iPhone SE 2022: Apples Unterschätzter Geheimtipp?


Mit dem iPhone SE 2022 bietet Apple ein optisch klassisches iPhone mit Home-Button und Fingerabdrucksensor an. Im Inneren steckt allerdings aktuelle Technik, die im Test durchaus überzeugen kann.

Das iPhone SE 2022 im Überblick
Das Apple iPhone SE 2022 wirkt mit seinem 4,7 Zoll großen Display und dem runden Home-Button inklusive Fingerabdrucksensor auf der Front etwas aus der Zeit gefallen - Freunde des klassischen iPhone-Designs dürfte aber genau das gefallen. Technisch muss sich das iPhone SE nicht verstecken: Die Kamera bietet zwar nur eine Linse, knipst bei Tageslicht aber schöne Fotos. Bei Dämmerlicht könnte es allerdings schwierig werden, ohne Stativ saubere Bilder hinzubekommen.

Das Apple iPhone SE (2022) schneidet im Test sehr gut ab und ermöglicht einen verhältnismäßig preiswerten Einstieg in die iPhone-Welt. Die Performance ist exzellent und auch der recht kleine Akku hält wirklich sehr lange durch. Die Kamera knipst gute Fotos, muss sich aber den Topmodellen deutlich geschlagen geben. Das Design hat sein Für und Wider – es ist etwas altbacken und entspricht in etwa dem des iPhone 8, dafür bietet es aber auch den guten alten HomeButton inklusive TouchID.

Die Performance ist erstklassig und auch die Akkulaufzeit kann sich mit getesteten 13:10 Stunden sehen lassen. Das Display ist gut kalibriert, bietet aber nur eine Auflösung von 1.334 mal 750 Pixel. Angesichts der Displaygröße ist diese aber noch ausreichend. Die Bildwiederholfrequenz liegt bei 60 Hertz.

Apple iPhone SE (2022) im Test: Retro-Design von 2017
Äußerlich ist das Apple iPhone SE (2022) in das Design des iPhone 8 gehüllt und das war schon damals nicht mehr der Brüller. Lediglich das Apple-Logo auf der Rückseite nimmt eine zentralere Position ein, als es beim iPhone 8 der Fall war. Die Kamera sowie die komplette Front haben sich aber nicht verändert. Folglich haben Sie es hier mit zwar dicken Displayrändern, aber auch einem recht kompakten Gerät zu tun.
Die breiten Ränder um den Bildschirm herum bieten den nötigen Platz für den altbekannten Home-Button. Mit den neuen Wischgesten, die Apple erstmals auf dem iPhone X eingeführt hat, müssen Sie also nicht zurechtkommen. Zudem gibt es jetzt auch wieder TouchID. Mit dem in den Home-Button integrierten Fingerabdrucksensor können Sie das iPhone entsperren, Käufe abschließen und mit Apple Pay bezahlen. FaceID hat das iPhone SE (2022) nicht.

StarkesLC-Display, einfache Single-Kamera
Beim Display des iPhone SE (2022) gibt es keine Überraschungen: Der Screen ist nahezu identisch zu dem des iPhone 8 beziehungsweise dem des iPhone SE (2020) - das zeigen auch unsere Messungen im CHIP-Testlabor. Apple verbaut im iPhone SE anstelle eines OLED-Panels ein LC-Display, das eine Diagonale von 4,7 Zoll in einem 16:9-Format hat.

Doch schlecht ist die Qualität des Panels keineswegs. Mit einer Abdeckung des Standard-RGB-Farbraums von 138 Prozent und einer DCI-P3-Farbraumabdeckung von rund 98 Prozent hat das iPhone SE (2022) wunderbar satte Farben. Auch der Weißpunkt ist perfekt gelegt, was für eine neutrale Weißdarstellung sorgt - Apple hat den Screen also gewohnt präzise kalibriert. Die Maximalhelligkeit geht mit 637 Candela pro Quadratmeter in Ordnung. So lassen sich auch unter schwierigen Lichtsituationen Displayinhalte noch gut erkennen. Die aktuellen Top-Smartphones strahlen mit rund 1.000 Candela pro Quadratmeter allerdings deutlich heller.

Einschränkungen gibt es lediglich bei der Auflösung: Die bewegt sich mit 1.334 mal 750 Pixel eher auf unterdurchschnittlichem Niveau. Angesichts der kompakten Größe beträgt die Pixeldichte noch immer gut nutzbare 326 ppi. Die meisten anderen Smartphones der gleichen Preisklasse fahren hier bereits mit Full-HD-Plus auf, was trotz der meist größeren Displays in einem schärfen Bild resultiert.

Wer gerne fotografiert oder viele Videos dreht, sollte aufpassen. Denn das SE setzt weiterhin auf nur eine Kameralinse und die ist noch dazu identisch zu der des iPhone 8. Dank des neuen Prozessors sind zwar einige Features der iPhone-13-Reihe mit an Bord. Aber gerade der spannende und spaßige „Kino-Modus“ wird nicht unterstützt. Auch auf eine Zoom- oder Weitwinkellinse müssen Sie verzichten. Dafür ist die Hauptkamera optisch stabilisiert und dreht Videos maximal in 4K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde.

In unserem Labortest begeistert das iPhone SE (2022) vor allem mit einer guten Kameraqualität bei Tageslicht. Bei Dämmerlichtaufnahmen hängt die Qualität komplett davon ab, ob Sie das Smartphone während der Aufnahme in der Hand halten oder ob es auf einem Stativ steht. In letzterem Fall werden die Bilder nämlich ebenfalls top. Kleine Bewegungen reichen aber aus, um die Bildqualität massiv zu reduzieren. Grund dafür könnte das fehlende Deep-Fusion sein, das nur bei den teureren Modellen mit an Bord ist. Dafür überzeugt die Qualität der Selfie-Kamera.

Ordentlich Power unter der Haube
Das iPhone SE (2022) mag von außen aussehen wie ein iPhone aus dem Jahr 2017, bei der Performance zeigt es aber, wo der Hammer hängt. Apple setzt für sein Einsteiger-iPhone nämlich auf den gleichen Top-Prozessor Apple A15 Bionic, der auch in den aktuellen High-End-Modellen der iPhone-13-Serie für Spitzen-Leistung sorgt. Dieser taktet mit bis zu 3.240 Gigahertz und arbeitet mit sechs Rechenkernen.

Lediglich der Arbeitsspeicher fällt mit 4 GByte etwas geringer aus und mag auf dem Papier wie eine Leistungsbremse aussehen.

Allerdings zeigt Apple auch hier eindrucksvoll, was eine perfekte Anpassung des Betriebssystems auf die Hardware bewirkt. Denn unsere Test-PDF-Datei lädt das iPhone in blitzschnellen 1,3 Sekunden. Im Grafik-Benchmark erreicht das iPhone SE (2022) 80 Bilder pro Sekunde. Ein unglaublich starker Wert und so mischt sich das Apple-Smartphone unter die Spitzengeräte unserer Leistungswertung. Außerdem sorgt der aktuelle Prozessor für eine zeitgemäße 5G-Unterstützung und macht das Gerät zukunftssicher.

Beim Akku gibt das Datenblatt auf den ersten Blick Grund zur Sorge: Gerade einmal 2.018 mAh Kapazität spendiert Apple seiner Neuauflage des iPhone SE. Zum Vergleich: Das iPhone 13 Pro Max fährt 4.373 mAh auf. Doch zeigt sich auch hier was ein exzellentes Zusammenspiel aus Hardware und Software erreichen kann.

So schafft es das Einsteiger-iPhone in unserem Labortest mit dauerhaft eingeschaltetem Display auf eine Laufzeit von 13:10 Stunden. Das sollte für jeden noch so langen Tag ohne Probleme ausreichen. Für die anschließende Ladepause braucht man aber etwas Geduld. Rund 1 Stunde und 40 Minuten braucht das iPhone SE (2022) für erneut 100 Prozent Akkukapazität. Wem das zu langsam geht, der muss nochmal in die Tasche greifen und ein Schnelllade-Netzteil separat dazukaufen. Kabelloses Laden ist auch mit an Bord.

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