Xiaomi Mi 3 E-Scooter im Test: Viel Power und hoher Fahrkomfort

Seit Sommer 2022 sind die neu gelaunchten neuen E-Scooter-Modelle des chinesischen Herstellers Xiaomi auch auf dem deutschen Markt erhältlich (3, 3 Lite und 4 Pro). Wir konnten einen der elektrischen Tretroller testen, den Mittelklasse-Scooter Xiaomi Mi 3.

Der Electric Scooter Xiaomi Mi 3 gilt als Nachfolger des Modells Xiaomi Mi 1S, hat aber einen stärkeren Motor. Hier lesen Sie, wie gut er fährt und ob er seinen Preis wert ist.

Erster Eindruck
Das Design des Xiaomi 3 Electric Scooters wirkt elegant und schlank – typisch für Xiaomi-Geräte. Von seinem Vorgänger 2 Pro unterscheidet sich der neue Scooter äußerlich nur durch seine blauen Farbakzente an Kabeln und Bremse. Ansonsten ist der E-Scooter schwarz/grau. Was positiv auffällt, ist die schlanke Lenkstange. Der Akku ist auf den ersten Blick nicht sichtbar (ist unter dem Trittbrett verbaut). Die Display-Anzeige ist gut in das Gesamtdesign integriert und wirkt wie eine natürliche Verlängerung der Lenkstange. Insgesamt kommt das Gerät sehr leichtfüßig daher.

Aufbau und Inbetriebnahme
Der Aufbau ist kinderleicht und gelingt innerhalb weniger Minuten. Im Prinzip braucht man nicht mal die Anleitung dazu: Lenkstange hochgeklappt und den Lenker mit ein paar Schrauben angeschraubt – fertig. Wieder zusammenklappen lässt er sich in ein paar Sekunden. Einfallsreich: Damit man den Scooter für den Transport tragen kann, hakt man die Handklingel einfach an einen Noppen auf dem hinteren Rad-Schutzblech.

Die Akkuladezeit betrug in unserem Test ca. 3 Stunden. Der Akku ist nicht entnehmbar, d.h. man muss immer den ganzen E-Roller zu einer Steckdose in die Wohnung oder die Garage bringen.

Die Xiaomi-App
Ohne App geht es nicht – leider. Um den E-Scooter das erste Mal zu starten, benötigt man die Xiaomi-App („Xiaomi Home“) und muss sich dort anmelden (geht relativ schnell über Eingabe der Handynummer). Das gefällt sicher nicht jedem, da nicht jeder seine Daten teilen möchte. Ohne Verbindung mit der App kann man den Xiaomi 3 zwar anschalten (und damit gedrosselt bis 10 Km/h schnell fahren), aber laut Anleitung soll er dann piepsen und nach der App verlangen.

Anmerkung: Für den Test hatten wir ein Testgerät zur Verfügung, welches offensichtlich zuvor schon einmal genutzt wurde, also nicht ganz neu war. Hat also ein anderer Fahrer den Escooter schon einmal über seine App aktiviert, braucht es keine erneute Aktivierung. In unserem Fall konnten wir den E-Scooter tatsächlich ohne App fahren. Bedeutet für Neu-Geräte: Man muss anfangs die App herunterladen und den E-Scooter initial hinzufügen. Danach kann man auch ohne Handy aus dem Haus gehen und den Roller ganz normal nutzen.

Andererseits hat die App Vorteile: Über sie erhält man zusätzliche Informationen wie die zurückgelegte Strecke, gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit und den genauen Akkustand. Zudem kann man Geräteeinstellungen vornehmen wie etwa den Grad der Energie-Rückgewinnung (schwach, mittel oder stark). Wenn der Akku aufgeladen wird, sieht man in der App den aktuellen Ladestatus in Prozent.

Auf dem LED-Display am Lenker hingegen sieht man nur Basisinformationen: Aktuelle Geschwindigkeit, Batteriestand und gewählter Fahrmodus. Um den Fahrmodus auszuwählen, wird die App nicht benötigt. Über Doppel-Drücken des An/Aus-Schalters am Display kann man zwischen den Fahrmodi (Walk, Drive, Sport) wechseln.

Diebstahlschutz: Wenn man den Roller in der Öffentlichkeit abstellt, sollte man ihn verriegeln. Dies klappt mit einem Swipe in der App. Schon aus diesem Grund empfiehlt es sich also, die App zu benutzen.

Fahrerlebnis
Nun aber zur Fahrt – das ist schließlich das Wichtigste. Bei Betätigung des Gashebels beschleunigt der E-Scooter innerhalb weniger Sekunden auf die volle Geschwindigkeit. Hier kommt die Schubkraft des 600-Watt-Motors spürbar zur Geltung. Gibt man Vollgas, beträgt die Geschwindigkeit exakt 20 km/h, die zugelassene Höchstgeschwindigkeit für deutsche Straßen (so zeigt es zumindest das Display am Lenker an). Sogar bei einem Anstieg wird die maximale Geschwindigkeit von 20 km/h beibehalten. Wichtig: Dazu muss man jedoch im Sport-Modus fahren.

Schaltet man zurück auf den „normalen“ Drive-Modus, so beschleunigt der Xiaomi 3 nur bis auf 16 km/h. Das ist etwas enttäuschend. Insbesondere, da das Fahren mit dem Sportmodus ganz schön Akku verbraucht. Hier hat man die Möglichkeit gegenzusteuern, indem man die Batterie über die Energierückgewinnung beim Bremsvorgang wieder etwas auflädt (genutzte Technologie: Kinetic Energy Recovery System). Die Stärke der Energierückgewinnung kann in drei Stufen über die Xiaomi-App eingestellt werden.

Im Vergleich zu anderen E-Scootern ist der Fahrkomfort beim Xiaomi 3 hoch. Der Scooter ist wendig und schafft selbst enge Kurven bei hoher Geschwindigkeit. Die Griffe sind angenehm und rutschsicher. Uns ist wichtig, wie gut ein E-Scooter Stöße abdämpfen kann. In dieser Hinsicht glänzt der Xiaomi Mi 3 tatsächlich. Natürlich spürt man wie bei E-Scootern anderer Hersteller auch hier jede Schwelle und jede Unebenheit; die Luftreifen scheinen aber gut abzufedern. Das bekannte „Arme-Durchschütteln“ bei einer Fahrt über Pflastersteine haben wir gar nicht wahrgenommen.

Sicherheit
Auch der Bremsvorgang überzeugt: Hier bewährt sich die Scheibenbremse am Hinterrad zusammen mit einem optimierten E-ABS-System. Der Bremsweg ist gefühlt sehr kurz. Beim ersten Griff an den Bremshebel wundert man sich kurz, da der rechte Bremshebel fehlt. Es wird also nur mit einer Hand gebremst, im Gegensatz zum Fahrrad oder zu anderen E-Scootern. Aber daran gewöhnt man sich schnell.

Preis
Der Preis wirkt mit knapp 550 Euro relativ hoch, wenn man mit dem älteren Modell Pro 2 vergleicht: Für diesen zahlt man mit derzeit knapp 570 Euro nur 20 Euro mehr, bekommt jedoch 15 Kilometer zusätzliche Akkureichweite (die max. Reichweite des Pro 2 liegt bei 45 Kilometern – für den Xiaomi Mi 3 werden max. 30 Kilometer angegeben). Wer nur kurze Wege fahren möchte, dem würden wir jedoch zum neuen Xiaomi 3 raten, schon allein weil er weniger wiegt als der Xiaomi Pro 2. Zwar nur ein Kilogramm weniger, aber das macht beim Tragen viel aus. Zudem sind die Neuheiten beim 3er-Modell spannend: Verbessertes Bremssystem durch eABS und ein akkuschonender „Ruhemodus“, in den der Scooter automatisch versetzt wird, wenn die Akkuladung über einen längeren Zeitraum weniger als 30 Prozent beträgt. Das spart nicht nur Energie, sondern sorgt für eine längere Lebensdauer des Akkus. Wenn man den Preis mit E-Scootern anderer Marken wie z.B. Segway, Bluewheel, Isinwheel oder Scoot One vergleicht, ist Xiaomi jedoch richtig günstig: Andere E-Scooter mit einer vergleichbaren Motorleistung kosten im Normalfall 700 Euro und mehr.

Fazit
Wer seinen E-Scooter für kurze Wege nutzen möchte und gerne sportlich fährt, für den ist der Xiaomi Mi 3 die richtige Wahl. Man sollte sich bewusst sein, dass der Akkuverbrauch im Sportmodus relativ hoch ist. Wer längere Strecken zurücklegen möchte, der kann zur Alternative greifen, dem Vorgänger Xiaomi Pro 2 mit einer etwas größeren Reichweite. Der Xiaomi 3 überzeugt durch einen starken Antrieb und eine angenehme Fahrweise.

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