Emporia Tablet im Test

Von Emporia erreicht uns das erste Tablet speziell für Senioren. Es kostet 300 Euro und sofort kommt die Frage auf: Braucht man so etwas? Oder kann es nicht auch ein iPad oder ein Amazon Fire sein? Was das Emporia Tablet so besonders macht, verrät der Test von connect.

Für ältere Menschen ist es schwer, den rasanten Entwicklungen in der digitalen Sphäre zu folgen. Essentielle Apps wie WhatsApp und Skype können sie vor unüberwindbare Hürden stellen. Das ist unbefriedigend für alle Beteiligten: Für die ältere Generation, weil sie sich digital abgehängt fühlt, für die jüngere Generation, weil sie mit der Familie nicht so kommunizieren kann, wie sie es gewohnt ist.

Vorteile im Vergleich zu einem normalen Tablet
Hier setzt das Emporia Tablet an. Eine Bedienungsanleitung im Umfang von knapp 100 Seiten erklärt nicht nur den Umgang mit dem Tablet, auch die Grundlagen von Social Media (zum Beispiel das Kapitel „Die Facebook Timeline“), Videotelefonie und Musik- und Videostreaming werden anschaulich mit vielen Screenshots erläutert.

Eine weitere Besonderheit ist die Ladeschale, mit der man das Tablet aufladen und auf dem Tisch aufstellen kann – das ist sehr bequem für Videochats. Dieser Standfuß ist so clever konstruiert, dass er auch als Wandhalterung eingesetzt werden kann. Emporia hat sogar an eine Bohrschablone gedacht.

Die angepasste Benutzeroberfläche ist die dritte und wichtigste Besonderheit des Emporia Tablet. Sie stellt mit Hilfe von großen Schriften und Icons einfachen Zugang zu den wichtigsten Funktionen des Tablets sicher. Icons für „Home“ und „Zurück“ werden permanent eingeblendet und auch die Tastatur ist mit extragroßen Tasten altersgerecht angepasst. Emporia hat hier ganze Arbeit geleistet: Die Modifizierungen sind umfangreich und enden erst in den tieferen Systemeinstellungen oder in einer App wie Skype. Letztere wird dafür aber im bereits erwähnten Ratgeber erklärt.

Stark: Auf Nachfrage erklärte uns das Unternehmen, dass Android 12 per Update fest eingeplant ist. Außerdem will man regelmäßig Sicherheitsupdates liefern.

Nachteile gegenüber einem normalen Tablet
Dass bei einem Preis von 300 Euro inklusive Halterung und umfangreichem Ratgeber technisch keine Feinkost geboten werden kann, ist klar. Dass Emporia mit Blick auf den Prozessor aber so tief runter geht, hat uns dann doch überrascht. Mediateks MT8768 wurde vor zwei Jahren vorgestellt und von Huawei benutzt – für sein 99-Euro-Tablet MatePad T8. Der Antutu-Benchmark zeigt, dass das Emporia Tablet besser ist "als 1 Prozent der Geräte", mehr Low-Tech geht kaum. Die Benutzerführung gestaltet sich entsprechend gemächlich. Für den Wechsel vom Hoch- ins Querformat genehmigt sich das Tablet eine Gedenksekunde.

Die übrige Ausstattung ist dagegen preisgerecht. Das 10,1 Zoll große IPS-Panel liefert eine gute Leuchtkraft und stellt Inhalte mit 1920 x 1200 Pixel fein dar. Gut gefallen hat uns die vielseitige Connectivity: Das LTE-Modem macht es möglich, dass auch Haushalte ohne WLAN-Router mit dem Emporia Tablet arbeiten können – in der angepeilten Zielgruppe dürfte ein nicht unwesentlicher Anteil kein WLAN zu Hause haben. Auch die 3,5 Millimeter-Klinkenbuchse ist zielgruppengerecht: Statt Kopfhörer übers Bluetooth-Menü oder per Adapter zu koppeln, kann man sie einfach einstecken.

Schwergewichtler im Aluminiumgehäuse
Mit 5000 mAh ist der Akku für ein Tablet knapp bemessen, vergleichbare Modelle wie das Xiaomi Pad 5 (8720 mAh), Nokias T20 (8000 mAh) oder Amazons Fire HD 10 Plus (6500 mAh) bieten mehr. Von der Laufzeit sollte man daher keine Wunder erwarten, mit 6:43 Stunden im PC Mark ist das Emporia Tablet im unteren Mittelfeld angesiedelt. Ärgerlich: Zum Aufladen kann man nur das mitgelieferte USB-C-Kabel verwenden, andere USB-C-Stecker werden von der Buchse nicht akzeptiert.

Gut gefallen hat uns das tadellos verarbeitete Gehäuse. Emporia setzt auf einen robusten Aluminium-Unibody, der nur am oberen Rand von einem schmalen Kunststoffstreifen unterbrochen wird. Hier sind die Antennen für den Mobilfunkempfang positioniert.

Ein Rätsel ist für uns das hohe Gewicht. Das Tablet bringt stattliche 576 Gramm auf die Waage und zieht die Hand schnell nach unten. Zum Vergleich: Nokias ähnlich ausgestattetes T20, das in der LTE-Variante 269 Euro kostet, wiegt trotz großem 8000-mAh-Akku mit 470 Gramm deutlich weniger.

Fazit
Das Emporia Tablet punktet mit Kleinigkeiten, die einem digital erfahrenen Nutzer nicht wichtig sind: Reichlich Zubehör, einer umfangreichen Bedienungsanleitung und einer gut verständlichen Benutzeroberfläche. Es ist eine gute Wahl für eine Generation 65+, die nicht spielerisch mit WhatsApp und Skype umgehen kann. Dass es keine sehr gute Wahl ist, liegt am veralteten Prozessor und dem hohen Gewicht. Aus technischer Sicht bieten preislich vergleichbare Tablets wie das bereits erwähnte T20 oder Amazons Fire-Serie mehr.

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