Asus Zenbook 17 Fold OLED im Praxis-Test: Keine halben Sachen

Das Asus Zenbook 17 Fold OLED ist ein riesiges faltbares Tablet mit richtig starker Ausstattung. Klappt der Knick ohne Knack? Das zeigt unser Praxis-Test.

Neue Notebooks sind in der Regel schneller und haben bessere Bildschirme als die vorherigen Generationen. Für die Nutzerinnen und Nutzer ist das wichtig zu wissen, richtig spannende Neuigkeiten gibt es aber nur noch selten. Wer Neues erleben will, muss sich deswegen auf Leuchtturmprojekte konzentrieren. Dazu gehören Notebooks wie das im Rahmen der IFA 2022 (2. bis 6. September in Berlin) vorgestellte Asus Zenbook 17 Fold OLED. Es ist laut Hersteller das erste Gerät mit faltbarem 17,3-Zoll-Bildschirm. Klar ist gleich: Mit einem Preis von rund 3.700 Euro ist es nicht für die breite Masse gedacht. Spannend ist es trotzdem.

Falten wie ein Buch
Zur Einordnung: Das erste faltbare Notebook ist es nicht. Lenovo legte mit dem X1 Fold vor (und auf der IFA nach), schnitt in unserem Test aber insgesamt nicht überragend ab. Das Asus-Gerät ist, einfach gesagt, eine Nummer größer. Die Funktionsweise ist die Gleiche: Nutzerinnen und Nutzer öffnen und schließen das Zenbook wie ein Buch. Das geht erstaunlich leicht und problemlos vonstatten. Beim ersten Zusammenklappen muss man sich aber überwinden. Nicht, dass noch etwas kaputtgeht.

Den Eindruck, dass das Zenbook schnell Schaden nimmt, erhält man aber nicht. Das stabil wirkende Gehäuse und der gut gemachte Rücken samt Aufsteller tragen ihren Teil dazu bei. Umgewöhnen müssen Sie sich bei der Haptik. Während sich die Touchscreens herkömmlicher Notebooks durch das Glas fest anfühlen, hat man beim Asus das Gefühl, auf einer dünnen Plastikfolie herumzuwischen. Das ist bei solchen Falt-Bildschirmen aber normal.

Der Screen lässt sich fix mittig zu zwei nahtlosen 12,5 Zoll-Displays (32 Zentimeter) im 3:2-Format zusammenfalten. So dient das Gerät Asus zufolge auf Wunsch als PC, Laptop, Tablet oder Booklet. Wer es etwa als Notebook nutzen möchte, faltet den Bildschirm waagerecht und verwendet die zugehörige Bluetooth-Tastatur. Die haftet magnetisch am Zenbook und wird automatisch erkannt. Das Gerät passt die Anzeige dann an.

Eine interessante Beobachtung: Ausgeklappt wirkt das Zenbook trotz seiner 1,5 Kilogramm Gewicht wie ein leichtes Tablet, zusammengefaltet dagegen wie ein sehr klobiges Gerät. Das ist einem Umstand geschuldet: Ganz plan lässt es sich nicht zusammenfalten. Im geschlossenen Zustand bleibt wie beim Galaxy Z Fold 4 eine Lücke. Dadurch ist es viel dicker als andere Notebooks der Größenordnung.

Bildschirm und Leistung
Dafür stimmt das Display: Einmal aufgeklappt, offenbart sich ein Bildschirm im 4:3-Format, der mit 2560x1920 Pixeln auflöst. OLED-typisch liefert er tolle Farben und schöne Kontraste. Das sieht schon gut aus. Auch die bei Foldables typische Falte in der Bildschirmmitte stört die Optik nicht so stark.

Für die weitere Ausstattung holt sich das taiwanesische Unternehmen Intel mit ins Boot. So verfügt das Notebook laut eigenen Angaben über einen Intel-Core-i7-1250U-Prozessor der 12. Generation sowie Intel-Iris-Xe-Grafikkarten. Hinzu kommt ein 16-Gigabyte-Arbeitspeicher sowie eine 1 Terabyte große M.2-SSD mit PCI-Express-4.0-Anschluss. Das klingt erst einmal gut. Wie sich das Gerät im Alltag schlägt, lässt sich nach ein paar Klicks und Wischern am Messestand aber nicht sagen. Nur so viel: Das Zenbook reagierte auf sämtliche Eingaben fix.

Für den Anschluss weiterer Hardware hat das Fold zwei USB-C-Anschlüsse mit Thunderbolt-4-Technik an Bord. Auch der Akku lässt sich darüber aufladen.

Erster Eindruck
Am Messestand sorgt das riesige Falt-Display für einen gehörigen Wow-Effekt. Das Herumspielen mit dem Zenbook 17 Fold OLED macht Spaß. Am Ende des Tages darf man sich aber fragen: Für wen ist das eigentlich gemacht? Die Antwort: Für die, die Technik von morgen schon heute wollen. Die müssen dafür allerdings tief in die Tasche greifen: Das Asus Zenbook 17 Fold OLED ist ab Oktober 2022 für 3.699 Euro erhältlich. Alle anderen beobachten den Leuchtturm besser noch aus der Ferne und warten, bis solche Geräte erschwinglicher sind.


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