Messergebnisse gegenüber der exzellenten Kamera des XZ2 unterm Strich stärker ab. Für feine Schnappschüsse mit knackiger Schärfe und satten Farben reichte es aber locker. Die Belichtungsautomatik brauchte ein wenig Zeit, um sich auf veränderte Lichtverhältnisse einzustellen. Top: die 4K-HDR-Videos. Über einen geeigneten Bildschirm wie das Display des XZ2 Premium wiedergegeben, wurden die Vorzüge der höheren Auflösung und erweiterten Farbtiefe greifbar. Zudem haben uns die Selfies der 13-MP-Frontkamera gut gefallen.

Zusätzlicher Kick
Bei Bedarf reichert ein musiksensibler Vibrationsmotor die Audio-Wiedergabe mit spürbaren rhythmischen Schwingungen an, was „Basswummern“ simuliert. Das dynamische Vibrations-System sorgt zudem bei Spielen wie Angry Birds Go mit taktilem Feedback ähnlich wie Konsolen-Controller für mehr Kribbeln.

Ein Highspeed-Modem (LTE Cat 18), schnelles WLAN-ac, Bluetooth 5.0 und NFC bieten alle Verbindungsmöglichkeiten. Telefonate über das 4G-Netz (VoLTE) und WLAN werden ebenfalls unterstützt. Auch im Labor überzeugte das XZ2 Premium vollauf. Dass die praxisbezogene Akkulaufzeit 8,5 Stunden beträgt, passt zu dem guten Gesamteindruck.

Fazit
Gemessen am Preis ist ein "gut" freilich zu wenig. Wer bei Sony bleiben möchte und auf eine Dual-Kamera verzichtet, findet in dem "fotogenen" XZ2 um 500 Euro und dem moderneren XZ3 zwei starke und preiswertere Alternativen.

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